Als Personaler muss man wissen, worauf beim Anstellen von Einkäufern geachtet werden und welche Kenntnisse, Fähigkeiten, Charakterzüge, „Soft Skills“ bei einem guten Einkäufer vorhanden sein sollte. Eventuell will sich ein bereits angestellter Mitarbeiter auch zum Einkäufer umschulen lassen. Nachdem der Personalbestand bzw. Personalbedarf vom Personaler also zunächst ermittelt wurde, ist vielleicht aufgefallen, dass es innerhalb eines Unternehmens der jeweiligen Branche an fähigen Einkäufern mangelt. Das Wissens-Magazin Scinexx berichtete erst kürzlich über Möglichkeiten zur Weiterbildung im Einkauf, sodass es sich nicht zuletzt deshalb um ein brandaktuelles Thema handelt.

Warum brauchen Unternehmen Einkäufer?

Dabei ist ein fähiger und kompetenter Einkäufer im Prinzip ein Allrounder. Zunächst muss man zwischen strategischen und operativen Einkäufern trennen. Unternehmen sind unter anderem deshalb auf Einkäufer angewiesen, weil sie den Einkauf von Waren, Lebensmitteln und Dienstleistungen übernehmen. Mitunter fehlt es an der nötigen Zeit, an Erfahrung und auch an eigener Kompetenz innerhalb eines Unternehmens. Die typischen Fähigkeiten eines strategischen Einkäufers umfassen zum Beispiel Lieferantenauswahl, Marktuntersuchung, Preisverhandlungen, das Verhandeln von Verträgen und Lieferkonditionen. Operative Einkäufer führen die Einkaufstätigkeiten letztlich aus. Sie wickeln Bestellungen ab, bearbeiten Auftragsbestätigungen und Lagerbestände, sind aber auch in die Mengenplanung involviert.

Der berufliche Weg zum Einkäufer

Üblich ist es, dass sich Einkäufer als Groß-, Außenhandels- oder Industriekaufmann haben ausbilden lassen. Der Trend zur Akademisierung dieses Berufszweiges wurde ja bereits schon kurz thematisiert. Daher liegt bei potenziellen Einkäufern ein Abschluss in Betriebswirtschaftslehre vor. Oftmals ist dies bereits schon Einstellungsvoraussetzung. Es gibt aber auch Fortbildungen zum Fachkaufmann bzw. zur Fachkauffrau für Einkauf und Logistik. Meistens geht diese Weiterbildung von privaten Trägern aus. Akademische Studiengänge werden in diesem Zusammenhang immer wichtiger, doch auch von Seminaren diesbezüglich wird berichtet, wie openpr.de erst kürzlich von einer entsprechenden Maßnahme in Düsseldorf berichtete.

Fähigkeiten des Einkäufers

Die Arbeit von Einkäufern wirkt sich entweder positiv oder negativ auf die Materialkosten aus, welche wiederum einen großen Einfluss auf den Umsatz eines Unternehmens hat. Es ist daher unerlässlich, dass Einkäufer Kompetenzen im Bereich Kosten- und Leistungsrechnung bzw. Controlling erworben haben. Da Einkäufer auch technische und komplexere Zusammenhänge überblicken müssen, sind es Techniker, Ingenieure bzw. Wirtschaftsingenieure, welche Einkaufsprozesse übernehmen sollten. Einkäufer sind aber auch deswegen Allrounder, weil sie in puncto EDV und auch bezogen auf Fremdsprachen Kompetenzen nachweisen sollten. Zudem sind „Soft Skills“ wie Verhandlungsgeschick, Eloquenz, Durchsetzungsvermögen etc. wichtig. Sie müssen die Fähigkeit haben, sich durchzusetzen und gute Preise auf dem Markt verhandeln können. Betriebswirtschaftliches Know-how ist in diesem Zusammenhang nicht zu unterschätzen. Unternehmerisches bzw. strategisches Denken, Menschenkenntnis, Wissen, kommunikative Fähigkeiten, ein Talent für Organisation und Risikomanagement – all das wird von einem guten Einkäufer abverlangt.

Einkäufer – Outsourcing möglich?

Das Outsourcing der strategischen Beschaffung ist im Übrigen auch möglich. Die operative Beschaffung kann hingegen in der Regel nicht ausgelagert werden. Grundsätzlich müssen innerhalb eines Unternehmens Einkaufsprozesse dokumentiert und standardisiert sein, damit es zum Outsourcing kommen kann. Es empfiehlt sich für ein Unternehmen, indirektes Material auszulagern bzw. kleine Prozessschritte auszulagern. Sollte man letzten Endes merken, dass das Outsourcing erfolgreich gelungen ist, können nachträglich auch noch mehrere bzw. größere Schritte extern delegiert werden.