Künstliche Intelligenz (KI) kann im Corporate Learning aktiv unterstützen. Dabei sollte der Mensch im Mittelpunkt stehen und das System einen Mehrwert haben. Es gibt verschiedene Einsatzgebiete von Summarize Bots über Live Coachings und intelligente Lernmanagement-Systeme bis zu individuellen Lernpfaden.

Summarize Bots

Summarize Bots fassen mithilfe von künstlicher Intelligenz die wichtigsten Informationen eines Dokuments zusammen. Sie können tausende Seiten scannen, durcharbeiten und herausfinden, welche Dokumente für einen bestimmten Themenbereich oder Fall relevant sind. Bisher kommen sie vor allem im Journalismus und in Rechtsanwaltskanzleien zum Einsatz. Im Bereich des Corporate Learnings bieten sich Summarize Bots für das betriebliche Wissensmanagement an.

Verhaltenstraining mittels Live Coachings und interaktiven Rollenspielen

Mit Künstlicher Intelligenz ist es mittlerweile möglich, auf Basis eines Stimmmusters Emotionen mit hoher Genauigkeit zu erkennen und zu analysieren. Diese Fähigkeit wird unter anderem bei Live Coachings von Call-Center-Mitarbeitern genutzt, die in laufenden Telefongesprächen Tipps in Form von Verhaltensempfehlungen erhalten. So kann die Software beispielsweise empfehlen, langsamer zu sprechen und die letzten Worte zu wiederholen. Der Gesprächsverlauf wird aufgezeichnet. Auf diese Weise können die Mitarbeiter ihre Vorgehensweise nachverfolgen und sehen, wie sie sich im Vergleich zu vorherigen Gesprächen entwickelt haben.

Bei der betrieblichen Ausbildung lassen sich mit solchen Anwendungen Coachings und Rollenspiele umsetzen. Unternehmen können die KI-Software einsetzen, um ihre Mitarbeiter auf bestimmte Situationen wie Kundenberatungsgespräche, Beschwerdefälle und Notfallszenarien vorzubereiten. So lernen Arbeitnehmer mit einem interaktiven Verhaltenstrainer, wie sie in bestimmten Situationen vorgehen können. Es gibt direktes Feedback.

Intelligente Lernmanagement-Systeme

Lernmanagement-Systeme mit künstlicher Intelligenz können auf Basis des Nutzungsverhaltens bestimmte Lerninhalte und Materialien empfehlen, die auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt sind. Damit erhalten Mitarbeiter jenen Wissensinput und jenes Lernmaterial, das sie konkret benötigen.

Chatbots als Lernbegleiter

Eine weitere Einsatzmöglichkeit sind Chatbots, die als virtuelle Berater fungieren. Sie analysieren das Verhalten der Nutzer und geben auf Basis der Anfragen Handlungsempfehlungen an die Vertriebsmitarbeiter. Sie können die Interessen der Personen erkennen und anhand dieser die Mitarbeiter zur weiteren Vorgehensweise beraten.

Auch bei Lernmanagement-Systemen im Rahmen der betrieblichen Weiterbildung können Chatbots weiterhelfen, indem sie die Lernenden schrittweise durch das Lernprogramm lotsen und die benötigten Inhalte bereitstellen. Sie begleiten die Mitarbeiter als digitale Lernpartner im Weiterbildungsprozess.

Individuelle Lernpfade

Einige Anbieter setzen künstliche Intelligenz ein, um Lernaufgaben zu entwickeln, die verschiedene Kompetenzen von kritischem Denken über Problemlösung bis zu kreativer Ideenfindung fördern. Es geht darum, das Verhalten der Mitarbeiter zu analysieren und dann ein Profil über die Stärken und Schwächen zu erstellen. Damit ist es möglich, auf den bestehenden Kompetenzen aufzubauen und individuelle Lernprogramme (Lernpfade) zusammenzustellen, die auf Anwesenheits- und Online-Weiterbildungsangeboten basieren.

Führungskräfte und Personaler geben den Rahmen mit Zeit, Kosten und Lernziel vor. Diese KI-basierten Weiterbildungslösungen sollen Kostenersparnisse bringen, weil die Arbeitgeber statt Tagesseminaren auf günstigere E-Learning-Angebote setzen können.

Künstliche Intelligenz eröffnet Chancen in der betrieblichen Weiterbildung. Allerdings ist auf Rahmenbedingungen wie das Datenschutzrecht und einen transparenten Umgang zu achten. Zudem sollten die Anwendungen zweckmäßig sein