Der REFA ist eine Organisation, die sich mit der Gestaltung von Arbeitsplätzen, der Betriebsorganisation und der Unternehmensentwicklung beschäftigt. Menschen, Betriebsmittel und Arbeitsgegenstände sollen optimal zusammenwirken. Ziel von REFA ist es außerdem, eine wettbewerbsfähige Wirtschaft dauerhaft zu erhalten. Im Lauf der Jahre hat sich eine umfassende Sammlung von REFA-Methoden ergeben, die heute als REFA-Methodenlehre bezeichnet wird.

Das Weiterbildungskonzept der REFA

Die REFA-Weiterbildungen sind dazu gedacht, um Facharbeiter und Führungskräfte im technischen Bereich gezielt weiterzubilden. Die angebotenen Kurse werden gemeinsam mit Vertretern der Tarifparteien, der Wissenschaft und Praktikern zum Wohle aller entwickelt.

Die REFA-Weiterbildung genießt in Wirtschaft, Wissenschaft und Produktion ein großes Ansehen. Wer über den REFA eine Weiterbildung anstrebt, kann damit seinen Marktwert signifikant erhöhen.

Die REFA-Kernkompetenzen

Den Grundstein für eine REFA-Ausbildung bilden die REFA Kernkompetenzen. Dieser Weiterbildungsblock umfasst wiederum mehrere Bausteine, die modular aufeinander aufbauend nacheinander absolviert werden können:

  • REFA-Grundschein: Der REFA-Grundschein beschäftigt sich mit der Arbeitssystem- und Prozessgestaltung und dem Prozessdatenmanagement. Diese Ausbildung dauert 30 Tage bzw. 20 Tage für Hochschulabsolventen.
  • REFA-Produktionsplaner: Der REFA-Produktionsplaner beschäftigt sich je sechs Tage mit den Planungsmethoden und –instrumenten der Auftragsabwicklung und mit der Ressourcenplanung.
  • REFA-Fachschein Prozessorganisation: Dieser REFA-Fachschein vermittelt Kenntnisse in der Kostenrechnung, dem Qualitätsmanagement und der Statistik in der Arbeitsorganisation. Auch die Methoden zur Qualitätsdatenermittlung werden behandelt. Ein Praxisseminar, bei dem die Methoden für die Arbeits- und Prozessplanung in der Praxis betrachtet werden, findet statt. Dieser Block dauert 28 Tage bzw. 23 Tage für Hochschulabsolventen.
  • REFA-Organisationsentwickler: In der Weiterbildung zum REFA Organisationsentwickler beschäftigen sich die Teilnehmer mit den Themen Personal, Arbeitsrecht, Projektmanagement, Managementpraxis und Führungspsychologie. Hierfür sind sieben Tage veranschlagt.
  • REFA-Techniker: Der REFA-Techniker bildet den letzten Baustein der Kernqualifikationen. Die Teilnehmer beschäftigen sich unter anderem mit den betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen, der Produktions- und Lagerlogistik, Total Quality Management und der Prozessoptimierung. Dieser Baustein dauert etwa 22 Tage.

Die REFA-Schlüsselqualifikationen

Der REFA bietet im Bereich der Schlüsselqualifikationen auch verschiedene Möglichkeiten der Spezialisierung an:

  • Logistik und Supply Chain Management: Auf dem Weg zum REFA-Supply-Chain-Manager steht zunächst die Ausbildung zum REFA-Logistiker. An 23 Tagen wird auf Planungsmethoden und -instrumente der Auftragsabwicklung, die Ressourcenplanung, die Produktions-, Lager- und Transportlogistik sowie die betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge eingegangen. Weitere 16 Schulungstage befähigen die Teilnehmer schließlich zum REFA-Supply-Chain-Manager, indem sie sich weitergehend mit dem Qualitätsmanagement, der Prozessoptimierung, der Distributionslogistik und dem Lieferantenaudit beschäftigen. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich für ein Logistik Outsourcing um sich auf andere Bereiche konzentrieren zu können, beispielsweise die Kundenbetreuung oder –Neugewinnung. Andere Unternehmen spezialisieren sich wiederum darauf die so abgegeben Aufgaben zu übernehmen und die Logistik zu vereinfachen und effizienter zu gestalten. Beispielshaft kann hier Dachser genannt werden. Der Logistikdienstleister hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle logistischen Funktionen entlang der Supply Chain ihrer Kunden effizient und kostengünstig zu verknüpfen. Somit handelt es sich auch um einen potenziellen Arbeitgeber für REFA-Logistiker oder REFA-Supply-Chain-Manager. Supply Chain Management (SCM) wird zunehmend wichtiger, da arbeitsteilige Lieferketten mittlerweile der Standard sind.
  • Qualitätsmanagement: Im Qualitätsmanagement kann zunächst die Weiterbildung zum Internen Auditor absolviert werden, die sieben Tage dauert. Ein zehntägiges Seminar qualifiziert die Teilnehmer weiters zum REFA-Qualitätsbeauftragten. Hierbei beschäftigen sie sich mit den Methoden zur Qualitätsdatenermittlung, der Anwendung statistischer Qualitätsmethoden und der Statistik in der Arbeitsorganisation. In einem letzten Schritt, der vier Tage dauert, können sich die Teilnehmer zum REFA-Qualitätsmanager ausbilden lassen. In diesem Schritt geht es vor allem um integrierte Managementsysteme und Total Quality Management.
  • Umweltmanagement: Im Bereich Umweltmanagement können sich die Interessenten in fünf Tagen zum REFA-Umweltbetriebsprüfer und -auditor ausbilden lassen. Inhalte dieser Weiterbildung sind das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung bzw. -auditierung.

Die REFA-Topqualifikationen

Führungskräfte können sich mit den REFA-Topqualifikationen ganz gezielt weiterbilden. Dies kann entweder im Rahmen einer großen Weiterbildung oder modular in kurzen Seminaren geschehen. Es werden vier grundsätzliche Weiterbildungen angeboten:

  • REFA-Controller für Industrial Engineering: 18 Tage Seminar sorgen für die Ausbildung der Teilnehmer zum REFA-Controller für Industrial Engineering. Themen sind unter anderem das Kostenmanagement, die Bilanz, Bilanzkennzahlen, das Investitions- und Produktionscontrolling, sowie das Finanzcontrollung und die Prozessoptimierung.
  • REFA-Betriebswirt für Industrial Engineering: Aufbauend auf dem REFA-Controller für IE können sich die Teilnehmer zum REFA-Betriebswirt für Industrial Engineering weiterbilden lassen. Die achttägige Weiterbildung beschäftigt sich mit der strategischen Unternehmensführung und der Erstellung automatisierter Controlling-Berichte.
  • REFA-Industrial-Engineer: Die Ausbildung zum REFA-Industrial-Engineer dauert 19 Tage und beschäftigt sich mit dem Kostenmanagement, der Bilanz, Bilanzkennzahlen, dem Investitions- und Produktionscontrolling, der strategischen Unternehmensführung sowie mit der Produktions- und Lagerlogistik und der Prozessoptimierung.
  • REFA-Ingenieur: Aufbauend auf dem REFA-Industrial Engineer können sich Interessenten in sieben Tagen mit den Themen Lean Production und der Produktionsoptimierung auseinandersetzen und sich zum REFA-Ingenieur qualifizieren.