Deutsche Arbeitnehmer arbeiten im Durchschnitt 35,1 Stunden pro Woche. Betrachtet man die Vollzeitbeschäftigten, beträgt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit 41,3 Stunden. Für 11,4 Prozent der Erwerbstätigen in Vollzeit verlängert sich die Arbeitswoche jedoch auf mehr als 48 Stunden. Das Statistische Bundesamt hat die überlangen Arbeitszeiten in der Studie „Qualität der Arbeit – Geld verdienen und was sonst noch zählt“ untersucht.

Wer arbeitet mehr als 48 Stunden?

Die Studienzahlen zeigen bei den überlangen Arbeitszeiten geschlechtsspezifische Unterschiede. Demnach gaben 13,8 Prozent der männlichen Arbeitnehmer an, eine Arbeitswoche von mehr als 48 Stunden zu haben. Bei den Frauen waren es hingegen nur 6,7 Prozent. Außerdem sind ältere Arbeitnehmer häufiger von überlangen Arbeitszeiten betroffen als ihre jungen Arbeitskollegen. Dies gilt insbesondere für die 45- bis 64-Jährigen:

Altersgruppe mehr als 48 Arbeitsstunden
55- bis 64-Jährige 14,4 Prozent
45- bis 54-Jährige 14,3 Prozent
35- bis 44-Jährige 12,2 Prozent
25- bis 34-Jährige 7,7 Prozent
15- bis 24-Jährige 1,9 Prozent

Welche Berufsgruppen sind von überlangen Arbeitszeiten betroffen?

Die Vielarbeiter sind vor allem in der Gruppe der Selbstständigen (50,6 Prozent) und der mithelfenden Familienmitglieder (38 Prozent) zu finden. Demgegenüber arbeiten lediglich 6,5 Prozent der beschäftigten Arbeitnehmer mehr als 48 Stunden. Zu den Spitzenreitern gehören Führungskräfte und landwirtschaftliche Fachkräfte:

Berufsgruppe Überlange Arbeitszeiten
Führungskräfte 34,8 Prozent
Landwirtschaftliche Fachkräfte 36,3 Prozent
Angestellte in akademischen Berufen 17,2 Prozent
Handwerker 5,8 Prozent
Büroangestellte und kaufmännische Arbeitskräfte 4,3 Prozent
Hilfsarbeiter 3,2 Prozent

Jene Erwerbstätigen, die von überlangen Arbeitszeiten betroffen sind, haben regelmäßig kürzere Erholungsphasen, einen höheren Termindruck und wenig Zeit für Familie und Freunde. Diese Entwicklung kann mit dem vermehrten Auftreten von psychischen Berufskrankheiten wie Burnout in Verbindung stehen.

Quelle: Spiegel