Nach außen hin wirken Top-Manager oft geschniegelt, professionell und sehr auf das Image des Betriebs bedacht. Diese Außenwirkung bestätigten ihnen auch viele Arbeitnehmer in einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Towers Watson unter dem Titel „Global Workforce Study“, für die bereits zum sechsten Mal weltweit mehr als 32.000 Arbeitnehmer befragt wurden. Insgesamt können Manager bei ihren „Untergebenen“ allerdings nur bedingt punkten.

Außenwirkung Top…

Wie 60 Prozent der Arbeitnehmer feststellten, gelingt es den Top-Managern des Unternehmens, es nach außen hin positiv darzustellen und für ein gutes Unternehmensimage zu sorgen. Diesbezüglich erfüllen sie also durchaus ihre „Pflichten“.

… Mitarbeiterführung Flop

Viele Arbeitnehmer kritisierten allerdings die Führungsfähigkeiten ihrer direkten Vorgesetzten sowie die des Top Managements. Zwar bestätigten 62 Prozent der Befragten, dass wichtige Geschäftsziele gut kommuniziert werden. Allerdings gehen offenbar viele Führungskräfte zu emotional an ihre Aufgabe heran – rund die Hälfte kritisierte nämlich, dass es den Vorgesetzten schwerfalle, ihre Emotionen unter Kontrolle zu behalten und im stressigen Alltag die Ruhe zu bewahren. Auch kulturelle und persönliche Unterschiede der Arbeitnehmer berücksichtigen die Führungskräfte offenbar nicht ausreichend – nur jeder Zweite ist mit der diesbezüglichen Leistung seines Vorgesetzten zufrieden.

Weitere Punkte, die die befragten Mitarbeiter im Rahmen der Studie bemängelten, waren:

  • Die Geschäftsleitung gehe zu unflexibel an neue Herausforderungen heran.
  • Top-Manager ebenso wie direkte Vorgehensweise hätten starke Schwächen im Bereich der effizienten Arbeitsweise.
  • 60 Prozent fühlten sich von ihrem Vorgesetzten nicht ausreichend bei der persönlichen Entwicklung unterstützt.
  • Nicht einmal ein Drittel der Arbeitnehmer ist davon überzeugt, dass die Gespräche mit dem Vorgesetzten tatsächlich einen Einfluss auf ihre Entwicklung haben.
  • Zudem besteht ein großes Unrechtsempfinden in Hinblick auf die Entscheidungen, die Führungskräfte im Bereich der leistungsgerechten Entlohnung treffen.
  • Rund die Hälfte der Befragten bemängelte, dass sie zu wenig Anerkennung für gute Arbeit erhielten.

Was diese Unzulänglichkeiten in der Folge bedeuten, liefert die Studie gleich mit. Erschreckende 47 Prozent gaben an, sich auf „Dienst nach Vorschrift“ zu beschränken und dabei nicht ihr volles Potenzial einzubringen.

Ein paar Lichtblicke

Immerhin gab es hinsichtlich der Studienergebnisse auch ein paar Lichtblicke zu verzeichnen. Rund zwei Drittel der Vorgesetzten schaffen es, ihren Mitarbeitern mit Respekt zu begegnen. 59 Prozent der Befragten freuen sich zudem darüber, dass ihre Führungskraft Arbeiten gemäß ihrer persönlichen Fähigkeiten delegiert.

Die vollständige Studie finden Sie zum Download bei Towers Watson. Mehr zum Thema lesen Sie bei Human Resources Manager und bei personalmanagement.info.