Dass der Personalbereich im Umbruch ist, lässt sich bereits seit einigen Jahren feststellen. Der sogenannte „War for talents“, der Kampf um Fachkräfte, wütet in einigen Branchen ungehindert. Der Fachkräftemangel erschwert es Unternehmern, vakante Positionen sowohl im Management als auch auf der operativen Ebene zeitnah zu besetzen. Auch die Gewinnung der sogenannten „Generation Y“, der heute 25- bis 35-jährigen, stellt eine Herausforderung für Personalentscheider dar. Diese gebildete Bevölkerungsschicht arbeitet und lebt technologieaffin und strebt nach Freiräumen, Selbstverwirklichung und einer guten Work-Life-Balance statt nach Status und Prestige. Wie Unternehmer mit diesen Herausforderungen umgehen, zeigt die aktuelle Trendstudie Human Ressources 2014, die im Auftrag von rexx systems durchgeführt wurde.
Eckdaten der Studie
Befragt wurden in der Studie 98 Unternehmen. Dabei waren die Größenverhältnisse relativ gleichmäßig verteilt: Große Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern waren ähnlich stark beteiligt wie kleine Betriebe mit bis zu 100 Arbeitnehmern. Etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen arbeitet in einem internationalen Umfeld, während der Rest nur regional oder deutschlandweit tätig ist.
Talent Relationship Management: Top oder Flop?
Bereits vor einigen Jahren hat sich der Begriff des Talent Relationship Managements herausgebildet, der die Personalbeschaffung aufgrund des Fachkräftemangels von einem vertriebsbezogenen Standpunkt aus betrachtet. Doch in deutschen Unternehmen scheint die Bedeutung dieses Bereichs noch nicht angekommen zu sein, wie die Studie zeigte.
Nur für knapp ein Drittel der Befragten hat das Talent Relationship Management eine hohe Bedeutung. Etwa die Hälfte der Unternehmer betreibt Maßnahmen in diesem Bereich, wobei Events und die eigene Website vor sozialen Medien an erster Stelle stehen. Um Talente auf das eigene Unternehmen aufmerksam zu machen, bieten sie insbesondere Plätze für Praktikanten, Trainees und Diplomanten an. Als größter Hinderungsgrund für Unternehmen, die das Talent Relationship Management derzeit nicht weiter verfolgen, gelten fehlende Ressourcen.
Personalnachschub nicht überall gesichert
Auf die Frage nach ihrer eigenen Zukunftseinschätzung gab jedes dritte befragte Unternehmen an, dass es davon ausgehe, dass es seinen Personalbedarf in naher Zukunft nicht adäquat abdecken könne. Dazu passt auch, dass rund die Hälfte der befragten Personalentscheider plant, dem Recruiting-Bereich mehr Bedeutung zukommen zu lassen.
Weitere Erkenntnisse aus der Studie
Die Trendstudie fragte natürlich viele weitere Bereiche ab, die an dieser Stelle nicht ausführlich behandelt werden können. Die wichtigsten Quintessenzen fassen wir dennoch für Sie zusammen:
- Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Unternehmen beschäftigt sich aktiv mit der Bedarfs- und Nachfolgeplanung.
- Frei gewordene Stellen werden nach wie vor in vier von fünf Fällen manuell ausgeschrieben. Nur in wenigen Unternehmen sind automatisierte Prozesse installiert.
- In fast allen befragten Unternehmen entscheiden entweder die Geschäftsführung, die Personalleitung oder die Abteilungsleitung über das Anforderungsprofil für Stellen (je rund ein Drittel) – definierte Normierungsprozesse sind nicht an der Tagesordnung.
- Rund die Hälfte der Unternehmer erfasst die Kompetenzen und Qualifikationen der Mitarbeiter in einem Skill Management System, wobei überwiegend auf spezielle HR-Software oder selbst entwickelte Systeme zurückgegriffen wird.
- In 89 Prozent der Unternehmen gibt es Aus- und Weiterbildungsangebote für die Mitarbeiter. Interne und externe Bildungsangebote sind dabei etwa gleich stark vertreten.
- 40 Prozent der Unternehmen setzen bisher keine einheitliche Softwarelösung für den Bereich Human Resources ein. Ein Fünftel der Unternehmen deckt wenigstens einzelne Bereiche durch eine Softwarelösung ab, während zwei Fünftel über eine einheitliche Softwarelösung verfügen.
- Teil-Softwarelösungen werden insbesondere für die Bereiche Lohnverrechnung, Zeitwirtschaft, Qualifikation und Weiterbildung sowie Skill Management eingesetzt.
Den gesamten Ergebnisbericht der Studie können Sie hier anfordern. Weitere Informationen finden Sie außerdem im SaaS-Forum.
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