Das Personalwesen ist ein typischer Bereich für Quereinsteiger. Lange Jahre gab es keine Möglichkeit, eine klassische Berufsausbildung in diesem Bereich zu absolvieren. Mehr als die Hälfte der Personaler sind Quereinsteiger, die aus verschiedenen anderen Fachgebieten kommen. Dies führt allerdings dazu, dass das Personalwesen in vielen kleineren und mittleren Unternehmen von Menschen verantwortet wird, die zwar über Praxiswissen verfügen, nicht jedoch über eine fundierte Ausbildung im Personalbereich. Häufig haben sie den Wunsch, das für ihre Tätigkeit erforderliche Wissen nachträglich zu erwerben. Dies ist jedoch gar nicht so einfach, ohne aus dem Beruf auszusteigen.

Studieren im Personalbereich: Schwierige Organisation

Wer sich mit der IHK-Weiterbildung „Personalfachkaufmann/-frau“ nicht begnügen möchte, strebt ein einschlägiges Studium an. Mittlerweile gibt es hier eine große Auswahl. Besitzt der Arbeitnehmer noch keinen Studienabschluss, bietet sich ein Bachelorstudium in diesem Fachbereich an, beispielsweise „Human Resource Management“ oder „Personal und Arbeit“. Alternativ belegen Bildungsinteressierte einen MBA-Studiengang, z. B. „Personalmanagement“. Unabhängig davon, für welchen Studiengang sie sich entscheiden, bringt ein klassisches Studium an einer normalen Hochschule für Berufstätige starke Nachteile mit sich:

  • Ein Teilzeitstudium ist an vielen Hochschulen gar nicht möglich oder zumindest mit einem enormen organisatorischen Aufwand verbunden.
  • Neben dem Beruf zu studieren ist nur schwer möglich, häufig wird ein Sabbatical notwendig, um dem zeitlichen Aufwand des Studiums gerecht werden zu können.
  • Ein Präsenzstudium erfordert, dass der Arbeitnehmer regelmäßig in der Hochschule vor Ort ist. Dies zieht einerseits einen hohen Reiseaufwand nach sich, andererseits steigen aber auch die Reisekosten enorm an, wenn der Arbeitnehmer nicht zufällig im unmittelbaren Einzugsgebiet einer Universität wohnt. Ein Umzug kommt aufgrund der Arbeitsstelle gewöhnlich nicht in Betracht.
  • Viele Menschen gelangen durch die Kombination aus Vollzeitarbeit und nebenberuflichem Präsenzstudium an die Grenzen ihrer persönlichen Leistungsfähigkeit und erkaufen den Studienabschluss zu Lasten ihrer Gesundheit.

Fern- und Onlinelehrgänge: Alternative zum klassischen Studium?

Eine mittlerweile sehr etablierte Art der Weiterbildung und eine sinnvolle Alternative zum Präsenzstudium sind Onlinelehrgänge und Fernstudiengänge. Hier können sich Arbeitnehmer neben ihrem Beruf fachbezogen weiterbilden, ohne hierfür auf eine Teilzeittätigkeit reduzieren oder gar eine berufliche Auszeit nehmen zu müssen.

Dabei setzen die Veranstalter auf die Eigeninitiative und -motivation der Teilnehmer: Je nach Konzeption des Lehrgangs erhalten sie schriftliche Lernunterlagen, nehmen an Online-Vorlesungen teil oder beschäftigen sich mobil auf ihrem Tablet mit den Lerninhalten. Möglich machen dies modernste Lernplattformen, über die sie häufig auch Übungsaufgaben erledigen, Wiederholungsgruppen besuchen oder auch an Tests teilnehmen können. Auch auf den Austausch der Kommilitonen untereinander wird durch Lerngruppen und Communitys geachtet, da der persönliche Kontakt wie beim Präsenzstudium weitgehend ausbleibt.

Ein Fernstudium im Bereich Personalmanagement kann beispielsweise diese Vorteile aufweisen:

  • hoher Praxisbezug
  • direkte Umsetzung des erworbenen Wissens in die aktuelle Berufstätigkeit
  • anerkannter Abschluss
  • persönliche Betreuung durch Tutoren und Professoren
  • Präsenzveranstaltungen an arbeitnehmerfreundlichen Terminen (z. B. Wochenende)
  • Prüfungen häufig an mehreren Standorten bundesweit durchführbar
  • flexible Einteilung der individuellen Lernzeit, sogar im Schichtdienst möglich
  • räumliche Unabhängigkeit
  • hohes Ansehen von Fernstudiengängen bei Arbeitgebern
  • Anwesenheit vor Ort nur sehr selten erforderlich
  • Teilzeitstudium neben dem Beruf kein Problem
  • jedes Jahr mehrmaliger Einstieg möglich
  • meist kostenlose Verlängerungsmöglichkeit der Studiendauer
  • individuelle Kurszusammenstellung und Spezialisierung möglich

Für viele Arbeitnehmer ist ein Fernstudium eine sinnvolle Alternative zum klassischen Studium. Sie sollten sich aber dessen bewusst sein, dass eine Weiterbildung neben dem Beruf stets eine Belastung darstellt und es gerade in Zeiten von hohem Stress bei der Arbeit eine Herausforderung ist, die Eigenmotivation zu bewahren.