Physische und psychische Gesundheit, Motivation und Freude an der Arbeit sind neben der Bild FA pers-wissAusbildung die wichtigsten Faktoren für ein produktives und qualitativ hochwertiges Erbringen der Leistung. Verschiedenste Faktoren am Arbeitsplatz bilden ein enges Geflecht der Beeinflussung und bedingen sich gegenseitig, wie positiv so auch negativ. Gibt es Defizite in einem der Bereiche, z.B. ein angespanntes Verhältnis im Team, so leidet auch die Produktivität der Mitarbeiter. Geringe Leistungsfähigkeit bedingt wiederrum negativ die Psyche der Angestellten und kann krank machen, was zum weiteren Abfall der Leistungsfähigkeit führt. Der Vorgesetzte ist dennoch in der Lage durch sein Handeln diese Aspekte zu beeinflussen und positiv zu verändern.

Faktoren, die sich gegenseitig beeinflussen 

  • Finanzielle Mittel
  • Wertschätzung und Anerkennung
  • Fortbildungen
  • Gesundheit und Gesundheitsförderung
  • Sicherer Arbeitsplatz
  • Klima im Betrieb
  • Arbeitszeiten
  • Perspektiven
  • Selbstständigkeit und Mitspracherecht
  • Kreativität und freie Entfaltung
  • Ergonomie
  • Erholungszeiten
  • Arbeitspensum, Stress und Zeitdruck
  • Umfang der Verantwortung

Zufriedenheit ist entscheidend 

Das höchste Bedürfnis des Menschen ist das Bedürfnis nach Sicherheit. Zu der Sicherheit gehören vor allem menschenwürdige Arbeitsbedingungen, wie das Gehalt, von dem der Angestellte ohne Existenzängste leben kann, keine Angst um den Arbeitsplatz, Zukunftsperspektiven und auch respektvoller Umgang im zwischenmenschlichen Bereich. Mobbing am Arbeitsplatz durch Vorgesetzte und Kollegen hat gravierende Folgen für den Betroffenen, da der Umstand vorrangig das Sicherheitsbedürfnis angreift.

Ist das Bedürfnis nach Sicherheit nicht erfüllt, so kann die Leistungsfähigkeit nicht vollständig entfaltet werden, was für die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens gravierend ist.
Menschen, die gerne für ihr Unternehmen arbeiten, sind grundsätzlich produktiver.

Der Chef und sein Einfluss

Vertrauen zum und in den Vorgesetzten ist ein wichtiger Faktor, um positiven Einfluss auf die Angestellten zu nehmen. Das wichtigste Mittel für ein harmonisches Verhältnis ist die Wertschätzung. Das psychologische Konzept der operanten Konditionierung besagt, dass das positive Verhalten der Menschen durch Zuwendung verstärkt wird. So geben sich die Angestellten mehr Mühe, wenn sie dafür z.B. gelobt werden. Durch die Anerkennung des Vorgesetzten fühlen sich Menschen geschätzt und streben nach einer Verbesserung, um die Wertschätzung regelmäßig zu erfahren. Dieser Prozess ist auch körperlicher Ebene durch Neurotransmitter und Hormonausschüttung wissenschaftlich nachgewiesen.

Doch welche Mittel hat der Vorgesetzte, um das Gefühl der Wertschätzung bei den Angestellten zu erreichen? Ein Lob tut gut, mit absoluter Sicherheit, allerdings muss das Loben zielgerichtet eingesetzt werden. Werden lobende Sätze durch den Alltag grundlos gestreut, verlieren sie an Bedeutung. Auch finanzielle Aspekte spielen eine große Rolle. Keiner kann sich davon freisprechen, dass eine Prämie oder Gehaltserhöhung immer zur richtigen Zeit kommt. Aber auch sie kann zielgerichtet eingesetzt werden, z.B. nach einem erfolgreichen Projekt oder einem großen Vertrag.

Neben der Gehaltserhöhung können auch verschiedene Mitarbeitervorteile die Menschen motivieren, gesünder und leistungsfähiger machen und das Betriebsklima fördern. Zum Beispiel sind Vergünstigungen und Gutscheine in Betrieben sehr beliebt. Viele große und kleine Unternehmen bieten Rabatte für die Angestellten. Es steigert unter anderem auch das Vertrauen in die Produkte des eigenen Unternehmens.

Zwischenmenschliche Beziehungen fördern

Gibt es Spannungen im Betrieb, so sollten diese gelöst werden. Eine Supervision hat sich als ein sehr erfolgreiches Mittel bewährt. Auch bei einem guten Verhältnis zwischen dem Chef und den Angestellten sollte der Chef den Rahmen zum Sprechen gehen – ohne, das er zuhört.

Des Weiteren bieten Betriebsfeste eine Gelegenheit, das Verhältnis zu verbessern und Zusammenhalt zu stärken. Gemeinsame positive Erinnerungen an die Erlebnisse schaffen ein familiäres Gefühl und geben den Angestellten die Möglichkeit, sich in einem weniger formalen Rahmen kennen zu lernen. Auch der Chef kann seine Angestellten auf einer ganz anderen Ebene erleben – und vielleicht auch ganz neue Seiten entdecken. Trotzdem sollte die Privatsphäre gewahrt werden: ein aufgezwungenes kumpelhaftes Verhältnis ist kontraproduktiv. Manche Menschen möchten privat und beruflich strickt trennen, und müssen sich mit den Arbeitskollegen und Vorgesetzten nicht über ihr Privatleben unterhalten. Trotzdem kann das Team zusammen viel Freude haben – und die Stimmung nach einem Betriebsausflug ist meist viel besser, als vorher.

Positive Rituale werden gern angenommen. Ob es ein gemeinsames Frühstück bei der wöchentlichen Teamsitzung ist, Kaffee und Kuchen zum Geburtstag oder Wichteln zu Weihnachten: Menschen freuen sich auf die kleine Denkpause am Arbeitsplatz.

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