Fachkräfte sind rar und die Nachfrage nach Teilzeitarbeitsplätzen ist insbesondere bei jungen Bewerbern hoch. Für dieses Szenario bietet sich Jobsharing als Lösung an.
Jobsharing: zwei Mitarbeiter für einen Job
Bei diesem Arbeitsmodell teilen sich zwei Mitarbeiter eine Arbeitsstelle gleichwertig auf und decken damit mit zwei Teilzeitbeschäftigungen eine Vollzeitposition ab. Die Idee besteht darin, dass die beiden Teilzeitarbeitskräfte Entscheidungen gemeinsam fällen. Sowohl Erfolge als auch Fehler liegen im gemeinsamen Verantwortungsbereich. Jobsharing funktioniert nur, wenn beide Partner echte Teamspieler sind und wie ein eingeschweißtes Team agieren. Das bedeutet auch, dass sie in puncto Persönlichkeit und Werteverständnis zusammenpassen müssen. Kompromissfähigkeit ist wichtig.
„Job-Duo“ über Jobsharing-Plattform finden
Unternehmen können über eine spezielle Jobsharing-Plattform Talente finden, die gemeinsam eine Vollzeitstelle antreten möchten. Die Plattformbetreiber setzen einen dreistufigen Matching-Algorithmus ein, um fertige „Job-Duos“ zusammenzustellen. Von der Idee her funktioniert diese Suche ähnlich wie die Partnersuche.
Durch die Registrierung auf einer Jobsharing-Plattform können Arbeitgeber gezielt Fachkräfte ansprechen, die eine Teilzeitstelle anstreben und gemeinsam mit einer anderen Fachkraft Karriere machen möchten.
Das Prozedere sieht so aus:
- Auf der Jobplattform registrieren
- Profil erstellen
- Jobfilter nutzen
- Talente mit Wunsch nach Jobsharing suchen und finden
- Bewerber direkt über ein Nachrichtensystem ansprechen
Das Ziel besteht darin, ein fertiges „Duo“ für den Job zu finden.
Vorteile von Jobsharing
Für Unternehmen hat das Jobsharing-Modell einige Vorteile:
- Höhere Produktivität: Da sich zwei Mitarbeiter mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen einbringen, fördert dies die Produktivität.
- Höhere Mitarbeiterzufriedenheit: Durch die Aufteilung der Arbeitsaufgaben und der Verantwortung sind die Mitarbeiter ausgeglichener und zufriedener.
- Bessere Work-Life-Balance: Jobsharing hilft dabei, den Berufsalltag mit dem Privatleben besser zu vereinbaren. Dieses Modell kommt insbesondere Eltern, pflegenden Angehörigen und all jenen Mitarbeitern zugute, die beruflich zurückstecken möchten.
- Doppeltes Know-how: Arbeitgeber können auf das Wissen von zwei Fachkräften zugreifen, obwohl es sich nur um eine Arbeitsstelle handelt.
- Fachwissen bleibt erhalten: Wenn ein Mitarbeiter das Job-Duo verlässt, bleibt noch eine Fachkraft zurück, die über die Arbeitsabläufe Bescheid weiß.
- Vertretung: Bei Krankheit und Urlaub eines Teammitglieds kann das andere Teammitglied die Stellung halten, sodass dringende Aufgaben weiterhin erledigt werden und eine Ansprechperson verfügbar ist.
- Besseres Arbeitgeberimage: Das Image der Arbeitgebermarke lässt sich aufwerten, weil das Unternehmen für moderne Arbeitsformen offen ist.
Herausforderungen bei Jobsharing-Modellen
Umgekehrt bringt Jobsharing auch Herausforderungen mit sich:
- Geeignetes Job-Duo finden: Für Unternehmen kann es schwierig sein, ein passendes Team zusammenzustellen, das harmoniert und sich gut ergänzt.
- Konfliktrisiko: Wenn sich zwei Mitarbeiter eine Stelle teilen und daher sehr eng zusammenarbeiten, besteht ein höheres Risiko für Konflikte.
- Höherer Koordinationsaufwand: Die Arbeitsteilung erfordert einen zusätzlichen Aufwand, um sich abzusprechen, und Aufgaben zu planen.
- Mehr Organisation erforderlich: Für die Personalabteilung bringt Jobsharing einen höheren Organisationsaufwand mit sich.
Trotz dieser Herausforderungen kann Jobsharing ein vielversprechendes Arbeitsmodell sein, um neue Fachkräfte zu erreichen und sich als Arbeitgeber gut zu positionieren.
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