Eine gute Stellenanzeige erhöht die Chance eines Unternehmens, Bewerbungen zu erhalten. Sie spielt im Kontakt zwischen Arbeitgeber und potenziellem Bewerber eine tragende Rolle.

Was erwarten sich Arbeitssuchende von einer guten Stellenanzeige?

Antworten auf diese Frage liefert eine Studie, die der E-Recruiting-Software-Anbieter Softgarden und Personalmarketing2null durchgeführt haben. Die Ergebnisse beruhen auf einer Befragung von 1.442 Jobsuchenden im März und April 2021.

Inhalte einer Stellenanzeige

Die Studie hat untersucht, welche Inhalte einer Stellenanzeige laut Ansicht der Bewerber besonders relevant sind:

  • Aufgabenbeschreibung: 67 Prozent
  • Anforderungsprofil: 62 Prozent
  • Stellentitel: 37 Prozent
  • Ansprechpartner: 37 Prozent

Unklare Aufgabenbeschreibungen sind für 35 Prozent der Studienteilnehmer ein Grund, auf eine Bewerbung zu verzichten. Auch übertriebene Anforderungen können dazu führen, dass Bewerbungen ausbleiben. Bewerber wünschen sich darüber hinaus Informationen zum Standort und zu Homeoffice-Möglichkeiten. Eine (ungefähre) Gehaltsangabe wird gleichfalls befürwortet.

Klarer Stellentitel

Mehr als 80 Prozent der befragten Jobsuchenden sprechen sich für einen klar formulierten Stellentitel aus, aus dem sie Informationen über die Stelle sowie über die geforderten Kompetenzen und Fachkenntnisse ableiten können. Originelle Formulierungen und unternehmensspezifische Titel finden keine Mehrheit.

Ansprache

Bei der Ansprache befürworten 29 Prozent der befragten Bewerber die Angabe „m/w/d“ in Kombination mit der Berufsbezeichnung in der männlichen Form (generisches Maskulinum). 22 Prozent sprechen sich für die Reihenfolge „w/m/d“ in Verbindung mit der Berufsbezeichnung im generischen Maskulinum aus. Zehn Prozent bevorzugen die Angabe beider Geschlechter wie beispielsweise „Lehrer/Lehrerin“.

Mehr Aufmerksamkeit auf den Text als auf Bilder

Für potenzielle Bewerber sind die Textzeilen wichtiger als Bilder. Lustige, ansprechende Motive können einen austauschbaren, wenig aussagekräftigen Text nicht wettmachen. Außerdem muss der Bewerber auf die Stellenanzeige aufgrund des Stellentitels erst einmal aufmerksam werden, bevor er die Bilder tatsächlich zu Gesicht bekommt. Bei Stellenanzeigen, die online erscheinen, sind Bilder, die im Kopfbereich platziert werden, weniger wichtig als bei Stelleninseraten in Printmedien. Für Bewerber, welche die Anzeige auf mobilen Endgeräten ansehen, sind sie mitunter sogar störend, weil sie zu viel Platz benötigen, die Ladezeiten erhöhen und nur im Kleinformat wahrnehmbar sind.

Einstiegstext nicht unterschätzen

Das erste, was mögliche Bewerber von einer Stellenanzeige lesen, ist der Einstiegstext. Von diesem erwarten sie sich relevante Angaben zur Stelle und zum Arbeitgeber. Konkrete Fakten zu Umsatz, Wachstumsperspektiven und Produktpalette interessieren die Jobinteressenten eher weniger. Wenn einen Leser die ersten Zeilen nicht ansprechen, wird er sich eventuell schnell abwenden, ohne über eine Bewerbung nachzudenken.

Fragen, die eine Stellenanzeige beantworten sollte

Es geht nicht darum, dass das Unternehmen dem Bewerber ein komplettes Informationspaket anbietet und mit Informationen überschüttet. Dies würde Langeweile auslösen. Eine gute Stellenanzeige bringt diese Inhalte auf den Punkt:

  • Um welche Stelle handelt es sich?
  • Was bietet das Unternehmen?
  • Warum ist die Stelle interessant?

Knapp 73 Prozent der Befragten haben schon einmal aufgrund einer schlechten Stellenanzeige auf eine Bewerbung verzichtet. Das ist für Unternehmen bitter, weil dann eventuell jene Mitbewerber zuschlagen, die mit einer guten Stellenanzeige auf sich aufmerksam machen.