Bei der Diskussion um die stetig steigenden Kosten für Personalzusatzleistungen, zu denen auch die sozialen Leistungen gehören, wird immer mehr das so genannte „Gießkannensystem“, nach dem alle sozialen Vorteile gleichmäßig über alle Mitarbeiter verteilt werden, als nicht mehr zeitgemäß kritisiert. Deshalb hat sich in den letzten Jahren das „Cafeteria-System“ wieder in den Vordergrund gebracht.

Definition des Cafeteria-Systems

Unter einem Cafeteria-System versteht man die Möglichkeit für die Mitarbeiter eines Unternehmens, sich aus den betrieblichen Sozialleistungen eine individuelle Auswahl zusammenstellen zu können, wie eben in einer Cafeteria ein Menü. Eine Voraussetzung für ein solches System ist aber, dass das Unternehmen im Vorfeld mittels einer Umfrage festgestellt hat, welche betrieblichen Sozialleistungen erwünscht sind. Kennt das Unternehmen die Wünsche seiner Angestellten, dann kann ein Angebot erstellt werden. Das Unternehmen legt jährlich einen Kostenplan fest und stellt dann die unterschiedlichen Möglichkeiten aus der Sozialleistungs-Menükarte zusammen. Dabei kann es sich um die betriebliche Altersvorsorge handeln oder um die Weiterbildung oder auch um zusätzliche Urlaubstage.

Möglicher Aufbau

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, die in drei grundsätzlichen Formen unterschieden werden: Auswahlpläne, Kernangebot mit Zusatzplänen, Paketpläne.

Die Auswahlpläne
In dieser Form werden alle angebotenen Sozialleistungen umfassend im Cafeteria-System zusammengestellt. Die Mitarbeiter können nun unter allen Varianten im Rahmen eines festgelegten Budgets entscheiden und auswählen.

Das Kernangebot mit Zusatzplänen
Hierbei werden die allgemein angebotenen Leistungen auf einen bestimmten Kern festliegender Sozialleistungen reduziert, beispielsweise nur auf die betriebliche Altersversorgung oder auf das Weihnachtsgeld, sofern das nicht tariflich festgelegt ist. Diese Leistungen gelten dann für alle Arbeitnehmer gleich. Aus dem weiteren Angebot der flexiblen Sozialleistungen können die Angestellten wieder individuell ihre Zusatzleistungen auswählen.

Die Paketpläne
Bei dieser Variante werden immer unterschiedliche Zielgruppen gebildet, die nach Arbeitnehmergruppen differenziert werden. Das heißt, die Lehrlinge, die Arbeiter, die Angestellten und auch die leitenden Angestellten bilden immer eine Gruppe. Diese Gruppen können auch nach den ausgeübten Funktionen zusammengestellt werden: Zum Beispiel der Einkauf, die Rechungsabteilung oder der Vertrieb bilden eine Gruppe. Diese Gruppen von Personen wählen dann bestimmte Sozialleistungen aus, die dann auf die jeweilige Gruppe zugeschnitten sind und zu einem Gesamtpaket innerhalb des persönlichen Budgets maßgeschneidert werden.

Andere Formen
Eine andere Form wäre eine in jedem Jahr erneute Wahlmöglichkeit. Diese Form des Cafeteria-Systems reduziert die Kosten für die betrieblichen Sozialleistungen, ist individueller oder auch zielgruppengerechter. Die Mitarbeiter, die über die verschiedenen Sozialleistungen in ihrem Unternehmen mitbestimmen können, sind in der Regel zufriedener und haben eine wesentlich größere Motivation.