Das Metaverse versteht sich als eine Form von Zwischenwelt, die die reale Welt mit einem virtuellen Universum verbindet. Dieser Begriff findet sich vermutlich erstmals im Roman „Snow Crash“ von Neal Stephenson (1992). Heute greifen große Internetkonzerne diese Idee wieder auf, indem sie ein begehbares und grenzenloses Internet mit Avataren entwickeln wollen. Der Eintritt in das Metaverse erfolgt mittels VR-Brillen oder Virtual-Reality-Headsets.

Noch ist das Metaverse eine Vision, die noch nicht existiert, aber in der Zukunft Realität werden kann. In dieser 3D-Welt sollen menschliche Avatare miteinander in Kontakt bleiben, arbeiten, ausgehen, spielen und reisen können.

Die sieben Kerneigenschaften

Das Metaverse lässt sich mit diesen sieben Kerneigenschaften beschreiben:

  1. Das Metaversum läuft immer. Es gibt keine „Pause“-Taste.
  2. Alles ist live und passiert in Echtzeit.
  3. Der Zugang ist nicht auf eine bestimmte Teilnehmerzahl limitiert. Jeder kann an Events und Aktivitäten teilnehmen.
  4. Das Metaversum besitzt ein eigenständiges Wirtschaftssystem für Investitionen, Käufe und Verkäufe.
  5. Es verknüpft die virtuelle mit der realen Welt.
  6. Digitaler Content ist austauschbar und von überall aus nutzbar.
  7. Das Metaversum zeichnet sich dadurch aus, dass viele Individuen und Unternehmen hier Inhalte und Erfahrungen austauschen.

Es verkörpert eine große Welt, die alle Bereiche der virtuellen und realen Welt miteinander vereint. Das derzeitige Internet ist auf den Informations- und Datenaustausch ausgerichtet. Im Gegensatz dazu soll das Metaverse die Kommunikation und das menschliche Miteinander mit Beziehungen, Gefühlen und Erfahrungen ermöglichen.

Wie können Unternehmen das Metaverse nutzen?

Als Bereiche, in denen Unternehmen das Metaverse für sich nutzen können, sind die Rekrutierung, die Einstellung neuer Mitarbeiter und das Personalmanagement zu nennen. Hierzu gibt es bereits einige Beispiele. So hat das Unternehmen Hyundai eine Virtual-World-App eingesetzt, um neue Mitarbeiter einzuarbeiten. Samsung soll über eine eigene Plattform eine virtuelle Rekrutierungsmesse planen. Auch Siemens hat bereits in einem eigens entwickelten Metaversum eine virtuelle Konferenz mit Mitarbeitern veranstaltet.

Eine eigene Metaverse-Version des Unternehmens zu entwickeln, funktioniert nicht für alle Branchen gleich gut. Die Entwicklung einer solchen virtuellen Welt eignet sich vor allem für Unternehmen, die mobiles Arbeiten erfolgreich praktizieren.

Karrieremessen und Konferenzen im Metaverse

Die Idee besteht darin, digitale Messen zu veranstalten, auf denen sich Unternehmen – so wie in der realen Welt auch – an Messeständen präsentieren und mit Besuchern in Kontakt treten. In diesem großen digitalen Raum innerhalb des Metaversums treten Firmen bei Vorträgen auf und treffen auf Avatare, die sich für das Unternehmen interessieren. Da es keine räumlichen Grenzen gibt, können Jobinteressenten aus der ganzen Welt daran teilnehmen. Sie treten mit selbst gestalteten digitalen Avataren in Erscheinung.

Virtuelle Vorstellungsgespräche mit Avataren

Ein virtuelles Büro, in dem Avatare einander gegenüber sitzen – so könnten virtuelle Vorstellungsgespräche zukünftig aussehen.

Onboarding

Auch das Onboarding kann im Metaverse virtuell stattfinden.

Gefahren

Das Metaversum bringt auch Risiken mit sich. So besteht die Gefahr, dass Menschen immer mehr in die virtuelle Welt flüchten und sich nur mehr dann in der physischen Welt aufhalten, wenn sie Grundbedürfnisse stillen müssen. Einsamkeit, Angst und Depressionen können sich dadurch verstärken. Deshalb ist es wichtig, mehr denn je auf soziale Aspekte und die psychische Gesundheit zu achten.