Buchhaltung: Tätigkeiten, Aufgaben und Anforderungen
In Deutschland ansässige Unternehmen sind dazu verpflichtet, Bücher zu führen. Je nach gewählter Rechtsform kommt die Erstellung von Einnahme-Überschuss-Rechnungen oder Bilanzen zum Tragen. Hierfür werden in aller Regel Buchhalter oder Buchhalterinnen beschäftigt. Aufgrund der Vielzahl der Aufgaben, die ein Buchhalter im Unternehmen bearbeiten muss, ergibt sich auch ein recht umfangreiches Anforderungsprofil Buchhalter.
Der Buchhalter kann im Unternehmen als Allrounder oder als Finanz- bzw. Lohnbuchhalter eingesetzt werden. Hier entscheidet zumeist die Größe des betreffenden Unternehmens. Der Finanzbuchhalter ist vorrangig für die Verbuchung der laufenden Geschäftsvorfälle, wie Geldein- und -ausgänge verantwortlich. Der Lohnbuchhalter ist dagegen für alle Buchungen im Zusammenhang mit der Lohn- und Gehaltsabrechnung verantwortlich. Ihnen beiden überstellt ist häufig der Bilanzbuchhalter. Der geprüfte Bilanzbuchhalter ist eine geschützte Berufsbezeichnung, die nur von Personen getragen werden darf, die eine entsprechende IHK-Prüfung abgelegt haben. Bei den anderen Buchhaltern gibt es keine geschützte Bezeichnung.
Durch die Verbuchung der laufenden Geschäftsvorfälle erhält die Geschäftsleitung wichtige Zahlen, die ihre Entscheidungen beeinflussen werden. Dabei kann ein Buchhalter auch Auswertungen aufgrund der erfassten Buchungen erstellen, die bestimmte Entscheidungsfindungsprozesse der Geschäftsleitung erst ermöglichen.
Typische Aufgaben des Buchhalters im Unternehmen sind neben der Verbuchung der Geschäftsvorfälle auch die Erstellung der Umsatzsteuervoranmeldungen, sowie die Vorbereitungen für den Jahresabschluss. Die Anlagenbuchhaltung ist wieder ein abgegrenzter Bereich der Buchhaltung, ebenso wie das Controlling. Doch Buchhalter können auch mit diesen Aufgaben im Unternehmen betreut werden. Aus der Vielfalt der Aufgaben der Buchhalter ergibt sich ein recht umfangreiches
Anforderungsprofil Buchhalter / -in
- kaufmännische Ausbildung
- meist Berufserfahrung von mindestens drei Jahren im Rechnungswesen
- sehr gutes Zahlenverständnis
- Kenntnisse in den rechtlichen Rahmenbedingungen der Buchhaltung
- Fähigkeit, sich selbst zu organisieren und Termine im Auge zu behalten
- Kenntnisse in der Lohnbuchhaltung, der Finanzbuchhaltung, der Anlagenbuchhaltung usw.
- Fähigkeit, strukturiert zu denken und Zusammenhänge zu erkennen
- Kenntnisse über die Erstellung betriebswirtschaftlicher Auswertungen und deren korrektes Lesen
Wichtig ist auch, das der Buchhalter die buchhalterischen Besonderheiten der entsprechenden Branche kennt. So nutzt es einer Künstleragentur wenig, wenn der neue Buchhalter sich zwar mit Baulohn auskennt aber keine Ahnung von der Künstlersozialkasse hat. Neben all den oben genannten Fähigkeiten wird von einem guten Buchalter also auch ein Höchstmaß an Flexibilität und die Bereitschaft zur permanenten Weiterbildung gefordert.