Digitale Arbeitsplätze sind in einer Zeit flexibler Arbeitsmodelle und des Fachkräftemangels Grundbedingungen, die Unternehmen mitbringen müssen, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden sowie geschäftlich Erfolg zu haben. Dasselbe gilt für hybrides Arbeiten.

Digitaler Arbeitsplatz und Mitarbeiterzufriedenheit

Ein Großteil der Büromitarbeiter bevorzugt Hybrid Work. Auch Mitarbeiter in der Produktion wünschen sich digitale Unterstützung. Dies belegt die Deutsche Social Collaboration Studie 2023, die das internationale Management- und Technologieberatungsunternehmen Campana & Schott mit der Technischen Universität Darmstadt durchgeführt hat.

Aus der Befragung von 885 Mitarbeitern deutscher, österreichischer und Schweizer Unternehmen lasse sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen der fortschrittlichen Ausgestaltung eines digitalen Arbeitsplatzes und einer positiven Mitarbeiterzufriedenheit ableiten. Ein gut ausgestalteter digitaler Arbeitsplatz, der hybrides Arbeiten ermöglicht, macht Unternehmen als Arbeitgeber attraktiver.

Information Worker und Frontline Worker

Von der Studie sind sowohl Information Worker (arbeiten vorwiegend am Computer) als auch Frontline Worker (nicht überwiegend am Computer, sondern in der Produktion) erfasst. Hier zeigt sich, dass die Mitarbeiterwünsche und die Realität im Betrieb deutlich auseinander liegen:

1. Information Worker

Mitarbeiterwunsch Realität
Zu 50 Prozent im Büro und zu 50 Prozent remote arbeiten 34 Prozent 29 Prozent
Hauptsächlich Remote Work 32 Prozent 25 Prozent
Vollständig Remote Work 16 Prozent 8 Prozent
Vorwiegend im Büro arbeiten 11 Prozent 22 Prozent
Vollständig im Büro arbeiten 7 Prozent 16 Prozent

Diese Gegenüberstellung zeigt, dass deutlich mehr Mitarbeiter entweder zu 50 Prozent, hauptsächlich oder vollständig remote arbeiten möchten, als dies derzeit der Fall ist. Umgekehrt ist der Anteil derer, die vorwiegend oder vollständig im Büro arbeiten doppelt so hoch wie der Anteil derer, die dieses Modell tatsächlich bevorzugen. Hier stehen Unternehmen vor der Herausforderung, den Mitarbeiterwünschen entsprechend das Angebot an Remote Work zu erweitern.

An diesem flexiblen Arbeitsmodell schätzen die Mitarbeiter, dass sie Berufsalltag und Familienleben besser vereinbaren (76,3 Prozent) und das persönliche Wohlbefinden (59 Prozent) steigern können.

2. Frontline Worker

Bei dieser Berufsgruppe ist der Digitalisierungsgrad der Arbeitsplätze geringer ausgeprägt als bei den Information Workern. Auch Frontline Worker fühlen sich wohler, wenn die Digitalisierung weitgehend umgesetzt wurde.

Entwicklungsstand digitaler Arbeitsplätze

Die Unternehmen hinken den Mitarbeiterwünschen nach hybriden und digitalen Arbeitsplätzen hinterher.

  • Entwicklung digitaler Arbeitsplätze abgeschlossen: 33 Prozent
  • Projekt gestartet, aber nicht abgeschlossen: 33 Prozent
  • Projekt geplant: 16 Prozent
  • Digitaler Arbeitsplatz findet bisher kaum Beachtung: 18 Prozent

Damit sind die Entscheidungsträger gefragt, die Angebote in puncto hybrides Arbeiten und digitaler Arbeitsplätze voranzutreiben.

Vorteile digitaler Arbeitsplätze für Unternehmen

Dies kann sich auch deshalb lohnen, weil für Unternehmen damit einige Vorteile verbunden sind:

  • Bessere Zusammenarbeit und bessere Kommunikation, auch team- und abteilungsübergreifend: 5 (von 7 Punkten)
  • Wettbewerbsvorteil bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter: 4,99 (von 7 Punkten)
  • Wichtiger Faktor in der Mitarbeiterbindung: 4,99
  • Unterstützender Faktor bei der Entscheidungsfindung: 4,84

Darüber hinaus fördern digitale Arbeitsplätze den Austausch innovativer Ideen (4,81) sowie die Flexibilität und Beweglichkeit im Unternehmen (4,80).

Arbeitgeber, die funktionierende digitale Arbeitsplätze anbieten, haben gute Chancen, die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern und neue qualifizierte Fachkräfte an sich zu binden.