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Eine gute Bewerbung zu erstellen, erfordert einiges an Energie und Arbeit. Ist sie schließlich fertig und verschickt, beginnt das Warten auf eine Reaktion – und das kann schnell zur Geduldsprobe werden. Im Schnitt müssen Bewerber rund 25 Tage auf eine Antwort des potenziellen Arbeitgebers warten, häufig jedoch auch deutlich länger. In manchen Fällen wartet man sogar vergeblich. Dabei profitiert nicht nur der Bewerber von einem zügigen Bewerbungsprozess, sondern ebenso der Arbeitgeber, denn er erhöht damit die Chancen, dass der Kandidat weiterhin an einer Anstellung interessiert ist und zwischenzeitlich kein anderes Angebot annimmt. Ein Unternehmen, das Bewerbungen gar ignoriert, schadet seinem Ruf.

Je schneller, desto besser

Zwar brauchen Unternehmen Zeit, um alle Unterlagen zu sortieren, zu sichten und anschließend geeignete Kandidaten zu einem Gespräch einzuladen. Trotzdem gilt auch für den Personaler: Je schneller, desto besser. Immerhin ziehen durchschnittlich rund 6 Prozent aller Jobanwärter ihre Bewerbung während des Bewerbungsprozesses zurück, weil sie in der Zwischenzeit eine andere Anstellung finden. Dauert es also lange, muss der Arbeitgeber damit rechnen, dass ihm eine potenziell gute Arbeitskraft entgeht.

Wie viel Zeit der weitere Bewerbungsvorgang beansprucht, hängt nicht zuletzt von der Anzahl der Bewerbungen ab und davon, wie viel die Personalabteilung zu tun hat. Daher ist auch beim Bewerber Geduld gefragt. Ein normaler Bewerbungsprozess für eine ausgeschriebene Stelle sollte im Schnitt zwischen einer und acht Wochen dauern; bei Initiativbewerbungen kann er auch deutlich länger ausfallen.

Auch mit Absagen nicht warten

Je größer das Unternehmen, desto mehr Zeit beanspruchen häufig die internen Prozesse. Um Zeit zu sparen, können Personaler bestimmte Softwares nutzen, die automatisierte Benachrichtigungen an die Bewerber versenden. So ist es z.B. von Vorteil, wenn der Bewerber eine E-Mail über den Eingang der Bewerbung erhält oder eine Zwischenmeldung, wenn der Sichtungsprozess doch länger dauert als geplant. Solche Tools erlauben es außerdem, einzelne Textbestandteile und Vorlagen in die Software zu importieren; Namen und Position des Bewerbers werden dann automatisch im Schreiben eingefügt.

Haben Sie sich gegen einen Kandidaten entschieden, sollten Sie ihn nicht zu lange mit der Absage warten lassen. Zum einen aus Fairness dem Bewerber gegenüber, der häufig auf heißen Kohlen sitzt und auf eine Reaktion wartet. Zum anderen, weil es dem Ruf einer Firma langfristig schaden kann, Bewerber lange hinzuhalten. Gerade in Zeiten von beliebten und vielgenutzten Bewertungsportalen wie kununu oder glassdoor spricht sich ein solches Verhalten schnell herum und kann zu einem Imageschaden des Unternehmens führen. Allerdings sollten Personaler bei Absagen einige Punkte beachten, die der HR-Softwareanbieter Personio hier aufführt.

So sollten sie dem Bewerber auch nach einer Absage als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Unbedingt sollten sie dem Bewerber Gründe nennen, wieso seine Bemühungen nicht erfolgreich waren, und diese positiv formulieren. Dabei können Arbeitgeber allerdings nicht immer alle Personalentscheidungen offenlegen – vor allem, wenn sie eventuell gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verstoßen können. Dies wäre beispielsweise der Fall, wenn sich ein Arbeitgeber für einen jüngeren Kandidaten entscheidet und dem Älteren Bewerber das höhere Alter als Grund für die Absage nennt.