Employer Branding ist eines der großen Schlagwörter der heutigen Personalwirtschaft. Arbeitgeber sollen sich als Marke platzieren. Dabei geht es aber nicht etwa darum, mehr Produkte zu verkaufen, sondern sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren, der für Bewerber ebenso wie für die bereits eingestellten Arbeitnehmer attraktiv ist.

Was ist Employer Branding?

Unter Employer Branding, zu deutsch Arbeitgebermarkenbildung, versteht man die Gesamtheit aller Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, das Unternehmen für Arbeitnehmer attraktiver zu gestalten. Während Bewerber die Stellen, auf die sie sich bewarben, früher in erster Linie nach den Hard Facts wie Aufgaben, Qualifikation oder Vergütung auswählen, spielen heute viele weitere Faktoren eine Rolle, beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Um eine Arbeitgebermarke aufzubauen, ist es notwendig, dass das Personalwesen eng mit der Geschäftsführung und den Marketingexperten des Unternehmens zusammenarbeitet. So sollte eine Strategie entstehen, die durchgängig und einheitlich durchgezogen werden kann.

Wie man eine Arbeitgebermarke bildet

Eine Employer Brand bildet sich natürlich nicht spontan über Nacht; vielmehr handelt es sich um einen langfristigen Prozess, an dem das Unternehmen immer und immer wieder arbeiten muss. Am Anfang des Prozesses steht eine umfangreiche Analyse des Selbst- und Fremdbilds des Unternehmens. Welche Stärken hat das Unternehmen als Arbeitgeber? Welche Schwächen liegen vor? Was dürfen Bewerber erwarten? Mögliche Vorzüge, die das Unternehmen Bewerbern bieten kann, sind beispielsweise:

  • flexible Arbeitszeitmodelle
  • Möglichkeiten der Kinderbetreuung
  • Option der Arbeit im Home Office
  • Karrierechancen
  • Weiterbildungsangebote
  • Vorteile des Standorts (z. B. niedrige Mietpreise, Zuschüsse zu einem Umzug)
  • Familienfreundlichkeit
  • betriebliche Sozialleistungen

Anschließend sollten die Verantwortlichen definieren, was genau das Unternehmen als Arbeitgeber ausmacht. Ist es das familiäre Umfeld, das das Betriebsklima prägt? Ist das Unternehmen stark auf Innovation ausgelegt? Welcher Führungsstil wird im Betrieb gelebt? Wie und mit welchen Emotionen wird die Marke aktuell in der Öffentlichkeit wahrgenommen?

Danach müssen Maßnahmen für die Employer Branding-Kampagne geplant und durchgeführt werden, durch die in der Öffentlichkeit ebenso wie betriebsintern genau diese Werte kommuniziert werden. Es kann eine große Hilfe sein, sich bei diesen Schritten durch eine Employer Branding Agentur mit Erfahrung zu wenden, die sich mit hochwirksamen Maßnahmen auskennt.

Maßnahmen für das Employer Branding

Es gibt eine Menge Maßnahmen, die je nach individueller Ausrichtung ein Teil des Employer Branding-Prozesses sein können, beispielsweise:

  • Claim: In einem Arbeitgeberclaim drücken Sie in nur wenigen Worten aus, was Ihr Unternehmen ausmacht, welche Werte es vertritt, was Bewerber erwarten dürfen.
  • Stellenanzeigen: In Stellenanzeigen erklären Sie nicht nur, was Sie suchen, sondern legen insbesondere den Fokus darauf, was Sie dem Bewerber bieten können. Erst wenn Sie sein Interesse gewonnen haben, wird er sich bei Ihnen bewerben.
  • Karrierewebsite: Die Karrierewebsite nicht nur der Anzeige Ihrer offenen Stellen oder der Möglichkeit, sich online zu bewerben. Hier können Sie verdeutlichen, was Ihr Unternehmen ausmacht, Einblicke in den Arbeitsalltag geben oder die Benefits für Bewerber präsentieren.
  • Medienarbeit: Arbeitgeber sollten dafür sorgen, regelmäßig in den Medien aufzutauchen, beispielsweise in Form von Berichten in Zeitungen oder Interviews in Fachmagazinen.
  • Veranstaltungen: Recruiting-Messen, Besuche an Hochschulen oder auch Karrieretage der offenen Tür – die Möglichkeiten, Interessierte über Veranstaltungen anzulocken und so den Bekanntheitsgrad des Unternehmens zu steigern, sind vielfältig.
  • Arbeitgebervideo: Videos aus dem Unternehmen, natürlich durchweg in einer hohen Qualität, bieten die Möglichkeit von Einblicken und transportieren mehr Emotionen und Botschaften als reiner Text. Platzieren Sie sie auf der Karrierewebsite oder auch in Social Media-Kanälen.
  • Rankings: Es gibt mittlerweile zahlreiche Arbeitgeber-Rankings wie „Top 100 Arbeitgeber“ von Universum & trendence oder „kununu Top Company“. Sie bieten die Möglichkeit, sich bewerten zu lassen und so wertvolles Feedback zu erhalten. Positive Ergebnisse stützen die Arbeitgebermarke und deren Bekanntheit.
  • Social Media: Social Media-Auftritte in Facebook oder XING dienen weniger dazu, konkret über diese Plattformen Bewerber anzuziehen, sondern mit seinen Maßnahmen und kreativen Ideen in aller Munde zu sein. Je mehr sich die Fanpage herumspricht, desto mehr Menschen erfahren darüber, wie positiv sich der Arbeitgeber für seine Mitarbeiter einsetzt.