Passiv-aggressives Verhalten äußert sich darin, negative Emotionen wie Frust und Ärger nicht offen auszudrücken, sondern indirekt nach außen zu tragen. Die Problematik besteht darin, dass Probleme nicht gelöst werden, sondern sich stattdessen die Wut innerlich aufbaut, um später einen Flächenbrand auszulösen. Mitarbeiter, die sich passiv-aggressiv verhalten, gefährden das Betriebsklima. Deshalb ist es wichtig, solche Verhaltensweisen zu erkennen. Das sind mögliche Anzeichen für passiv-aggressives Verhalten:

1. Minimale Leistung erbringen und langsam arbeiten

Mitarbeiter, die sich passiv-aggressiv verhalten, erledigen unliebsame Aufgaben langsam und mit minimalem Einsatz. Sie möchten damit erreichen, dass zukünftig andere Personen diese ungewünschten Tätigkeiten übernehmen.

2. Direkte Diskussionen vermeiden

Passiv-aggressives Verhalten geht direkten Diskussionen aus dem Weg. Betroffene wählen statt der offenen Auseinandersetzung den Rückzug. Schweigen ist eine typische Verhaltensweise, die dazu führen kann, dass sich das Gegenüber entschuldigt, um die unangenehme Situation zu lösen.

3. Gesprächen mit der Konfliktpartei aus dem Weg gehen

Betroffene gehen einem Gespräch mit der Konfliktpartei aus dem Weg. Stattdessen neigen sie dazu, die Person bei anderen schlecht zu machen und so ihren Ärger auszudrücken.

4. Anderen ein schlechtes Gewissen machen

Eine Taktik besteht darin, anderen ein schlechtes Gewissen zu machen und dem Gegenüber indirekt zu zeigen, dass dieses Verhalten nicht akzeptiert wird. Dies passiert, ohne das Problem direkt anzusprechen.

5. Fehler nicht eingestehen

Passiv-aggressive Personen können eigene Fehler nicht eingestehen. Sie machen die Umstände oder andere Personen indirekt dafür verantwortlich. Wenn sie Kritik ernten, ziehen sie sich oftmals beleidigt und verletzt zurück.

6. Kränkungen und Rachegelüste

Passiv-aggressive Personen sind regelmäßig sehr nachtragend. Sie können erlittene Kränkungen nicht vergessen und hegen im Geheimen oftmals Rachegelüste, um sich später zu revanchieren. Sobald sich eine Möglichkeit ergibt, rächen sie sich, indem sie beispielsweise wichtige Informationen vorenthalten, die Arbeit sabotieren und gute Geschäftschancen verstreichen lassen.

7. Selbstzweifel

Ein Persönlichkeitsmerkmal passiv-aggressiver Menschen ist eine negative Grundeinstellung. Betroffene neigen dazu, ihre eigenen Leistungen schlecht zu reden und sich selbst als missverstandenen Einzelkämpfer zu sehen, der unlösbare Aufgaben zu bewältigen hat.

8. Wahre Gefühle verschleiern

Passiv-aggressives Verhalten ist für Außenstehende schwer zu durchschauen. Betroffene geben sich oftmals nett und freundlich, obwohl sie innerlich kochen oder gekränkt sind. Die wahren Gedanken stehen häufig im Widerspruch zum Handeln.

9. Emotionale Erpressung

Passiv-aggressive Personen fühlen sich oftmals alleine gelassen und vermeiden es, andere um Unterstützung zu fragen. Manchmal zeigen sie indirekt, wie schlecht es ihnen geht, ohne dies offen anzusprechen. Auch lautstarkes Klagen kann ein Ausdruck der Unzufriedenheit sein. Das Ziel besteht in beiden Fällen darin, dass das Gegenüber aus Mitgefühl zu Hilfe eilt.

Im Idealfall lässt sich das Umfeld nicht auf die emotionale Erpressung ein und enttarnt die dahinterstehende Taktik. Es ist wichtig, klar die Meinung zu äußern und ebenso klare Antworten zu verlangen. Das Ziel sollte darin bestehen, im Umgang mit passiv-aggressiven Personen eine Win-Win-Situation zu erreichen, mit der beide Seiten leben können.