Die Generation 50 plus ist bereit für den Arbeitsmarkt. Viele Vertreter dieser erfahrenen Berufsgeneration können sich vorstellen, den Arbeitsplatz zu wechseln. Dies belegt eine Studie vom Februar 2023, die die Königsteiner Gruppe in Kooperation mit dem Marktforschungsunternehmen bilendi durchgeführt hat.
Wechselbereitschaft der Generation 50 plus
Demnach sind knapp 40 Prozent der Befragten in den Jahren 2023 und 2024 wechselbereit. Diese Wechselbereitschaft im reiferen Berufsalter hat verschiedene Gründe:
- 45 Prozent suchen eine neue inhaltliche Aufgabe.
- 41 Prozent spüren seit längerer Zeit eine Unzufriedenheit mit dem derzeitigen Arbeitgeber.
- 32 Prozent sehen sich aktuell in einem beruflichen Stillstand-
Diese Zahlen basieren auf einer Befragung von 2.974 Mitarbeitern der Altersgruppe 50 bis 65 Jahre (durchschnittliches Alter: 56,3 Jahre).
Leistungsfähigkeit
In puncto Leistungsfähigkeit zeigt sich der Großteil der wechselwilligen Silver Ager bereit für einen neuen Aufgabenbereich und sieht sich auf dem Höhepunkt der Karriere. 21 Prozent sind der Überzeugung, heute leistungsfähiger zu sein als in der Altersphase zwischen 30 und 39 Jahren. 54 Prozent gaben an, genauso leistungsfähig zu sein wie im oben genannten Lebensjahrzehnt. Auch die Lernbereitschaft ist hoch ausgeprägt. 88 Prozent zeigen Interesse an einer beruflichen Weiterbildung.
Stärken der Generation 50 plus
Abgesehen von der Leistungsfähigkeit bringen die Vertreter der Generation 50 plus noch einige andere Stärken mit:
- guter Ausbildungsstand
- Fachwissen
- reichlich Erfahrung
- gute Kommunikationsfähigkeiten und wertvolle Kontakte
- Problemlösungskompetenz
- Belastbarkeit
- soziale Kompetenz
- Disziplin und Zuverlässigkeit
- Weitblick
- Verantwortungsbewusstsein
Oftmals sind Vertreter dieser Generation finanziell und zeitlich flexibler, weil die Kinder meist schon selbstständiger sind und die Familienplanung abgeschlossen ist. Sie gehen häufig sehr motiviert an die Arbeit, sind in ihren Werten gefestigt und bereit, lebenslang zu lernen. Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber gehört ebenfalls zu den Stärken. Das tendenziell höhere Gehalt schreckt so manches Unternehmen ab. Allerdings zeigt sich die Generation 50 plus in der Gehaltsfrage oftmals kompromissbereit, weil auch andere, nichtmonetäre Faktoren einen hohen Stellenwert haben.
Die Wertigkeiten haben sich mit der Dauer der Berufslaufbahn verändert. Der Generation 50 plus sind insbesondere diese Punkte wichtig:
- Atmosphäre am Arbeitsplatz
- Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben
- flexible Arbeitszeitgestaltung
- räumliche Nähe zwischen Arbeitsstätte und Wohnsitz
Für Unternehmen sind die Recruiting-, Einarbeitungs- und Ausbildungskosten regelmäßig niedriger als bei Berufseinsteigern.
Active Sourcing bei der Generation 50 plus
Für Arbeitgeber kann es sich lohnen, bei der Generation 50 plus die Initiative zu ergreifen und Active Sourcing zu betreiben. Denn nur 9,5 Prozent der wechselwilligen Studienteilnehmer haben vor, sich aktiv eine neue Beschäftigung zu suchen. Demgegenüber gaben 30,8 Prozent an, passiv suchend zu sein und für einen Jobwechsel bereit zu sein, wenn ein Unternehmen direkt auf sie zukäme. Genau diese Zielgruppe bietet Potenzial für Unternehmen, die erfahrenes Fachpersonal suchen.
Diese Berufsgeneration wittert gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. 50 Prozent spüren aufgrund des akuten Personalmangels ein stärkeres Interesse an ihrer Arbeitskraft. Insbesondere Mitarbeiter in der Altersgruppe zwischen 50 und 54 Jahren sehen sich in einer gestärkten Position auf dem Arbeitsmarkt. Dies ist ein zusätzlicher Anreiz, sich beruflich noch einmal neu zu orientieren und den Arbeitgeber zu wechseln.
Genau diese Punkte können auch Unternehmen als Anlass sehen, Arbeitnehmer der Generation 50 plus gezielt anzusprechen und eine auf diese Zielgruppe abgestimmte Employer-Branding-Strategie zu entwickeln.
Hinterlasse einen Kommentar