Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine Weiterbildung per Fernlehrgang. Die Vorteile machen diese Form besonders attraktiv: Die Kursteilnehmer können räumlich und zeitlich ungebunden lernen und sich ihre Zeit frei einteilen. Zudem müssen sie keine Pause im Beruf einlegen, sondern können sich völlig flexibel nebenbei weiterbilden. Doch für viele Arbeitnehmer stellt sich vor der Anmeldung die Frage, wie akzeptiert Fernlehrgänge bei Arbeitgebern sind. Das Institut für Lernsysteme gibt zu diesem Thema jedes Jahr bei forsa eine interessante Umfrage in Auftrag.

Die forsa-Umfrage

Das Institut forsa befragt zu diesem Zweck 300 Personalverantwortliche in größeren Unternehmen ab 150 Mitarbeitern per Zufallsstichprobe und über computergestützte Telefoninterviews. Aktuell steht Zahlenmaterial zur Verfügung, das im Januar 2013 erhoben wurde.

Anforderungen an Bewerber für die Vergabe von Führungspositionen

Knapp ein Drittel der befragten Personalverantwortlichen, immerhin 31 Prozent, gaben auf die Frage nach der Bedeutung von formalen Abschlüssen wie Bachelor oder Meister für die Vergabe von Führungspositionen an, dass sie Grundvoraussetzung sind. 66 Prozent antworteten, dass sie diese zwar nicht als zwingende Voraussetzung sähen, die individuelle Chance auf eine Beförderung aber durchaus verbesserten. Nur 3 Prozent der Personalverantwortlichen sind formale Abschlüsse egal. Zudem sind 88 Prozent der Befragten der Überzeugung, dass regelmäßige Weiterbildungen einer der wichtigsten Schlüssel für erfolgreiche Führungskräfte sind.

Welche Werte Arbeitgeber mit Fernlernern in Verbindung bringen

Wie wirkt ein absolvierter Fernlehrgang auf Personalverantwortliche? Allen voran nannten die befragten Personalchefs, dass sie bei solchen Bewerbern eine hohe Eigenmotivation, eine große Zielstrebigkeit und eine sehr gute Organisationsfähigkeit vermuten. Zudem sind sie der Überzeugung, dass Fernlerner sehr selbständig arbeiten, flexibel sind und für neue Ideen offen sind.

Zwar können Zusatzqualifikationen nicht immer sofort berücksichtigt werden – in 92 Prozent der Unternehmen werden sie aber intern vermerkt. Immerhin 56 Prozent der Personalverantwortlichen tragen dafür Sorge, dass solche engagierten Mitarbeiter erweiterte Aufgabenbereiche zugewiesen bekommen. 43 Prozent bevorzugen Mitarbeiter, die sich privat weiterbilden, wenn es um anstehende Beförderungen geht. Rund ein Viertel der Personalverantwortlichen gab zu, dass direkte Maßnahmen nicht angeordnet werden, wenn die Weiterbildung nicht auf deren Initiative hin ergriffen wurde.

Fernlehrgänge attraktiv für Arbeitgeber

Wie die forsa-Umfrage zeigte, sehen viele Personalchefs große Vorteile in Verbindung mit Weiterbildungen per Fernlehrgang. Da sie sich berufsbegleitend bilden, bleiben sie dem Unternehmen voll erhalten. Zugleich können sie sich für höhere Positionen qualifizieren. Sie bringen neues Wissen in das Unternehmen. Erstaunlicherweise gehen nur wenige Befragte davon aus, dass die Gefahr sehr groß ist, dass die Mitarbeiter ihre Arbeit wegen der Weiterbildung vernachlässigen könnten.

Deshalb unterstützen sie ihre Mitarbeiter, beispielsweise durch folgende Maßnahmen:

  • Freistellung für Seminare und Klausuren (83 Prozent)
  • teilweise und vollständige Weiterbildung (80 bzw. 40 Prozent)
  • Angebot von fachlichen Ansprechpartnern im Betrieb (80 Prozent)
  • Lernen während der Arbeitszeit bei geringer Auslastung (35 Prozent)
  • Prämien nach dem Abschluss (19 Prozent)

Aber kann man die Abschlüsse nicht bei eBay kaufen?

Immer wieder hört man davon, dass die Lösungen zu den Einsendeaufgaben der Fernlehrgangsinstitute bei eBay gekauft werden können. Ist dann nicht eigentlich alles Lug und Betrug und der Abschluss als solcher nichts wert?

Es ist eine Tatsache, dass es derlei Angebote gibt. Allerdings darf man dabei eines nicht vergessen: Bei Aufstiegsfortbildungen wie Fachwirt, Meister, Techniker oder auch dem Bachelor steht am Ende immer eine Prüfung vor einer staatlichen Behörde oder einer Kammer (IHK/HWK). Selbst wenn ein Teilnehmer alle Lösungen zuvor gekauft hätte – spätestens in der Prüfung käme die Stunde der Wahrheit. Er hätte kaum eine Chance, zu bestehen. Die komplette Studie finden Sie hier.

Weitere Informationen zu unserem heutigen Thema finden Sie bei Fernstudium-Wiwi.de, FVL-Agentur.de und bei den Bildungsexperten.