Flexible Vollzeit, Arbeitszeitkonten und ein Rückkehrrecht in Vollzeit, es gibt einige Ideen, die Arbeitszeit weiter zu flexibilisieren. Im dritten Quartal 2017 haben Randstad und das ifo-Institut einmal mehr 1.000 Personalleiter zur Flexibilisierung im Personalbereich befragt. Bei dieser jüngsten Erhebung stand eine zentrale Frage im Mittelpunkt: Wie schätzen Personaler die Effekte von Flexibilisierungsmaßnahmen auf den Personalbestand in ihrem Unternehmen ein? Konkret geht es darum, ob diese Konzepte die Mitarbeiterzahl voraussichtlich erhöhen oder verringern werden.

Flexibilisierungsmaßnahmen: Die Ideen samt Einschätzung im Überblick

Flexible Vollzeit

Hinter der flexiblen Vollzeit steht die Idee, die wöchentliche Arbeitszeit um bis zu zehn Stunden herabzusetzen. Damit sollen die Mitarbeiter die Pflege, Kinderbetreuung oder Weiterbildung besser in den Arbeitsalltag integrieren können. Über 33 Prozent der Personalleiter schreiben der flexiblen Vollzeit positive Effekte zu. Nur 15 Prozent gehen von einer negativen Wirkung aus.

Arbeitszeitkonten 

Mit den Langzeitkonten sollen Mitarbeiter ihre Überstunden und Resturlaubstage längerfristig speichern und für einen späteren Zeitpunkt aufheben können. 37 Prozent der befragten Personalchefs gehen davon aus, dass sich durch diese Flexibilisierungsmaßnahme der Personalbestand erhöhen wird. Demgegenüber rechnen nur 8 Prozent mit einer sinkenden Mitarbeiterzahl.

Recht auf zwei Sabbatjahre

Was passiert, wenn der Gesetzgeber das Recht auf zwei Sabbatjahre gesetzlich verankert? Damit hätte jeder Arbeitnehmer die Chance, sich zweimal im Berufsleben eine einjährige Auszeit zu nehmen. Rund 25 Prozent der Befragten sehen positive, rund 20 Prozent negative Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahl.

Recht auf Teilzeit 

Rund 50 Prozent der Personaler gehen davon aus, dass ein festgeschriebenes Recht auf Teilzeit keine Auswirkungen auf den Personalbestand hat. Dies mag damit zusammenhängen, dass sich der Teilzeitanspruch in der Unternehmenspraxis schon weitgehend etabliert hat. Knapp ein Drittel erwartet steigende Mitarbeiterzahlen.

Recht auf Rückkehr in ein Vollzeitarbeitsverhältnis 

Größere Skepsis besteht hingegen gegenüber dem Vorschlag, dass Teilzeitmitarbeitern eine Rückkehr in ein Vollzeitbeschäftigungsverhältnis zugestanden wird. Hier befürchtet fast ein Drittel der befragten Personalleiter einen Personalabbau. Allerdings sehen 50 Prozent der Personaler keine Auswirkungen auf den Personalbestand.

Diese Flexibilisierungsinstrumente setzen Arbeitgeber ein

Die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung zeigt außerdem, welche Flexibilisierungsmechanismen die Arbeitgeber besonders häufig einsetzen:

Flexibilisierungsinstrument Unternehmen
Auf- und Abbau von Überstunden 97 Prozent
Arbeitszeitkonten 89 Prozent
Interne Umsetzungen 84 Prozent
Befristete Arbeitsverträge 72 Prozent
Zeitarbeit 55 Prozent
Outsourcing 45 Prozent
Freie Mitarbeit 47 Prozent

Demnach bevorzugen die Unternehmen den Auf- und Abbau von Überstunden sowie die Nutzung von Arbeitszeitkonten. Auf freie Mitarbeiter und Outsourcing setzen hingegen lediglich weniger als die Hälfte der Befragten.