Angeboten werden Werkswohnungen vor allem von großen Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Miethäuser zur Verfügung stellen. Doch auch ganze Siedlungen wurden schon von großen Betrieben errichtet, um mehr Personal anlocken zu können. So entstanden zum Beispiel im Ruhrgebiet im Zuge des Bergbaus zahlreiche Zechensiedlungen, denn mit diesen konnten für die Arbeit unter Tage viele Mitarbeiter aus entfernten Regionen angeworben werden. Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zählten dabei ebenso zum Angebot wie Reihenhäuser, in denen auch große Familien Platz fanden. Der Vorteil für die Arbeitgeber liegt bei solchen Werkswohnungen auf der Hand: Nicht nur der Weg zur Arbeit ist für das Personal nicht weit, sondern auch der Zusammenhalt unter den Beschäftigten wird gestärkt.
Mit der Schließung der Zechen wurden auch die Werkswohnungen immer weniger benötigt und deshalb stehen auch heute noch viele Wohnungen und Häuser in Zechensiedlungen zum Verkauf. Aus ehemaligen Werkswohnungen werden dann Privatimmobilien, die von den neuen Eigentümern meist renoviert und modernisiert werden. Das einheitliche und urtümliche Bild dieser Siedlungen verschwindet dann immer mehr; die Wohngegenden werden moderner und individueller. In diesem Zuge verändert sich natürlich auch die Bewohnerschaft: Eigentümer mit unterschiedlichem beruflichen Hintergrund bewohnen die Siedlungen, in denen Alleinstehende und Paare ebenso zu Hause sind wie Familien mit Kindern.