Wer auf der Suche nach einem neuen Job ist – sei es nun als frisch gebackener Berufseinsteiger oder als alter Hase, der seine Karriere voranbringen möchte – muss dabei bekanntlich so einige Hürden überwinden. Doch bevor es überhaupt ins Vorstellungsgespräch geht, gilt es den Personaler im ersten Schritt mit einer rundum gelungenen Bewerbung von sich zu überzeugen. Und welches Dokument spielt dabei die mit Abstand wichtigste Rolle? Genau, der Lebenslauf. Doch was viele Bewerber nicht wissen: Die meisten Personalchefs benötigen nur wenige Sekunden, um zu erkennen, ob sich der Kandidat auch tatsächlich für die ausgeschriebene Stelle eignet. Aber worauf achten die Recruiter dabei denn eigentlich genau? Welche Angaben und Inhalte sind entscheidend? Und wie muss die Vita aufgebaut sein, um einen möglichst perfekten Eindruck zu hinterlassen?

Der geneigte Leser mag sich nach der Einleitung vielleicht gedacht haben, dass selbst der aufmerksamste Personaler doch sicherlich nicht nur einige Sekunden braucht, um festzustellen, ob der Bewerber etwas auf dem Kasten hat oder nicht. Doch wie zahlreiche Studien und repräsentative Umfragen (wie zum Beispiel von dem „Staufenbiel Institut“ oder dem US-amerikanischen Unternehmen „The Ladders“, die dazu sogar die bekannte Eye-Tracking-Technologie verwendet haben) zeigen, benötigen die meisten Personalchefs in der Tat nur rund sechs Sekunden, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Dementsprechend sollte die Vita nicht nur übersichtlich aufgebaut sein, sondern darüber hinaus auch alle wichtigen Informationen enthalten, die im Optimalfall so kurz und prägnant aufgeführt sind, dass der Recruiter diese auf den ersten Blick erkennen, verstehen und zuordnen kann. Allerdings gibt es noch einige weitere und überaus wesentliche Punkte, die man bei der Erstellung des Lebenslaufes definitiv beachten sollte.

Der perfekte Lebenslauf: Was wirklich wichtig ist

Wer bereits den einen oder anderen Lebenslauf geschrieben hat, weiß sicherlich nur allzu gut, wie kompliziert und anspruchsvoll so etwas sein kann. Schließlich gibt es zahlreiche Informationen, die zumindest potentiell wichtig erscheinen – doch da sich nur die wenigsten Personaler die Zeit nehmen, um die Vita tatsächlich komplett zu lesen, sollte man besser nur die wirklich relevanten Infos über sich und den bisherigen Karriereweg verwenden. Welche das sind und worauf ein Großteil der Recruiter darüber hinaus noch achtet, zeigen wir in der nun folgenden Übersicht.

Der erste Eindruck zählt: Die meisten Personalchefs legen sehr großen Wert darauf, dass sich der Lebenslauf in einem möglichst makellosen Zustand befindet. Um dem HR-Entscheider zu zeigen, dass man sich bei der Erstellung der Vita Mühe gegeben hat, sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass sich keine Flecken, Knicke oder sonstige Schönheitsfehler auf dem Dokument befinden. Zudem muss die Vita optisch ansprechend aufgebaut und logisch geordnet sein, damit der Lesefluss des Personalers nicht beeinträchtigt wird.

Bei den Inhalten gilt Qualität vor Quantität: Da ein Lebenslauf optimalerweise auf eine beziehungsweise maximal zwei DIN A4-Seiten passen sollte, muss man sich entscheiden, welche Inhalte man verwendet und welche nicht. Hierbei ist es vor allem wichtig, den Fokus auf die Dinge und Inhalte zu legen, die auch in Relation zu der gewünschten Stelle stehen, Stichwort Keywords. Ein Beispiel: Wer sich als Grafikdesigner bewirbt, sollte am besten auch Hobbies und Interessen aufführen, die zumindest im weitesten Sinne mit dem Job zu tun haben. Gleiches gilt übrigens auch in Bezug auf die eigenen Fachkenntnisse, Qualifikationen, Praktikumstellen und Ehrenämter.

Eine klare Struktur ist entscheidend: Der Aufbau des Lebenslaufes spielt eine ebenso wichtige Rolle, wie dessen Inhalte. Aus diesem Grund sollte die Vita auch klar und übersichtlich strukturiert sein. Bei den meisten Personalern ist der nach Themen (beispielsweise akademische und berufliche Erfahrung, bisherige Positionen etc.) geordnete und anti-chronologisch (sprich: die aktuelle Stelle steht ganz oben) aufgebaute Lebenslauf am beliebtesten. Tipp: Wichtige Dinge können etwas hervorgehoben werden, damit sie direkt ins Auge stechen und zur besseren optischen Unterteilung eignen sich dezente Linien am besten.

Diese Dinge gehören definitiv nicht in den Lebenslauf

Es gibt so einige Details, die viele Personaler auf die Palme bringen und trotzdem immer wieder in den meisten Lebensläufen auftauchen. Dazu gehören laut den Karriere-Experten des Online-Magazins t3n unter anderem sichtlich übertriebene Layouts, unpassende grafische Elemente und sonstige „Verschönerungen“, die in einer professionellen Vita schlicht und einfach nichts verloren haben – ebenso wie die nun folgenden Inhalte:

Grammatik- und Rechtschreibfehler: Geht es nach den eingangs erwähnten Studien, sortieren sage und schreibe über 60 Prozent der Personaler die Bewerbung direkt aus, sofern sich Rechtschreib– oder Grammatikfehler in dem Lebenslauf befinden. Daher ist es unabdingbar, die Vita nicht nur selbst in Ruhe zu überprüfen, sondern im Optimalfall zudem auch einen Bekannten oder ein Familienmitglied darum zu bitten, Korrektur zu lesen.

Lücken und Lügen: Vorab sei gesagt, dass Lücken im Lebenslauf nur dann ein Problem darstellen, wenn diese nicht ausreichend erklärt werden. Dementsprechend sollte man offen und ehrlich auf diese Lücken eingehen und kurz erläutern, wie es zu diesen Unterbrechungen gekommen ist. Wichtig: Auch wenn es sich vielleicht komisch anfühlt über den Grund einer Arbeitslosigkeit zu schreiben, sollte man stets bei der Wahrheit bleiben und nicht übertreiben. Denn wer in seinem Lebenslauf lügt, muss selbst noch Jahre später mit einer fristlosen Kündigung rechnen.

Schlechter Schreibstil und unnötige Infos: Bei der Erstellung des Lebenslaufes sollte man dringend darauf achten, dass man weder in der ersten Person schreibt, noch zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her wechselt. Außerdem gilt für viele Personaler: In der Kürze liegt die Würze. Daher empfiehlt es sich auf lang zurückliegende Ferienjobs oder Schulpraktika zu verzichten und sich stattdessen lieber auf aktuelle Positionen zu fokussieren.