Eine Bewerbermanagement-Software auszuwählen, die nicht nur auf den ersten Blick ansprechend wirkt, sondern auch auf den zweiten, entscheidenden Blick zu bestehen vermag, ist eine Mammutaufgabe. Der Softwaremarkt hält eine Vielzahl von Lösungen bereit, die alle dasselbe versprechen: die vollumfängliche Unterstützung bei der Personalsuche. Eine Studie hat aber jetzt gezeigt: Von den Recruitern, die bereits mit einer Softwarelösung arbeiten, sind nur wenige wirklich zufrieden. Dies zeigt umso mehr, wie wichtig eine sorgfältige Auswahl ist.

Jedes vierte Unternehmen zufrieden
Der ICR E-Recruiting Software Report 2015 hat untersucht, wie Unternehmen mit ihrem Bewerbermanagement umgehen. Darunter waren große Unternehmen vertreten, die überwiegend auf professionelle Softwarelösungen vertrauen, aber auch kleinere Unternehmen, die daneben auch eigene Programmierungen oder sogar nur MS Excel-Listen oder MS Access-Datenbanken verwenden. Jedes dritte Unternehmen setzt überhaupt keine Software ein, um ihre Bewerber zu verwalten. Unter den Unternehmen mit Softwarelösung macht sich jedoch schnell Ernüchterung breit: Nur 24 Prozent, also etwa jeder vierte Arbeitgeber, bezeichnet sein Bewerbermanagementsystem als „sehr gut“. Beinahe die Hälfte der Befragten empfindet die eingesetzte Software allenfalls als mittelmäßig, sehr oft jedoch sogar als schlecht oder sehr schlecht.

Ursachenforschung: Unzufriedenheit mit der Usability
Die Begriffe der Usability und der User Experience entstammen eigentlich aus dem Bereich des Webdesigns und der Werbung. Tatsächlich findet aber im Recruiting nichts anderes statt als Werbung – das Werben von Unternehmen um gute Bewerber. Sind die Nutzer nicht mit der Verwendung der Software zufrieden, bleibt sie hinter den Erwartungen zurück. Nicht umsonst zeigte die Studie: Am meisten enttäuscht waren die Recruiter von der Nutzerfreundlichkeit, von den Mängeln in Hinblick auf die Kommunikation mit den Bewerbern sowie den Suchfunktionen ihrer Software.

Ausschlaggebend ist aber längst nicht nur die Zufriedenheit der Recruiter – auch die der Bewerber ist für den Erfolg der Maßnahmen entscheidend. Man spricht von einer negativen „Candidate Experience“, wenn Bewerber angesichts technisch schlecht umgesetzter und aufwändiger Karrierewebsites mit einer schier unendlichen Fülle an Eingabefeldern für den Lebenslauf frustriert die Flucht ergreifen und sich lieber bei der Konkurrenz bewerben. Unternehmen, die über die Neuanschaffung oder den Wechsel der Bewerbermanagement-Software nachdenken, sollten sich daher bereits im Auswahlprozess genau ansehen, wie kompliziert und zeitraubend eine Bewerbung über das entsprechende Portal ist.

Die perfekte Lösung gibt es nicht
Wie in jedem Softwarebereich gibt es auch in der HR-Abteilung nicht DIE Softwarelösung, die für jedes Unternehmen gleichermaßen passt. Dies zeigt sich auch wiederum in der Studie.SAP E-Recruiting wird unter den kommerziellen Softwarelösungen am häufigsten eingesetzt. Unter den Systemen, mit denen die Recruiter am zufriedensten sind, ist die umfangreiche Software allerdings auf den ersten Rängen nicht zu finden. Sie überzeugt zwar durch ihren Umfang, die Eignung für große Unternehmen und die Vielzahl an Schnittstellen, hat dafür allerdings offenbar Schwachstellen, die im Personalalltag zu Unzufriedenheit führen. Besonders für Unternehmen, die nicht Monat für Monat mit tausenden Bewerbungen jonglieren müssen, sind Lösungen dieses Umfangs auch mehr mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

Der Markt hält neben den bekannten Softwaregiganten auch viele Softwareprodukte für das Bewerbermanagement bereit, die zwar im Detail weniger umfangreich sind, die dadurch aber mit einem deutlich besseren Handling aufwarten können. Dennoch müssen Recruiter auf keine wesentlichen Funktionen verzichten. gutes Beispiel hierfür ist „Sage Bewerbung & Nachfolge“. Die Software deckt den gesamten Prozess der Personalauswahl und -beschaffung sowie die Nachfolgeplanung ab, ohne sich jedoch zu sehr in unnötigen Details zu verlieren. Die typischen Features wie die automatisierte Erstellung von Anforderungsprofilen, elektronische Bewerberakten,  den automatischen Schriftverkehr, Profilvergleiche oder ein in die Firmenwebsite integriertes Karriereportal sind ebenso wie einige nützliche Zusatzfeatures enthalten und erleichtern die Personalarbeit deutlich, ohne dass dafür sehr hohe Investitionen notwendig wären.

Quelle: recrutainment.de