Die klassische Stellenanzeige hat noch längst nicht ausgedient. Während allerdings die Print-Stellenanzeige eher rückläufige Zahlen aufweist, geht der Trend hin zur Online-Stellenanzeige. Eine Erhebung von monster.de in Zusammenarbeit mit CHRIS im Rahmen der Recruiting-Trends 2015 zeigte, dass 2014 70,1 Prozent der Unternehmen Online-Stellenbörsen nutzten, während nur für etwa jedes zehnte Unternehmen Print-Anzeigen eine Rolle spielen. Diese und viele weitere Erhebungen zeigen: Der Trend geht hin zum Methoden-Mix im Recruiting.
Unternehmenswebsite hat die Nase vorne
Wie die Studie zeigt, sind mittlerweile die Websites der Unternehmen selbst eines der gängigsten Instrumente – mehr als 90 Prozent der Unternehmer nutzen diese Möglichkeit, um ihre offenen Stellen auszuschreiben. Die Arbeitsagentur ist für rund ein Drittel der Arbeitgeber eine gute Anlaufstelle, um qualifiziertes Personal ebenso wie Helfer zu akquirieren. Auch Social Media spielt eine Rolle. Dabei sollte man allerdings nicht nur an Facebook denken, denn Facebook Fanpages werden überwiegend eher zur Bildung eines positiven Arbeitgeberimages verwendet. Deutlich wichtiger ist für Arbeitgeber die gezielte Ansprache geeigneter Kontakte in Businessnetzwerken wie XING oder Linkedin.
Neue Wege beschreiten
Natürlich ist es längst nicht nur die reine Stellenanzeige, die den Arbeitgebern Chancen zum Finden qualifizierter Arbeitnehmern aufzeigt. Immer mehr Unternehmen beschreiten neue, kreative Wege, um potenzielle Interessenten anzusprechen. Hierzu gehören beispielsweise:
• mobile Angebote in Form von Apps
• Weiterempfehlung von Stellen über Empfehlungsrecruiting
• Veranstaltung eines Tags der offenen Tür
• Besuch von Hochschulmessen
• Veranstaltung von Konferenzen, um Branchenspezialisten kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen
• langfristige Identifizierung von Talenten über Active Sourcing
• Öffentlichkeitsarbeit zur Verbesserung des Arbeitgeberimages (Employer Branding)
Der Methoden-Mix macht das Rennen
Möchte ein Arbeitgeber die bestmöglichen Kandidaten finden und keine Talente übersehen, sollte er stets eine Vielzahl von Möglichkeiten nutzen. Dies bedeutet nicht, dass jeder Weg auch zwingend der Richtige sein muss. Mehr Sinn macht es, einige Kanäle auszuwählen, die für das jeweilige Unternehmen eine gute Response erreichen, diese dann aber konsequent zu bedienen. Ein gutes Beispiel hierfür sind halbherzig geführte Karriereseiten auf Facebook, auf denen lediglich Stellenanzeigen gepostet werden. Nicht für jedes Unternehmen ist Social Media als Recruitingkanal eine gute Wahl.
So sieht man dies offenbar auch in die großen Unternehmen Deutschlands. Dies zeigt ein Interview von Staufenbiel mit Christiane Hesse von der VW Financial Services AG, zu der als Tochtergesellschaft auch die Volkswagenbank gehört. Sie erklärt: „So sind wir regelmäßig auf Messen und Karrieretagen und nutzen unsere Website und Online-Jobbörsen. Wir bieten Praktikumsplätze, die eine gute Möglichkeit bieten, sich kennenzulernen. Darüber hinaus führen wir eigene Events durch und pflegen Kooperationen mit Hochschulen.“ Durch einen umfangreichen Methodenmix stellt man hier sicher, dass dem Unternehmen stets junge Talente und Experten in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Hesse ist der Überzeugung, dass dafür mitunter auch das hervorragende Arbeitgeberimage von VW verantwortlich ist.
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