Als Arbeitgeber werden auch Sie sicherlich immer wieder mit Blindbewerbungen konfrontiert. Bewerber schreiben auf gut Glück eine Bewerbung und hoffen, bei Ihnen zufällig offene Türen einzurennen. Tatsächlich kommt es in der Praxis vor, dass Sie vakante Positionen mit solchen Bewerbern besetzen und sich so teure und langwierige Stellenausschreibungen sparen können. Doch wie geht man mit Blindbewerbungen richtig um?

1. Schritt: Vorabprüfung

Prüfen Sie die Bewerbung zunächst nach allgemeinen Gesichtspunkten:

  • Gibt es im Unternehmen überhaupt Stellen, die zu dem Bewerber passen könnten (unabhängig davon, ob sie frei sind)?
  • Gibt es Aspekte, die unabhängig von einer bestimmten Stelle gegen den Bewerber sprechen? (z. B. eine fehlende Ausbildung bei Facharbeiterzwang)

Wenn die Bewerbung an und für sich in Ordnung ist, können Sie in den nächsten Schritt übergehen.

2. Schritt: Auf freie Stellen prüfen

Stellen Sie nun fest, ob es vielleicht sogar freie Stellen gibt, die zu dem Bewerber passen könnten. Wenn dies der Fall ist, können Sie gleich überprüfen, ob eine Eignung vorliegt und ggf. eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch rausschicken. Sie können auch ein telefonisches Vorabinterview führen, um noch offene Fragen oder das Interesse des Bewerbers an einer Stelle abzuklären. Wenn es gerade keine passende Stelle gibt, aber Sie durchaus Interesse an diesem Bewerber haben, sollten Sie solche Bewerbungen verwalten.

3. Schritt: Blindbewerbungen verwalten

Wenn Sie eine Blindbewerbung für später aufbewahren möchten, sollten Sie dem Bewerber einen Zwischenbescheid schicken. Teilen Sie ihm in diesem Schreiben mit, dass Sie – sein Einverständnis vorausgesetzt – seine Unterlagen aufbewahren wollen und dass er diese jederzeit mit einem kurzen Anruf zurückfordern kann. So weiß der Bewerber Bescheid und Sie können ggf. später auf die Bewerbung zurückkommen.

Wenn Sie eine Bewerbersoftware einsetzen, können Sie nun die Daten des Bewerbers erfassen, sodass Sie die Unterlagen automatisch auswerten können, sobald Bedarf besteht. Sollten Sie die Bewerberauswahl noch manuell vornehmen, sollten Sie sich einen so genannten Bewerberpool anlegen. Alle aufbewahrten Blindbewerbungen kommen auf einen Stapel. Führen Sie zusätzlich eine Liste mit den groben Eckdaten der Bewerber, um jederzeit einen Überblick zu haben, welche Bewerbung noch bei Ihnen liegt und welche bereits zurückgeschickt wurden.

4. Schritt: Regelmäßig aktualisieren

Liegen sie erst einmal im Schrank, sind die Bewerbungen oft schnell vergessen. Gehen Sie Ihren Stapel mit den aufbewahrten Bewerbungen regelmäßig durch und prüfen Sie, welche Bewerbungen noch Chancen haben. Sortieren Sie aus und schicken Sie die Unterlagen zurück. Wenn Sie Bewerbungen bereits sehr lange auf Halde liegen haben, aber nach wie vor Interesse haben, sollten Sie nach einiger Zeit telefonisch nachfassen, ob der Bewerber überhaupt noch an einer Mitarbeit im Unternehmen interessiert ist oder er nur seine Bewerbung nach der langen Zeit vergessen hat. So können Sie sicherstellen, dass Sie jederzeit einen aktuellen Bewerberpool besitzen.

Sie möchten mehr über Blindbewerbungen erfahren? Lesen Sie doch mal im Kastner-Blog, bei Kreativ Ackern und Bewerbung 123.