Immer wieder hört man in den Medien Berichte aus dem Sozial- und Gesundheitssektor. Unterbesetzt, schlecht bezahlt, überfordert. Deutschlandweit sind unzählige Stellen für Pfleger, Erzieher, Pädagogen und Therapeuten offen, doch die Bewerbungen lassen auf sich warten. Für Unternehmen und für Betroffene eine reine Katastrophe.

Schon im Jahr 2005 fehlten Deutschlandweit laut de.statista.com rund 39.000 Pflegekräfte, 20 Jahre später soll es ca. 112.000 offene Stellen für Fachkräfte in der Pflege geben. Mit den aktuellen Tendenzen ist der Bedarf auch mit tatkräftiger Hilfe ausländischer Pfleger nicht zu decken. Wie es aussehen soll ist fraglich: Es wird dazu kommen, dass ältere, kranke und behinderte Menschen nicht mehr fachgerecht gepflegt werden können. Eine Lösung gibt es derweil nicht. Auch bei den Therapeuten schaut es düster aus, ob Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie, die Therapeuten stoßen an ihre Grenzen, die Kapazitäten sind ausgeschöpft, deutschlandweit werden händeringend ausgebildete Menschen gesucht. Vor allem Praxen berichten von ihrem Leidensdruck.

„Wir suchen schon seit einem Jahr einen Ergotherapeuten für 30 Stunden. Wir nehmen auch gerne Berufseinsteiger oder Therapeuten aus anderen Bereichen, bisher aber hat sich noch nicht mal jemand beworben.“ Berichtet ein Ergotherapeut mit einer eigenen Praxis in Mecklenburg. „Meine Kollegin hat es noch schlimmer getroffen. Sie hatte eine wunderbare großzügige Praxis bei uns in der Stadt, wurde aber schwanger und hat keinen gefunden, der die Einrichtung übernimmt. Die Patienten wissen nicht wohin sie nun gehen sollen und wir können es auch nicht abdecken.“

Im Jahr 2016 gab es ca. 46.100 versicherungspflichtig beschäftigte Ergotherapeuten, in der Physiotherapie sieht es deutlich besser aus, immerhin arbeiteten laut dem Deutschen Verband für Physiotherapie im Jahr  2015 über 189.000 Physiotherapeuten in Deutschland, davon 135.000 Therapeuten in einer Vollzeitanstellung.

Was bedeutet es für Unternehmer?

Ohne Therapeuten gibt es keine Patienten, egal wie gut die Gründer sind, auf gut ausgebildetes Personal mit einem Abschluss ist nicht zu verzichten. Meistens arbeiten die Praxisinhaber ununterbrochen, um dem Klientel gerecht zu werden. Doch wie gewinnt man bei den katastrophalen Zuständen kompetente Kollegen? Ob Pfleger, Therapeuten oder Erzieher: Gutes Fachpersonal muss begeistert werden, um sich zu bewerben.

Alle Ressourcen nutzen

Das Internet bietet große Möglichkeiten, um Menschen in ganz Deutschland zu erreichen. Vor allem junge Fachkräfte sind häufig durchaus bereit, in eine andere Stadt zu ziehen um eine Arbeitsstelle anzunehmen. Große Unternehmen wie ps-personalservice-heilbronn.de spezialisieren sich teilweise auch darauf, Mitarbeiter aus Sozial- und Gesundheitsberufen zu vermitteln und können den suchenden Einrichtungen und Praxen passende Kollegen vermitteln. Des Weiteren muss aber auch jedes Unternehmen sich die Frage stellen, warum ausgerechnet ihre Arbeitsstelle für den Angestellten besser ist, als die unzähligen anderen. Viele Bewerber auf eine offene Stelle sind Geschichte – die neue Zeit bringt viele Stellen auf einen Bewerber mit sich.

Folgende Kriterien sind für die meisten Bewerber interessant:

  • Gehalt
  • Arbeitszeiten
  • Klientel
  • Fortbildungen
  • Team
  • Chancen für persönliche Entwicklung
  • Boni (z. B. Firmenwagen)
  • Besonderheiten der Einrichtung (Neuste Therapiemethoden, tiergestütztes Arbeiten,…)

Rohdiamanten entdecken: Berufseinsteiger können tolle Kollegen werden

Als Berufseinsteiger gestaltet sich der Karriereweg gerne am Anfang etwas holprig, viele Unternehmer scheuen sich, Mitarbeiter ohne Erfahrung einzustellen. Hier ist Umdenken gefragt, vor allem junge Kollegen, die gerade die Ausbildung beendet haben, können ideal für das Unternehmen geformt werden. Sie bringen noch keine eingefahrenen Verfahrensweisen aus anderen Betrieben mit und sind meistens sehr offen für neue Ideen, können frischen Wind mitbringen und eine große Bereicherung für das Klima sein. Auch die Zensuren sagen häufig nicht viel über den Bewerber aus: Manchen Therapeuten oder Pädagogen fällt der praktische Teil der Ausbildung deutlich einfacher, als der theoretische und therapeutische Ausbildungen sind in allen Fassetten hochkompliziert. Lieber beim Probearbeiten beobachten und praktische Ansätze im Vorstellungsgespräch nutzen: Vieles lernt man schließlich erst nach dem Beginn einer beruflichen Laufbahn.