Manager und Fußballtrainer haben mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick erahnen könnte. Sie müssen beide ein Team führen, es motivieren und zum Erfolg bringen. Fußballtrainer haben hier jedoch eine ganz eigene Herangehensweise, die für viele Manager ein Quell der Inspiration darstellen kann.

Thomas Tuchel ist dafür bekannt, dass er besondere Strategien mit seinem Team intensiv trainiert und diese dann anschließend überraschend aus dem Ärmel zieht. Der Stratege ist aktuell Trainer von Borussia Dortmund und sammelt detaillierte Informationen über jeden einzelnen Spieler, die er anschließend durch Beobachtungen verifiziert. Die Spieler selbst selektiert er anhand ihrer individuellen Stärken sowie Schwächen und stellt dann eine passende Strategie auf, die die Mannschaft gemeinsam ans Ziel bringen soll. So führte er den BVB auch ins DFB-Pokal Finale im letzten Jahr und wiederholte diesen Coup vor wenigen Tagen erneut, wo das Team aus Dortmund aktuell als großer Favorit gegen die Eintracht gehandelt wird. Die Prognosen der Fans und die Wettquoten von Buchmachern sprechen hier Bände. Dieses strategische Vorgehen bietet sich auch für Manager an, denn um das Personal richtig planen zu können, ist es wichtig, dass alle Teammitglieder genau bekannt sind. So können die Mitarbeiter nach ihren individuellen Fähigkeiten eingesetzt und konsequent gefördert werden. Dies führt auf der einen Seite zu Erfolgserlebnissen bei den Mitarbeiten und auf der anderen Seite wird die Arbeit dadurch auch automatisch besser erledigt. Mitarbeiter, die sich in ihrer Position wohlfühlen, sind gleichzeitig auch leistungsfähiger. Das lohnt sich für alle Beteiligten.

Zu dem Thema Motivation im Fußball fällt einem ebenfalls Jürgen Klopp ein. Er ist bekannt dafür, dass er bewegende Motivationsreden hält, die oftmals impulsiv und damit auch authentisch sind. Klopp formt aus vielen Individualisten ein echtes Team, das ist seine große Stärke. Mit dieser liebevollen Strenge führte er den BVB 2011 und 2012 auch zum Sieg der Deutschen Meisterschaft, umso schwerer fiel der Abschied, als Klopp den Verein 2015 verließ. Seine Eigenschaften sollten auch von Führungskräften auf anderen Gebieten übernommen werden. Bekanntermaßen ist Motivation das A und O im Business, es ist wichtig für ein Team eng zusammenzuarbeiten, infolgedessen kommt man so wiederum zum optimalen Output. Aber auch für jedes Individuum ist es von großer Relevanz richtig motiviert zu werden. Die finanzielle Entlohnung gilt schon lange nicht mehr als primärer Motivator. Viel wichtiger als die materielle Vergütung ist den meisten Mitarbeitern nämlich die persönliche Wertschätzung. Ein gut formuliertes und ehrliches Kompliment kann Wunder wirken. Manager sollten immer darauf bedacht sein, den Mitarbeitern ein optimales Arbeitsumfeld zur Verfügung zu stellen und dazu gehört auch ein harmonisches Miteinander im Team.

Eine einfühlsame Vaterfigur, die als ruhig und souverän auftritt: Carlo Ancelotti. Der derzeitige Trainer vom FC Bayern München verkörpert Durchsetzungsvermögen mit mentaler Stärke, er leitet sein Team, ohne die Spieler zu sehr einzuschränken. Allerdings gerät er dafür des Öfteren in Kritik, da Experten der Meinung sind, dass Ancelotti seine Männer mit Samthandschuhen anfasst. Die Spieler und er haben ein ausgesprochen vertrauensvolles Verhältnis, sie gehen sehr respektvoll miteinander um. So kam es auch, dass sie 2016 den DFL-Supercup gewannen und dass die Prognosen für einen weiteren kontinuierlichen Erfolg der Mannschaft sprechen. Auch sein Führungsstil lässt sich nicht nur bei Fußballmannschaften hervorragend anwenden, sondern auch auf gängige Teams in der Arbeitswelt. Denn das Personal liebt es, so viele Freiheiten wie möglich und so wenig Einschränkungen wie nötig zu haben. Das heißt im Klartext, dass es sich für Manager lohnt, ihre Mitarbeiter zu fordern, jedoch nicht zu stark zu kontrollieren oder einzuschränken. Wie bei den Spielern des FC Bayern München, die eine sehr enge Beziehung zu ihrem Trainer haben, ist es ebenso bei Angestellten von Vorteil, wenn sie innerlich nicht kündigen, sondern loyal mit dem Unternehmen verbunden sind. So arbeiten sie, weil ihnen die Tätigkeit Spaß macht und nicht nur des Geldes wegen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass alle Trainer spezielle Eigenschaften haben, mit denen sie ihre Schützlinge zum Erfolg führen. Eines haben sie dennoch alle gemeinsam: sie sind nämlich durchweg zielstrebig, auf eine gewisse Art auch einfühlsam und motivieren ihre Spieler bis auf das Äußerste, um das Beste aus ihnen herauszuholen.