Fremdsprachen über Apps lernen, Online-Vorlesungen von Fernhochschulen besuchen oder sich in Webinaren fortbilden, viele Erwachsene setzen mittlerweile auf Online-Weiterbildung. Laut einer aktuellen Studie von Bitkom wählen 45 Prozent der Deutschen digitale Lernformen, um sich privat weiterzubilden. Welche Online-Fortbildungs-Angebote bestimmen den Markt und wie funktionieren sie in der Prüfungspraxis?

Blended-Learning-Angebote: Präsenzunterricht und E-Learning in Kombination

Viele Weiterbildungsangebote für Erwachsene vereinen den klassischen Unterricht in Präsenzkursen mit dem flexiblen Lernen über Online-Plattformen. Die modernen Kommunikationsmedien unterstützen die orts- und zeitunabhängige Nutzung von digitalen Lernmaterialien über das Internet. Von diesen neuartigen Lehrmethoden machen unter anderem die IHK-Online-Akademie und etliche Universitäten Gebrauch, deren Weiterbildungsangebote hauptsächlich auf dem Blended-Learning-Konzept beruhen.

Fernstudium über Hochschulen: Online-Studium mit Präsenzkursen

Fernhochschulen bieten mittlerweile die Möglichkeit an, das Studium in einem Online-Campus zu absolvieren. Wer sich für diese flexible Art der Weiterbildung entscheidet, kann online Vorlesungen verfolgen, an Webinaren teilnehmen und sich mit Studienkollegen über Internetportale austauschen. Die meisten dieser Fernstudien sind so aufgebaut, dass der Großteil der Lerninhalte über das Internet vermittelt wird:

  • digitale Lernunterlagen sind jederzeit online verfügbar
  • Studenten sehen sich Videovorlesungen an und erledigen Übungen im Internet
  • Audio- und Videobeiträge können als Podcasts abgerufen werden
  • über Online-Tutorien erfolgt ein Austausch mit Professoren und anderen Studienkollegen

Zusätzlich zu diesen Online-Lernmethoden offerieren die meisten Anbieter Präsenzlehrveranstaltungen in Form von Seminaren und Übungen, in denen die Studierenden ihr Wissen vertiefen und Gruppenarbeiten ausführen können. Außerdem müssen Studenten, die Online-Kurse belegen, in der Regel die Prüfungen in einem Studienzentrum ablegen. Diese Anwesenheitszeiten vor Ort machen allerdings nur einen geringen Teil des Fernstudiums aus, sodass ein zeitlich und örtlich flexibles Lernen möglich ist.

Online-Studium ohne Anwesenheitspflicht: Klausuren von zu Hause aus schreiben

Von diesen Präsenzvoraussetzungen gibt es jedoch Ausnahmen, zumal man an einzelnen Fernhochschulen mittlerweile die Prüfungen „online“ schreiben kann. Eine Fernhochschule lockt beispielsweise damit, dass Studierende ihre Online-Klausuren ganz flexibel an jedem beliebigen Tag und zu jeder beliebigen Uhrzeit absolvieren können, ohne sich vorher anmelden zu müssen. Für dieses flexible Konzept der Online-Klausur legt der Anbieter einige Grundsätze fest, um die gleichen Sicherheits- und Gültigkeitsstandards wie bei einer klassischen Prüfung vor Ort gewährleisten zu können.

  • Der Prüfling lädt zunächst eine App auf das Smartphone herunter und steigt über den Laptop in das Prüfungsportal der Fernhochschule ein.
  • Nach wenigen Minuten nimmt die Prüfungsaufsicht zum Studenten Kontakt auf.
  • Der Prüfling erledigt seine Klausuraufgaben einfach online über einen Laptop mit Internetverbindung, der mit der Prüfungsaufsicht verbunden ist.
  • Während dieser Online-Klausur überwacht die Live-Prüfungsaufsicht die Situation über die Kameraverbindung der installierten App, um Schummelversuche auszuschließen. Somit befinden sich der Prüfling und der Bildschirm im Blickfeld des Kontrollorgans, sodass ein Betrug nicht möglich ist.

Der Anbieter wirbt damit, dass sich Studenten die zeitintensive Anreise zum Studienzentrum und die damit verbundenen Kosten ersparen. Außerdem findet die Prüfungssituation in einer stressfreien und gewohnten Umgebung statt. Da die Prüflinge selbst entscheiden können, wann sie die Online-Klausuren schreiben, sind sie an keine fixen Prüfungstermine gebunden.

Fremdsprachen-Apps

Wenn es um das flexible und schnelle Erlernen einer neuen Fremdsprache geht, können Lernwillige auf einige Apps zurückgreifen. Diese Formen des digitalen Lernens unterstützen das Einprägen von Vokabeln und Sätzen via Smartphone. Teilweise können die Lernenden diese Services auch offline nutzen, falls die Inhalte bereits auf dem Endgerät abgespeichert sind.