Aufgrund von Automatisierung und Mechanisierung haben Arbeitnehmer kaum noch die Möglichkeit, den Arbeitsprozess durch ein quantitatives Arbeitsergebnis zu beeinflussen, damit verliert auch der Akkordlohn immer mehr an Bedeutung. Ist beim Akkord die gesamte Entlohnung leistungsbezogen, so spielen beim Prämienlohn nur die Prämien eine Rolle. Der Prämienlohn wird in einen leistungsunabhängigen Grundlohn und die leistungsbezogene Prämie unterteilt. Der leistungsabhängige Teil des Prämienlohns ist die Prämie und diese wird immer gleichmäßig und zusätzlich gezahlt.

Einzel- und Kollektivprämien

Unterschieden werden Prämien in Einzel- oder Kollektivprämien. Die Einzelprämie bekommt jeder Arbeitnehmer aufgrund seiner Leistungen ausgezahlt. Die Kollektivprämie hingegen wird für mehrere Arbeitnehmer für eine gemeinschaftlich erbrachte Leistung gezahlt. Das Leistungsverhalten der Arbeitnehmer wird durch den Verlauf der Prämie immer unterschiedlich beeinflusst.

Prämienverläufe werden wie folgt unterschieden:

Proportionaler Prämienverlauf:
Soll nur die Mehrleistung der Arbeitnehmer berücksichtigt werden, dann kommt ein proportionaler Prämienverlauf zur Anwendung, denn bei diesem Verlauf wird Einfluss auf die tatsächliche Leistung genommen.

Progressiver Prämienverlauf:
Der progressive Verlauf hingegen will die Arbeitnehmer zu einer maximalen Leistung anregen und ist besonders in den höheren Bereichen ein großer Anreiz.

Degressiver Prämienverlauf:
Wird die Leistung in einem oberen Bereich nicht belohnt, dann spricht man von einem degressiven Verlauf. Damit können relativ viele Arbeitnehmer zu höheren Prämien kommen. Gleichzeitig sollen damit Unfälle und auch eine eventuelle Überanstrengung der Arbeitnehmer verhindert werden.

S-förmiger Prämienverlauf:
Die Kombination aus progressiven und degressiven Prämienverläufen nennt man s-förmige Prämienverläufe.

Verschiedene Prämienarten

Zudem gibt es folgende verschiedene Arten von Prämien, welche nach verschiedenen Kriterien unterschieden werden:

Die Mengenleistungsprämie:
Sie belohnt immer die quantitative Leistung.

Die Qualitätsprämie:
Sie wird als quantitatives Produktergebnis bewertet. Damit sollen Nacharbeit, Ausschuss, Ausfall und Ware zweiter Wahl vermieden werden.

Die Ersparnisprämie:
Diese Art von Prämie dient dem sparsamen Verbrauch von Rohstoffen, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie dem Energie- und Werkstoffverbrauch.

Die Nutzungsprämie:
Bei der Nutzungsprämie sollen die Beschickungs-, Entleerungs- und auch die Rüstzeiten optimiert werden.

Die Terminprämie:
Terminprämien werden immer dann gezahlt, wenn Termine eingehalten oder unterschritten werden.

Die Mehrfaktorenprämie:
In der täglichen Praxis werden alle Prämienarten miteinander kombiniert und in diesem Fall liegen Mehrfaktorenprämien vor.