Von Kopfschmerzen über brennende Augen bis zu schmerzenden Fingern gibt es verschiedene Erkrankungen, an denen Büroangestellte häufig leiden. Die Arbeitgeber selbst können aktiv eingreifen, um solche klassische Bürokrankheiten zu vermeiden. Dabei sind präventive Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements gefragt.

1. Erkrankungen des Bewegungsapparates (Skelett- und Muskelerkrankungen) vorbeugen

Erkrankungen des Bewegungsapparates, seien es Rückenschmerzen, Probleme im Nacken- und Schulterbereich oder Bandscheibenprobleme, treten bei Büroarbeiten häufig auf. Deshalb sind vorbeugende Maßnahmen gefragt:

  • ergonomische Schreibtischstühle
  • höhenverstellbares Büromobiliar
  • Sitzhöhe, Schreibtisch und Monitor an die Mitarbeiter anpassen
  • lange Sitzphasen unterbrechen
  • Routinearbeiten im Stehen (Telefongespräche, kurze Besprechungen)
  • Rückenübungen
  • alternative Sitzmöglichkeiten wie Gymnastikbälle

2. Psychischen Erkrankungen vorbeugen

Das schnelllebige Arbeitsleben, Zeitdruck und außerberufliche Verpflichtungen können zu Stress führen. Es ist wichtig, psychischen Erkrankungen wie Depression und Burn-out vorzubeugen:

  • Führungskräfte schulen und für psychische Auffälligkeiten sensibilisieren
  • Mitarbeiter gemäß ihren Stärken und Zielen individuell fördern
  • Teambuilding-Maßnahmen setzen, um Betriebsklima zu verbessern und soziales Miteinander zu stärken
  • bei Konflikten und Mobbing frühzeitig eingreifen und vermitteln
  • verständnisvolle und unterstützende Haltung
  • Sorgen und Wünsche anhören und Probleme gemeinsam lösen
  • flexible Arbeitsmodelle, um Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu erleichtern

3. Kopfschmerzen vorbeugen

Lange Bildschirmarbeitszeiten gehen oftmals mit Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten einher. Um dies zu verhindern, können Unternehmen an diesen Punkten ansetzen:

  • ergonomischen Arbeitsplatz einrichten, um Verspannungen zu vermeiden
  • Büroarbeitsplätze gut ausleuchten
  • für gute Raumluft sorgen (mehrmals täglich Stoßlüften und Grünpflanzen aufstellen für bessere Luftqualität)
  • angenehme Zimmertemperatur
  • ruhige Atmosphäre (möglichst wenig Lärm)
  • Rollläden oder Jalousien, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden
  • Entspannungsübungen anbieten
  • auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten (Trinkwasser bereitstellen)

4. Augenproblemen vorbeugen

Lange, konzentrierte Bildschirmarbeit kann zu müden oder trockenen Augen, verschwommenen Bildern und Sehbeeinträchtigungen führen. Dagegen empfehlen sich diese Maßnahmen:

  • ausreichende Bildschirmgröße
  • augenfreundlicher Bildschirm
  • optimaler Abstand zum Bildschirm
  • trockene Raumluft vermeiden
  • zu regelmäßigen Bildschirmpausen ermutigen
  • Augenübungen (insbesondere Augen zusammenkneifen und den Blick in die Ferne richten)
  • ausreichender Lichteinfall (idealerweise natürliches Tageslicht)
  • Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung

5. Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen

Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den klassischen Bürokrankheiten, die durch Bewegungsmangel, andauerndes Sitzen, Übergewicht und Bluthochdruck begünstigt werden. Zur Vorbeugung bieten sich diese Maßnahmen an:

  • gesunde Getränke wie frisches Wasser und Tee anbieten
  • gesunde Nahrungsmittel in der Kantine
  • regelmäßige Bewegungs- und Sportangebote
  • Pausen von Schreibtischarbeiten

Das Um und Auf ist regelmäßige Bewegung an der frischen Luft.

6. Überlastung von Armen, Händen und Fingern vermeiden

Büroarbeiten sind mit einseitigen Bewegungsabläufen (tippen, Mausklicks) verbunden, die Kribbeln in den Fingern, steife Handgelenke und stechende Schmerzen in Hand, Unterarm und Schultern verursachen können. Als Vorbeugung gegen einen sogenannten Mausarm eignen sich diese Maßnahmen:

  • ergonomische Maus
  • ergonomische Tastatur
  • keine Schreibtischplatten aus Glas oder Metall (kalte Arbeitsflächen sind zu vermeiden)

Im Idealfall wirken die Mitarbeiter selbst entgegen, indem sie regelmäßig Dehnübungen durchführen und die Maus abwechselnd mit der rechten und linken Hand bedienen.

Mit diesen Tipps können Arbeitgeber ihre Angestellten aktiv dabei unterstützen, gängigen Bürokrankheiten vorzubeugen.