Die Frage, wer wie viel Weihnachtsgeld bekommt, beschäftigt Arbeitgeber und Mitarbeiter gleichermaßen. Laut einer Umfrage von Statista zur Auszahlung von Weihnachtsgeld 2019 bekommen 53 Prozent der Befragten Weihnachtsgeld. In Westdeutschland liegt dieser Anteil mit 56 Prozent höher als in Ostdeutschland (41 Prozent). Diese Werte sind im Vergleich zu 2017 leicht gesunken. Im Jahr 2017 zahlten die Unternehmen an 55 Prozent der Arbeitnehmer ein Weihnachtsgeld aus.
Höhe des Weihnachtsgelds nach Branchen
Besonders hoch ist der Anteil jener, die Weihnachtsgeld beziehen, unter den Tarifbeschäftigten. Demnach erhalten 86,9 Prozent der Arbeitnehmer, die in Unternehmen mit Tarifvertragsbindung beschäftigt sind, Weihnachtsgeld. Die durchschnittliche Bruttosumme dieser Sonderzahlung liegt bei 2.632 Euro. Diese Zahlen ergeben sich aus einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes, die alle Sonderzahlungen im November und Dezember berücksichtigt.
Bei der Höhe des Weihnachtsgelds zeigen sich in den Branchen große Unterschiede. Spitzenreiter sind Unternehmen aus den Wirtschaftszweigen Energieversorgung, Finanzen und Versicherung sowie Information und Kommunikation. In der Energieversorgung erhalten zudem beinahe alle Tarifbeschäftigten, nämlich 99,9 Prozent, Weihnachtsgeld.
- Energieversorgung: 4.923 Euro
- Finanzen und Versicherung: 4.109 Euro
- Information und Kommunikation: 3.955 Euro
- Grundstücke und Wohnungen: 3.500 Euro
- Gesundheit und Soziales: 3.150 Euro
- Wasserversorgung: 3.093 Euro
- Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Leistungen: 3.060 Euro
- Erziehung und Unterricht: 2.978 Euro
- Bergbau und Steingewinnung: 2.915 Euro
- Kunst, Unterhaltung und Erholung: 2.859 Euro
- Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung: 2.617 Euro
- Verarbeitendes Gewerbe: 2.600 Euro
- Verkehr und Lagerwesen: 2.462 Euro
- Baugewerbe: 1.773 Euro
- Handel: 1.747 Euro
- Land-, Forst- und Fischwirtschaft: 1.421 Euro
- Gastgewerbe: 1.034 Euro
Schlusslicht ist das Gastgewerbe mit einem durchschnittlichen Weihnachtsgeld von 1.034 Euro, das allerdings 92,7 Prozent der Mitarbeiter bekommen. Auch der Handel und das Baugewerbe liegen im unteren Bereich.
Tarifvertragsbindung, Geschlecht und Beschäftigungsart
Mitarbeiter, die in Betrieben mit Tarifvertragsbindung beschäftigt sind, haben die besten Aussichten auf Weihnachtsgeld. Das geht aus einer Online-Befragung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung hervor. Im Zeitraum Anfang 2018 bis Oktober 2019 haben mehr als 139.000 Arbeitnehmer an der Umfrage zum Thema Weihnachtsgeld teilgenommen. Demnach beziehen 76 Prozent der Mitarbeiter von Unternehmen mit Tarifvertrag ein Weihnachtsgeld. In Betrieben ohne Tarifvertrag sind es lediglich 42 Prozent. Auch andere Faktoren beeinflussen die Auszahlung von Weihnachtsgeld, nämlich das Geschlecht und die Art des Beschäftigungsverhältnisses.
Bei den Männern bekommen 55 Prozent Weihnachtsgeld, bei den Frauen hingegen nur 50 Prozent. Diese Unterschiede hängen auch damit zusammen, dass Frauen oftmals in Branchen beschäftigt sind, in denen die Tarifbindung rückläufig ist. Das betrifft beispielsweise den Handel.
Von den Vollzeitmitarbeitern erhalten 54 Prozent eine weihnachtliche Sonderzahlung. Bei den Teilzeitmitarbeitern sind es lediglich 47 Prozent.
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