Das Shiny-Object-Syndrom liegt vor, wenn sich jemand ständig für etwas Neues interessiert, dann für diese Sache entflammt und sich kurz darauf wieder abwendet, weil sich ein anderes Shiny Object zeigt. Daraus ergibt sich ein Teufelskreis.

Durch die Fokussierung auf ein „glänzendes Objekt“ werden die Betroffenen abgelenkt und davon abgehalten, ihrer eigentlichen Arbeit nachzugehen. Im Sourcing können sie damit vielversprechende Bewerber verlieren, weil der Blick für das Wesentliche beeinträchtigt ist. Das psychologische Konzept des Shiny-Object-Syndroms ist ein Hindernis, wenn es darum geht, sich auf die Aufgaben zu fokussieren, die wichtig sind, um offene Stellen erfolgreich zu besetzen.

Neue Tools im Recruiting

Als Auslöser sind neue Ideen, Trends und Tools denkbar. Das digitale Zeitalter fördert mit seinen schnelllebigen Innovationen dieses Phänomen. Zudem sind die Mitarbeiter gefordert, neue Tools anzuwenden, um mithalten zu können. Gleichzeitig kostet es sehr viel Zeit und Energie, informiert zu bleiben und diese Techniken auszuprobieren. Es gibt zahlreiche Shiny Objects.

In der Personalbeschaffung ist es schwer, gänzlich auf moderne Tools zu verzichten. Recruiter stehen vor der Herausforderung, für das Active Sourcing die passenden Werkzeuge auszuwählen, ohne sich in der Suche nach immer neuen Shiny Objects zu verlieren. Hier gilt es, einen Mittelweg zu finden.

Sieben Tipps, um sich nicht von Shiny Objects blenden zu lassen

Tipp 1: Auf Sourcing konzentrieren

Viele HR-Mitarbeiter haben neben dem Sourcing noch etliche andere Aufgaben zu erledigen. Daher ist es wichtig, sich für bestimmte Zeitspannen auf eine Sache zu konzentrieren und dieses Projekt auch abzuschließen. Der Fokus sollte auf der Angelegenheit liegen, die aktuell wichtig ist. Dabei helfen Konzentrationstools weiter. Die Pomodoro-Methode ermöglicht beispielsweise produktives Arbeiten in 25-Minuten-Einheiten.

Tipp 2: Erst planen, dann umsetzen

Anstatt unvermittelt zu beginnen, ist es sinnvoller, das Projekt erst zu planen und sich eine kleine Nachdenkpause zu gönnen, bevor es an die Umsetzung geht.

Tipp 3: Sourcing-Prozess strukturieren

Den Sourcing-Prozess klar zu strukturieren und in kleine Teilschritte zu zerlegen, hilft dabei, die Aufgabe durchzuziehen. Das Erreichen jedes Teilschritts ist als kleiner Erfolg zu werten, der zum Weitermachen anspornt.

Tipp 4: Auf Verbindlichkeit setzen

Verbindlichkeit kann dafür sorgen, dass ein neues Projekt erst in Angriff genommen wird, wenn das vorherige bereits abgeschlossen ist. Um diese Verbindlichkeit zu erreichen, ist es hilfreich, mehreren Personen vom aktuellen Projekt zu erzählen und dabei zu betonen, wie wichtig ein baldiger Abschluss ist.

Tipp 5: Erfolgreiches Sourcing praktizieren

Im Idealfall verfolgen HR-Verantwortliche das Ziel, selbst erfolgreiche Sourcer zu werden und in Eigenregie offene Stellen besetzen zu können. Dafür bieten sich spezielle Trainingsmaßnahmen für das Sourcing an. Praxiserprobte Sourcer sind weniger anfällig dafür, immer wieder nach neuen, vermeintlich besseren Tools zu suchen.

Tipp 6: Referenzen einholen

Wenn Personaler für das Sourcing andere Personen hinzuziehen, ist es wichtig auf deren Referenzen zu achten. Im Idealfall fragen sie nach, wie viele offene Jobs der jeweilige Experte mit seinen Sourcing-Maßnahmen bereits erfolgreich besetzen konnte.

Tipp 7: Wachsam sein

Es ist wichtig, sehr wachsam zu sein. Das gilt vor allem im Umgang mit unbelegten Erfolgsgeschichten in den sozialen Netzwerken. Hier ist eine Recherche angebracht.

Diese Tipps können Recruiter ausprobieren, um sich im Sourcing nicht von Shiny Objects blenden zu lassen.