Der Lockdown, Ausgangsbeschränkungen und Homeoffice haben im Rahmen der Corona-Krise zu einem Anstieg beim digitalen Lernen geführt. Der Trend zu virtuellen Methoden in der Weiterbildung wird sich laut Ansicht von Personalentwicklungsexperten in Zukunft fortsetzen. Diese Entwicklung belegen zum Beispiel die Daten aus dem LinkedIn Learning Report zum Thema „Erfolg durch Weiterbildung“.

Hohe Nachfrage nach kostengünstigen digitalen Lernangeboten

Unternehmen suchen vordergründig günstige digitale Lernangebote, die sich ohne großen Aufwand in die unternehmenseigene Lernplattform integrieren lassen. Da sie weniger in kostspielige Präsenzschulungen investieren, können sie die frei gewordenen Mittel stattdessen für E-Learning aufwenden. Beliebt sind beispielsweise die Online-Kurse auf LinkedIn Learning. Hier war im Zeitraum von März bis Mai 2020 ein Anstieg der Stundenanzahl um 140 Prozent gegenüber den zwei Vormonaten zu verzeichnen. Im Mai 2020 haben die Nutzer fünfmal so viele Stunden mit den Learning-Angeboten auf LinkedIn verbracht wie im Mai 2019. Vor allem Mitarbeiter aus den Bereichen Verwaltung, Vertrieb und Human Resources haben diese digitalen Lernlösungen zur Weiterbildung genutzt. Eine besonders hohe Nachfrage gab es nach Themen wie Arbeiten im Homeoffice, Stressmanagement und Nutzung von Tools für die virtuelle Zusammenarbeit.

Im Jahr 2020 ist die Wichtigkeit von digitalen Lernmöglichkeiten gestiegen. 60 Prozent der befragten Personalentwicklungsexperten rechnen mit höheren Investitionen in E-Learning als im Jahr 2019. 66 Prozent haben vor, mehr Mittel für Webinare und virtuelle Live-Schulungen aufzuwenden. 61 Prozent sind der Ansicht, dass die finanziellen Mittel für Präsenzschulungen sinken werden. Rund 75 Prozent der befragten Personalentwickler gehen laut LinkedIn Learning Report davon aus, dass auch nach der Corona-Krise die Anzahl der Präsenzveranstaltungen sinken wird und stattdessen E-Learning und virtuelle Schulungen wichtiger werden. An dieser Befragung haben insgesamt 864 Personalentwickler aus 21 Ländern teilgenommen.

Soziales Lernen gewinnt beim E-Learning an Bedeutung

In einer Zeit des Abstandhaltens spielt soziales Lernen im digitalen Bereich eine bedeutende Rolle. Die Lernenden suchen einen intensiven Austausch mit Gleichgesinnten und Trainern. Soziales Lernen steigert den Lerneffekt und bringt zusätzliche Motivation. Außerdem können Unternehmen betriebseigene Fachleute als Trainer in die Lernangebote einbeziehen.

Die zunehmende Bedeutung von E-Learning zeigen die Daten des LinkedIn Learning-Reports. Demnach erwarten 75 Prozent der befragten Personalentwickler, dass soziales Lernen wie zum Beispiel Online-Lerngruppen wachsen wird. Im Zeitraum März und April 2020 haben um knapp 300 Prozent mehr Fach- und Führungskräfte an Lerngruppen teilgenommen als in den zwei Monaten davor. Der Anteil der Kurse, die Lernende mit anderen teilen, ist im Vergleichszeitraum um mehr als 150 Prozent gestiegen. Ein hoher Anstieg (111 Prozent) war auch bei der Verwendung der Q&A-Funktion im Rahmen von LinkedIn Learning-Kursen zu verzeichnen.

Beliebte E-Learning-Tools

Bei den E-Learning-Tools nehmen virtuelle Klassenräume und Webinare die Führungsposition ein. Auch Videotutorials und Micro-Learning (Lernen in kleinen Einheiten) sind gefragt. Des Weiteren finden mobile Lernanwendungen und Apps, webbasiertes Training und soziale Lernformen viele Abnehmer. Unternehmen achten bei der Auswahl von digitalen Lernmethoden darauf, dass sie günstig in der Anschaffung sind und sich leicht installieren lassen.