Burnout ist keine Krankheit. Burnout ist ein Symptom, der Spiegel der emotionalen Situation. Die mangelhafte Fähigkeit der Lebensbewältigung. Verbunden mit anderen Leitsymptomen macht Burnout allerdings krank. Und arbeitsunfähig. Was also steckt hinter dem Begriff Burnout-Syndrom? Wo liegen die Ursachen? Wie entwickelt es sich? Und wie lässt es sich behandeln?

Die ersten Untersuchungen zum Phänomen Burnout gab es in den 70er Jahren. Es konnte gezeigt werden, dass das Auftreten des Erschöpfungszustandes stets mit einer bestimmten Symptomatik einhergeht. Unter dem Titel Maslach oder Copenhagen Burnout Inventory sind folgende Leitfaktoren zu finden: Emotionale Erschöpfung, Depersonalisierung und Erleben von Misserfolg.

Die drei Säulen der Burnout-Symptomatik

Der Erschöpfungszustand ist eine direkte Folge der emotionalen oder körperlichen Anstrengung und der durch Stress verursachten Anspannung. Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Reizbarkeit sind typische im Alltag zuerst auftretende Anzeichen für die einsetzende Erschöpfung. Ebenfalls häufig kommt es zu einer Depersonalisierung von Kunden oder Teamkollegen: Die Kommunikation erfolgt zusehends auf Sachebene, während die persönliche Beziehung zurückgefahren wird oder gar gänzlich verschwindet. Die ersten Anzeichen sind Desinteresse an den Sorgen anderer sowie eine gewisse Gleichgültigkeit. Aufgrund der übersteigerten Anforderungen an sich selbst, haben Betroffene das Gefühl, ihre Ziele nicht zu erreichen. Obwohl sie unglaublich viel leisten, stellt sich ein Gefühl des Misserfolgs ein.

Die 12 Phasen des Burnouts – erste Anzeichen

Ein Burnout-Syndrom kommt nicht überraschend, sondern entwickelt sich über einen längeren Zeitraum hinweg. Wer die ersten Anzeichen und Symptome kennt, kann frühzeitig entgegen steuern. Die ersten beiden Schritte sind zum einen der Drang, sich selbst und anderen etwas beweisen zu wollen und zum anderen ein enormes Leistungsbestreben. Daraus resultierend kommt es zu Überarbeitung. Persönliche Bedürfnisse und soziale Kontakte werden vernachlässigt. Innere Probleme und Gefühle werden überspielt oder ignoriert. Dem folgt oft ein aufkommender Zweifel am eigenen Wertesystem. Dinge, denen ehemals hoher Wert zukam wie Hobbys und der Kontakt zu Freunden, werden immer unwichtiger. Letztendlich sinkt nicht nur die Toleranzgrenze sondern wird der Respekt anderen gegenüber durch Geringschätzung ersetzt. All diese Anzeichen und Symptome führen letzten Endes zu einem Übergehen in eine psychische Erkrankung.

Die 12 Phasen des Burnouts – psychische Erkrankung

Auch wenn die einzelnen Schritte in etwas andere Reihenfolge auftreten können, so lässt sich doch recht allgemein sagen, dass in etwa aber Schritt 7 auch nach außen deutlich sichtbare Anzeichen auftreten. Der Betroffene zieht sich zunehmend zurück und meidet den Kontakt zu anderen. Für Kollegen und Teammitglieder sichtbar treten Verhaltensänderungen und ein Gefühl der Wertlosigkeit zu Tage. Der Betroffene beginnt zu funktionieren, statt zu leben. Der Gefühlsleben weicht einer inneren Leere. Um diese zu füllen greifen Betroffene auf Ausgleichshandlungen zurück. Übermäßiges Essen, Alkohol und Drogen vermögen die innere Leere zu überspielen. In den letzten beiden Schritten kommt es deutlich erkennbaren Depressionen mit Gleichgültigkeit, absoluter Antriebslosigkeit und völliger Erschöpfung bis hin zum Zusammenbruch.

Hat ein Mitarbeiter die zweite Hälfte erreicht, bedarf er professioneller Hilfe. Sind nur wenige Schritte durchlaufen, kann eine Veränderung der Lebenssituation und der Arbeitsposition, insofern sie Auslöser für die Burnout-Symptome war, helfen, die Entwicklung abzufangen.

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