In puncto hybrides Arbeiten ist die Lage in mittelständischen deutschen Unternehmen unterschiedlich. Manche Arbeitgeber setzen zur Gänze auf Homeoffice und Vertrauensarbeitszeit. In anderen Unternehmen kehren die Mitarbeiter wieder an ihre ursprünglichen Schreibtische im Büro zurück. Auch hybride Arbeitsmodelle kommen teilweise zum Einsatz.
Studie zur zukünftigen Arbeitswelt mittelständischer Unternehmen
Anhaltspunkte darüber, wie die zukünftige Arbeitswelt im deutschen Mittelstand aussehen könnte, liefert eine Umfrage der Haufe Group. An dieser Studie haben mehr als 1.000 Führungskräfte und Mitarbeiter von Dienstleistungs-, Handels- und Produktionsunternehmen teilgenommen.
Homeoffice als Chance
73 Prozent der Studienteilnehmer sehen im Homeoffice überwiegend Vorteile und Chancen. Bei den Führungskräften liegt der Anteil der Befürworter bei mehr als 80 Prozent. Knapp 50 Prozent der teilnehmenden Unternehmen haben während der Corona-Lockdowns Investitionen in Hard- und Software sowie in IT-Systeme getätigt.
Herausforderungen für Arbeitgeber
57 Prozent der Mitarbeiter und 55 Prozent der Führungskräfte sehen bei hybriden Arbeitsmodellen die Kommunikation und das Networking als herausfordernd an. Für 52 Prozent der Studienteilnehmer sind die fehlenden Gespräche im Kollegenkreis eine negative Begleiterscheinung. Der Zusammenhalt im Team dürfte hingegen kaum gelitten haben.
Etwa 25 Prozent der Befragten orten aber einen Motivations- und Leistungsabfall. 33 Prozent der Führungskräfte sehen es als schwieriger an, die Mitarbeiter zu führen. Bezüglich der Umsetzung des Veränderungsprozesses gehen die Meinungen von Führungskräften und Mitarbeitern auseinander. Dies betrifft insbesondere die Investitionen in Trainings und Schulungen.
Klare Regelungen fehlen oftmals noch
Die mittelständischen Unternehmen kennen die Chancen und Herausforderungen hybrider Arbeitsmodelle. Klare Konzepte für Homeoffice und Remote Work haben mehr als 50 Prozent der Studienteilnehmer. Über 25 Prozent der Befragten verweisen darauf, solche Konzepte schon realisiert zu haben oder in Kürze umsetzen zu wollen. Andere Unternehmen sind noch nicht so weit. 43 Prozent der Befragten gaben an, bisher keine Regelungen erarbeitet zu haben oder noch in der Überlegungsphase zu stecken.
Regelungen etablieren und Strukturen schaffen
Laut der Haufe-Studie wollen die Mitarbeiter die Umsetzungsprozesse mitgestalten, mehr Verantwortung erhalten, flexibler sein und stärker beteiligt werden. Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihren Mitarbeitern Vertrauen zu schenken und Rahmenbedingungen zum hybriden Arbeiten zu entwickeln. Es geht darum, Regelungen über die Arbeitsweise im Büro und Homeoffice festzulegen, geeignete digitale Strukturen zu schaffen, passende Kommunikationskanäle zu etablieren und Informationen bereitzustellen. Darüber hinaus ist zu klären, wann Mitarbeiter verpflichtend im Büro erscheinen müssen und zu welchen Meetings sie kommen sollen.
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