Dies ist Teil 3 von 7 der Serie Entgeltformen

Der Pensumlohn ist eine spezielle Entgeltform, die in der Praxis nur eher selten eingesetzt wird. Er kehrt sozusagen das Grundprinzip des Arbeitsverhältnisses um. Im Regelfall schuldet der Arbeitnehmer im Rahmen seines Arbeitsvertrags nur seine Arbeitskraft, nicht aber ein bestimmtes Ergebnis. Durch den Pensumlohn hingegen wird tatsächlich eine bestimmte Leistung gefordert.

Funktionsweise des Pensumlohns

Beim Pensumlohn wird zwischen dem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber eine ganz bestimmte Leistung vereinbart, die er in einem vordefinierten Zeitraum erfüllen muss. Als Gegenleistung erhält er hierfür eine festgelegte Vergütung. Wie hoch die Vergütung letzten Endes ausfällt, hängt davon ab, ob und inwiefern die Leistung erfüllt wird.

Wird die geforderte Leistung exakt erbracht, kommt der Festlohn zur Auszahlung. Wird sie nicht in ausreichendem Maße erbracht, so verringert sich die Vergütung. Sie wird außerdem erst verzögert ausgezahlt. Wenn er jedoch die geforderte Leistung sogar übertrifft, steigt die Vergütung an und wird schneller ausbezahlt. Der Arbeitnehmer hat dadurch die Möglichkeit, ein Guthaben anzusparen, das er ggf. verwenden kann, um Leistungsperioden mit einer schlechteren Leistung auszugleichen.

Aufbau des Pensumlohns

Gewöhnlich besteht der Pensumlohn aus zwei Bestandteilen:

  • Grundlohn
  • Pensumanteil

Der Grundlohn ist fix, wohingegen sich der Pensumanteil an der Leistung orientiert. 100 Prozent Leistung entsprechen einem fixen Pensumanteil. Je nachdem, wie hoch das Leistungsniveau in einer Leistungsperiode ausfällt, kann dieser Pensumanteil höher oder niedriger sein.

Kriterien für den Pensumlohn

Die Höhe des Pensumlohns kann sich an verschiedenen Kriterien orientieren. Möglich ist hierfür beispielsweise die produzierte Menge. Aber auch eine kosteneffiziente Arbeitsweise oder eine hohe Qualität sind gängige Kriterien für die Bemessung des Pensumlohns.

Vorteile des Pensumlohns

Der Pensumlohn hat mehrere Vorteile gegenüber anderen leistungsorientierten Vergütungsformen. Es gibt keinen Zeitdruck, denn der Mitarbeiter kennt bereits im Vorfeld genau die Leistung, die er innerhalb einer Zeitspanne leisten muss. Diese orientiert sich an der Normalleistung, wodurch es realistisch ist, die 100 Prozent Leistung zu erreichen. Der fehlende Zeitdruck führt zu einem entspannteren und konfliktfreieren Arbeiten.

Ziel des Pensumlohns ist es, ein konstantes Pensum vom Arbeitnehmer zu fordern, statt ihn durch ständige Leistungssteigerungsansprüche zu überfordern.

Nachteile des Pensumlohns

Der Pensumlohn setzt keinen direkten Leistungsanreiz, da ein Großteil der Vergütung festgelegt ist. Die Führungskräfte haben einen extremen Einfluss auf die Produktivität und die Motivation der Mitarbeiter. Somit hängt der Arbeitserfolg der Abteilung sehr stark von den Fähigkeiten der Führungskraft ab. Dadurch ergibt sich auch ein erhöhter Schulungsbedarf für die Führungskräfte.

Die Messung des Pensums ist für den Arbeitgeber relativ aufwendig, was auch die Entgeltabrechnung nicht gerade erleichtert. Erschwerend kommt hinzu, dass bei der Einführung des Pensumlohns der Betriebsrat beteiligt werden muss.

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