Dies ist Teil 1 von 2 der Serie Betriebliche Gesundheitsförderung

Mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement (kurz: BGM) werden gesundheitsförderliche Maßnahmen umschrieben, die sowohl den Beschäftigten, als auch dem Unternehmen zugutekommen sollen. Arbeit, Organisation und Verhalten am Arbeitsplatz werden so gestaltet, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter erhalten und gefördert werden.

Was sind die Ziele des Betrieblichen Gesundheitsmanagements?

Um leistungsfähige Beschäftige im Unternehmen zu haben, ist es wichtig, deren persönliche Ressourcen zu stärken und die Belastungen zu optimieren. Dies wird durch Lebensqualität am Arbeitsplatz und optimale Arbeitsbedingungen erreicht. Gesundheit und Motivation werden so gefördert und daraus resultiert eine Steigerung der Produktivität und der Arbeitsqualität. Die Ziele sind daher, geringere Fehlzeiten, höhere Motivation, verbesserte Qualität und Produktivität und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Ein weiteres Ziel ist, das Vertrauen der Mitarbeiter in das Unternehmen zu erhöhen und somit die Bindung an dieses zu verstärken. Störungen in den Abläufen zu reduzieren und Stress und Fluktuationen zu vermeiden, gehören ebenso zu den Punkten, die in das BGM einfließen. Weiterhin soll der Informationsaustausch verbessert und erleichtert werden, ebenso wie die Zusammenarbeit und Kooperationsbereitschaft der Mitarbeiter.

Wie schaut Betriebliches Gesundheitsmanagement in der Praxis aus?

Zunächst werden bestehende Probleme im Unternehmen analysiert und bereits bestehende Methoden und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung aufgenommen. Ein Gesundheitsmanager verschafft sich einen Überblick über alle bestehenden Methoden, verknüpft diese und fügt bei Bedarf andere hinzu. Daraus resultieren Zielsetzungen, die die weiteren Maßnahmen bestimmen. Es ergeben sich beispielsweise Aktivitäten der Verantwortlichen in verschiedenen Bereichen wie auf der Gesundheitsebene. Bei der Festlegung der Ziele, Handlungsfelder, zielführenden Aktionen und Prozessen werden Strategien für Personen, die Arbeit und das System entwickelt. Die Mitarbeiter werden angeregt, eine gesunde Selbstverantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Methoden können Rückenschule, Stressbewältigung, Sucht-Beratung und andere sein. Der Arbeitsschutz steht im Zentrum der Verhaltensprävention. Hierbei sind vor allem gesunde Arbeitsbedingungen wie Verbesserung der Ergonomie am Arbeitsplatz oder Arbeitsorganisation entscheidend. Bei der Systemprävention wird die Gruppendynamik betrachtet. Es geht um ein ausgeglichenes Miteinander, sowohl in der Teamarbeit, als auch in der Hierarchie und im gesamten Unternehmen. Führungstrainings finden hier ebenso Anwendung, wie Vereinbarungen zum respektvollen Umgang miteinander, um soziale Konflikte vorzubeugen. Ein wichtiger Punkt bei der Umsetzung des BGM ist die Kommunikation. Die Mitarbeiter sollen auf vielfältigen Wegen, wie E-Mail, Poster, Intranet, etc., Kenntnis über aktuelle Angebote erlangen. Während der gesamten Durchführung werden die Maßnahmen angepasst und deren Erfolg überprüft.

Weiterbildung

Um das Betriebliche Gesundheitsmanagement in einem Unternehmen einführen zu können, bedarf es der Ausbildung über zertifizierte Studiengänge zum Betrieblichen Gesundheitsmanager. Als interne Ansprechpartner des BGM können die Unternehmensleitung, die Personalabteilung, der Betriebsrat und die Fachkraft für Arbeitssicherheit geschult werden.