Deutschland ist Spitzenreiter, wenn es darum geht, sich möglichst schnell online zu bewerben. „Schnell“ bedeutet in diesem Fall, dass die Bewerber möglichst wenige Klicks brauchen, um ihre Online-Bewerbung abzusenden. Konkret handelt es sich dabei um börsennotierte Unternehmen (DAX, Dow Jones und FTSE) aus dem IT-Bereich. Dies ergab eine Untersuchung des Hamburger Unternehmens WorkGenius, das sich als Plattform für die Kooperation zwischen Freelancern und Arbeitgebern positioniert.
Wo sind die schnellsten Bewerbungen möglich?
WorkGenius analysierte die Stellenangebote von bis zu 40 IT-Unternehmen der wichtigsten Aktienindizes aus Deutschland, Großbritannien und den USA. Im Ländervergleich sind in Deutschland durchschnittlich deutlich weniger Klicks notwendig, um eine Bewerbung abzugeben, als in Großbritannien und den USA.
Deutschland ist bei der Schnelligkeit Spitzenreiter
Laut Umfrageergebnissen reichen bei den deutschen Unternehmen durchschnittlich 28 Klicks (28,23) für den Abschluss einer Online-Bewerbung. In Großbritannien benötigen Bewerber im Schnitt 39 Klicks (39,26). Am langwierigsten ist der Online-Bewerbungsprozess in den USA. Dort sind bis zu 55 Klicks (54,7) erforderlich, um die Bewerbung abzuschließen.
Die zehn deutschen Unternehmen mit dem schnellsten Bewerbungsverfahren
Im internen Vergleich belegt Henkel mit nur neun Klicks bis zum Bewerbungsabschluss den ersten Rang. Schlusslicht ist das Software-Unternehmen SAP mit 51 Klicks. Auf dem vorletzten Platz liegt BASF mit 47 Klicks. Diese 40 DAX-Unternehmen bieten die schnellsten Bewerbungen mit den wenigsten Klicks:
- Henkel: 9 Klicks
- Brenntag: 10 Klicks
- Deutsche Post: 12 Klicks
- Infineon: 13 Klicks
- Zalando: 17 Klicks
- Münchner Rück: 18 Klicks
- Hello Fresh: 18 Klicks
- Vonovia: 19 Klicks
- RWE: 20 Klicks
- Covestro: 23 Klicks
Die in Großbritannien notierte Coca-Cola HBC verlangt ebenfalls nur zehn Klicks von den Bewerbern. In den USA ermöglicht der Konzern McDonald’s mit 25 Klicks das schnellste Bewerbungsverfahren.
Umfangreiche Bewerbungsunterlagen werden unwichtiger
Ein weiteres Umfrageergebnis von WorkGenius war, dass umfangreiche Bewerbungsunterlagen in allen drei untersuchten Ländern immer unwichtiger werden. Demnach fordern lediglich sechs Prozent der befragten Unternehmen Motivationsschreiben. Bei Zeugnissen sind es sogar nur zwei Prozent. Der Lebenslauf ist hingegen nach wie vor sehr wichtig. So bestehen 72 Prozent der Unternehmen auf einem Lebenslauf.
In Deutschland lassen sich die Bewerbungen zwar am schnellsten abwickeln. Dafür werden aber noch vergleichsweise umfangreiche Bewerbungsunterlagen eingefordert, wie die Vergleichsdaten zeigen:
- Lebenslauf: 78 Prozent
- Erste Gehaltsvorstellungen: 40 Prozent
- Motivationsschreiben: 10 Prozent
In den USA verzichten Unternehmen häufig auf solche Unterlagen. Kein einziges der 40 befragten Dow-Jones-Unternehmen verlangt ein Motivationsschreiben. Nur drei Prozent fragen nach ersten Gehaltsvorstellungen. Der Lebenslauf wird lediglich von 48 Prozent der Unternehmen erwartet. Auch das ist ein vergleichsweise niedriger Wert.
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