In Zukunft ist ein großer Mangel an Arbeitskräften zu erwarten. Das Statistische Bundesamt schätzt, dass im Jahr 2030 bis zu drei Millionen Berufstätige auf dem deutschen Arbeitsmarkt fehlen werden. Zuwanderer alleine werden diese Lücke nicht füllen können. Ein wichtiger Punkt besteht darin, ein aktives Age Management zu betreiben und ältere Mitarbeiter zu schätzen.

1. Ungenutztes Potenzial nutzen

In der Gruppe der älteren Arbeitnehmer schlummert ungenutztes Potenzial. Rund die Hälfte der in den Ruhestand wechselnden Mitarbeiter möchte während der Rente einer Nebenbeschäftigung nachgehen. Diese Arbeitsbereitschaft gilt es zu nutzen.

2. Kompetenzen schätzen und richtig einsetzen

Ältere Mitarbeiter sind erfahrener und bringen wertvolle Kompetenzen mit, aus denen das Unternehmen Vorteile ziehen kann. So steigen mit dem Alter diese Fähigkeiten:

  • Arbeits- und Lebenserfahrung
  • Fachwissen
  • Qualitätsbewusstsein
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Verlässlichkeit

Auch die psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz) ist ein solcher Faktor. Entgegen verbreiteten Vorurteilen bleiben Produktivität, Motivation und Lernbereitschaft bei älteren Mitarbeitern erhalten. Dies gilt vor allem für Berufe, in denen die körperliche Leistungsfähigkeit nicht im Vordergrund steht. Ältere Arbeitnehmer sind oftmals loyaler, haben mehr Fachwissen und ein höheres Sozialkapital als jüngere Kollegen. Gerade in Managementfunktionen und Expertenpositionen erweist sich die Generation 50plus als sehr produktiv.

3. Generationenübergreifendes Miteinander fördern

Um Age Management als Wettbewerbsvorteil zu nutzen, ist es wichtig, Mitarbeiter verschiedener Generationen im Unternehmen ideal einzusetzen und das Miteinander generationenübergreifend zu fördern. Es geht auch darum, das Wissen und den Erfahrungsschatz älterer Arbeitnehmer im Betrieb zu halten. Unternehmen, denen es gelingt, die Kompetenzen und Stärken der unterschiedlichen Generationen zu schätzen und richtig einzusetzen, können die Arbeits- und Leistungsfähigkeit des gesamten Teams erhöhen. Hier sind die Führungskräfte gefordert, generationenübergreifend zu führen.

4. Intergenerationelles Lernen

Nicht nur die Führung, sondern auch die Weiterbildung der Mitarbeiter sollte generationenübergreifend umgesetzt werden. Es geht darum, miteinander, voneinander und übereinander zu lernen. Dafür ist es wichtig, den gegenseitigen Austausch zu fördern, wechselseitige Lernbeziehungen aufzubauen und das Wissen generationenübergreifend zu transportieren.

5. Weiterbildungsmaßnahmen anbieten

Um ältere Mitarbeiter in der Belegschaft zu halten, ist es wichtig, ihnen mit Wertschätzung zu begegnen und diese wertschätzende Haltung in der Unternehmenskultur umzusetzen. Auch das Angebot spezifischer neuer Aufgaben, die auf die Kompetenzen abgestimmt sind, erweist sich als bedeutender Faktor.

Darüber hinaus sollten Unternehmen auch erfahrenen Mitarbeitern Weiterbildungsmaßnahmen anbieten und jüngere Kollegen in diesem Punkt nicht bevorzugen. Spezifische Traineeprogramme für ältere Bewerber sind ebenfalls eine mögliche Maßnahme.

6. Seitwärtsbewegungen ermöglichen

Für die Generation 50plus können auch Seitwärtsbewegungen in neue Fachgebiete sowie Mentoring und die Begleitung der Übergabe an jüngere Kollegen interessante Aufgabenfelder sein. Bei letzteren haben ältere Mitarbeiter die Möglichkeit, ihr Fachwissen, ihre Erfahrungen und ihr Netzwerkwissen weiterzugeben.

7. Möglichkeit der Arbeitszeitreduzierung

Auch die Schaffung von Teilzeitstellen und Etablierung von Job-Sharing-Modellen können wirksame Maßnahmen im Rahmen des Age Managements sein. Alternativ kommen Sabbaticals und die Festlegung einer Jahresarbeitszeit in Betracht, wenn ältere Mitarbeiter ihre Arbeitszeit reduzieren möchten.

Dies sind einige wichtige Maßnahmen, die Unternehmen als Teil eines aktiven Age Managements setzen und so die Kompetenzen älterer Arbeitnehmer für das Unternehmen nutzen können.