Eine Empathy Map hält die Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen einer bestimmten Zielgruppe fest. Sie ist bei der Kundenansprache und im Vertrieb, aber auch im Recruiting einsetzbar.

Grundidee der Empathy Map

Die Idee besteht darin, dass sich Recruiter in die Situation der gewünschten Bewerber hineinversetzen und spezifische Maßnahmen ergreifen. Dabei stehen weder Daten noch Fakten, sondern Gefühle, Gedanken und Erfahrungen im Mittelpunkt. Im Idealfall erstellen Recruiter eine Empathy Map im Team, um unterschiedliche Sichtweisen zu berücksichtigen und ein möglichst klares Bild zu bekommen.

Sichtweise des Bewerbers analysieren

Beim Einsatz einer Empathy Map im Recruiting geht es darum, die Sichtweise des Bewerbers aus unterschiedlichen Aspekten zu analysieren:

  • Sehen
  • Hören
  • Handeln
  • Denken
  • Fühlen
  • Ziele
  • Werte
  • Negative Einflüsse: Herausforderungen, Sorgen und Probleme
  • Positive Einflüsse: Freude und Glück

Dabei können insbesondere diese Fragen im Fokus stehen:

  • Sehen: Was sieht der Bewerber an einem typischen Tag? Was bekommt er im Job oder beruflich beziehungsweise bei Konkurrenzunternehmen zu sehen? Wo sucht der Bewerber Informationen im Internet?
  • Hören: Welche Geräusche, Stimmen und welchen Hintergrundlärm nimmt der Bewerber wahr? Was ist üblicherweise in der momentanen Situation zu hören? Welche Informationen nimmt der Bewerber auf welche Weise auf?
  • Fühlen: Welche Gefühle hat der Bewerber in einer bestimmten Situation? Wie äußert der Bewerber sie?
  • Denken: Welche Gedanken hat der Bewerber in einer bestimmten Situation und an einem herkömmlichen Tag? Wälzt der Bewerber viele Gedanken im Kopf?
  • Handeln: Wie handelt der Bewerber in einer bestimmten Situation? Welche Handlungen sind an einem typischen Tag zu beobachten? Welche typischen Aussagen sind zu erwarten?
  • Werte: Welche Werte sind dem Bewerber wichtig? Lassen sie sich einer bestimmten Generation zuschreiben? Welche Werte zählen im Job?
  • Ziele: Welche persönlichen Ziele strebt der Bewerber an? Ist die Person ein Teamplayer oder arbeitet sie lieber alleine? Welche beruflichen Ziele und Karrierepläne verfolgt der Bewerber?
  • Negative Einflüsse: Welche Schwierigkeiten, Ängste und Herausforderungen hat der Bewerber zu bewältigen? Welche negativen Aspekte möchte der Betroffene unbedingt vermeiden? In welchen Punkten ist der Bewerber zu Kompromissen bereit?
  • Positive Einflüsse: Welche Wünsche, Bedürfnisse, Vorstellungen und Träume hat der Bewerber? Sind dieser Person emotionale Aspekte wichtig oder legt sie eher Wert auf Sachlichkeit?

Einsatzbereiche im Recruiting

Die Empathy Map ist kein universell einsetzbares Instrument im Recruiting. Sie eignet sich, um bezogen auf eine spezielle Situation ein Gespür für die Bewerbergruppe zu haben. Es bietet sich an, mittels Empathy Map eine Bewerbergruppe genauer zu analysieren oder einen Text für die Karrierewebsite zu erstellen. Auch für die Kandidatensuche einer einzelnen offenen Stelle kann eine Empathy Map hilfreich sein.

Ein weiterer Einsatzbereich besteht darin, Landingpages und bezahlte Anzeigen mittels Empathy Map zu gestalten, um die Bewerber zielgerichtet anzusprechen. Diese Methode ist vielfach flexibler und kostengünstiger als die gebräuchlichen Candidate Personas.