Von der Kranken- und Altenpflege über Gastronomie und Tourismus bis zum Handwerk klagen viele Arbeitgeber über Personalmangel. Unternehmen können mit diesen sechs Tipps versuchen, Lösungen in Form von passenden Mitarbeitern zu finden.

Tipp 1: Bestehende Mitarbeiter schätzen

Der erste Tipp besteht darin, die bestehenden Mitarbeiter zu schätzen und die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass diese langfristig erhalten bleiben:

  • Gründe herausfinden, warum Mitarbeiter gerne für das Unternehmen arbeiten
  • analysieren, wo es Kritikpunkte und Verbesserungsbedarf gibt
  • Gründe für Jobwechsel erfragen

Das Ziel besteht darin, Kündigungen zu vermeiden, Mitarbeiter zu behalten und daher weniger Neueinstellungen zu benötigen.

Tipp 2: Mitarbeiterempfehlungen

Die Kontakte der bestehenden Mitarbeiter können für Arbeitgeber ein großes Potenzial sein. Im Idealfall ersuchen Unternehmen, die Jobs zu vergeben haben, die Belegschaft um Unterstützung und stellen Belohnungen in Aussicht. Mitarbeiter können persönliche Empfehlungen aussprechen oder Stelleninserate in den sozialen Netzwerken teilen. Im Erfolgsfall (Bewerbung, Einstellung) erhalten sie zur Belohnung Extras: einen vordefinierten Geldbetrag, Urlaubstage, Produkte oder Einladungen zu Events.

Für Unternehmen hat dies den Vorteil, dass eine solche Bonuszahlung regelmäßig günstiger ist als das Inserieren von Stellenanzeigen in verschiedenen Kanälen. Außerdem sind qualifizierte Bewerber zu erwarten, weil sich die Mitarbeiter vor dem Unternehmen nicht blamieren möchten und daher eher Personen empfehlen werden, von deren Qualifikationen sie überzeugt sind.

Tipp 3: Kontaktpflege zu Talenten

Bewerber, die schlechte Erfahrungen mit dem Recruitingprozess und der Kommunikation gemacht haben, gehen langfristig verloren. Sie werden sich zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr bewerben, sondern andere Unternehmen vorziehen. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, auch mit jenen Bewerbern den Kontakt zu pflegen, die derzeit noch nicht zum Jobprofil passen, aber vielleicht später als Mitarbeiter in Betracht kommen. Dabei sind diese Zielgruppen relevant:

  • Zweitplatzierte im Recruitingprozess, die es knapp nicht geschafft haben
  • von Mitarbeitern empfohlene Personen
  • Personen, die Initiativbewerbungen abgegeben haben
  • Alumni

Mit Blick auf die Zukunft ist es ratsam, mit diesen Zielgruppen im Gespräch zu bleiben.

Tipp 4: Faire Gehaltsstruktur

Eine faire Gehaltsstruktur ist wichtig, um nicht Neuankömmlinge gegenüber bestehenden Mitarbeitern zu bevorzugen und damit langjähriges Personal zu vergrämen. Die Gehälter neuer Mitarbeiter passen im Idealfall in die aktuelle Gehaltsstruktur. Damit zeigen Unternehmen, dass sie in Gehaltsfragen fair mit neuen und bestehenden Mitarbeitern umgehen.

Falls das derzeitige Gehaltsniveau angepasst werden soll, sind die Löhne der vorhandenen Mitarbeiter der erste Ansatzpunkt. Beschäftigte lassen sich auch mit nicht-monetären Anreizen wie Angeboten zur Gesundheitsvorsorge und Freizeitgestaltung sowie der Unterstützung bei der Kinderbetreuung ansprechen.

Tipp 5: Zusatzangebote

Mittelständische Betriebe in ländlichen Regionen nutzen vielfach Sportveranstaltungen und Sponsoring mit regionalen Vereinen, um sich als Arbeitgeber zu präsentieren. Sie können sich beispielsweise mit Ferienpraktika oder Ausbildungsplätzen um die Vereinsspieler bemühen. Manche Unternehmen setzen auf den Aufbau von Ausbildungszentren oder auf Angebote wie IT-Kurse und Sprachlernprogramme.

Tipp 6: Vision vermitteln

Junge Generationen wünschen sich Tätigkeiten, die einen höheren Sinn haben und nicht ausschließlich Verdienstquellen darstellen. Unternehmen, die eine spezielle Vision wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz oder Marktführerschaft verfolgen, werden als attraktivere Arbeitgeber wahrgenommen.