Schwätzer, Schauspieler, Superhelden und Lästerer – manche Bewerber stechen mit ihren Auftritten besonders hervor und machen den Personalern das Vorstellungsgespräch mitunter schwer. Obwohl jeder Kandidat einzigartig ist und seinen ganz persönlichen Lebenslauf mitbringt, kristallisieren sich dennoch einige Bewerber-Typen heraus. Im Jobinterview treffen Personaler beispielsweise auf diese Charaktere:

Der Schwätzer

Wie bereits die Bezeichnungen Schwätzer verrät, hat dieser Bewerber-Typ einiges zu erzählen. Er kann selbst die Antworten auf einfache Fragen in einen ganzen Roman verpacken. Diese Bewerber konzentrieren sich nicht auf den Kern eines Problems, sondern schmücken die Details in allen Facetten aus. Dabei geht oftmals der Zusammenhang zum eigentlichen Thema verloren und sowohl der Bewerber selbst als auch der Personaler verlieren den Überblick. Diesen Kandidaten fällt es außerdem schwer, das Bewerbungsschreiben kurz zu halten. Wo die fachlichen Stärken dieser „Tratschtanten“ liegen, lässt sich häufig nur schwer nachvollziehen.

Der Schauspieler

Manche Bewerber beherrschen die Kunst, sich selbst zu inszenieren und sehen daher das Vorstellungsgespräch als eine Art Schauspielbühne. Sie haben nicht nur genau einstudierte Antworten auf alle klassischen Fragen parat, sondern kontrollieren auch ihre Körpersprache und ihre Mimik. Diese Kandidaten erschweren es den Personalern, den wahren Charakter zu erkennen und die Eignung für den Job zu beurteilen. Bei diesen Bewerbern besteht die Gefahr, dass sie aufgrund einer Fehleinschätzung eine Stelle antreten, die gar nicht zu ihnen und ihren Fähigkeiten passt.

Der Superheld

Der typische Superheld tendiert dazu, im Bewerbungsgespräch seine Qualifikationen übertrieben darzustellen. Diese Kandidaten verwenden oftmals Superlative wie „bester“ und „erfolgreichster“, um ihre Leistungen zu beschreiben. Sie können bei Personalern den Anschein erwecken, dass sie überqualifiziert sind, als Einzelkämpfer auftreten und sich aufgrund ihrer dominanten Art nicht in ein Team eingliedern können. Außerdem wirken übertriebene Aussagen oftmals unglaubwürdig.

Der Schüchterne und Einsilbige

Dieser Bewerber-Typ tut sich schwer, seine eigenen Fähigkeiten im Bewerbungsschreiben und im Interview hervorzuheben. Selbst wenn diese Bewerber gute Qualifikationen für den Job mitbringen, können sie aufgrund ihrer Schüchternheit nicht darlegen, warum sie für diese Position geeignet sind. Im Gegenzug hat der Personaler kaum eine Möglichkeit, den Kandidaten näher kennenzulernen, weil sich dieser auf das Gespräch und die Fragen nicht einlässt. Es ist daher kaum möglich, ein Thema vertiefend zu behandeln.

Der Komplizierte

Manche Bewerber haben einen Hang zu komplizierten Formulierungen und machen es daher den Personalern schwer, ihren Ausführungen zu folgen. Bei diesen Kandidaten kann es sich um hochqualifizierte Wissenschaftler handeln, deren Stärke in der Theorie und nicht im Gespräch liegt. Sie verwenden wissenschaftliche Ausdrücke auch in der mündlichen Sprache und können damit einfache Themen verkomplizieren.

Der „Notfall-Bewerber“

Unter dem Typ „Notfall-Bewerber“ lassen sich jene Kandidaten zusammenfassen, die den Job dringend benötigen und diesen Umstand auch im Vorstellungsgespräch betonen. Diese Bewerber wirken manchmal verzweifelt und halten ihre Ansprüche in puncto Arbeitsplatz und Gehalt niedrig, um damit ihre Chancen zu erhöhen. Sie bewerben sich deshalb auch für Positionen, die unterhalb ihres Qualifikationsniveaus liegen.

Der Lästerer

Ein Lästerer lässt kein gutes Haar an seinem ehemaligen Arbeitgeber und seinen früheren Kollegen, wenn das letzte Beschäftigungsverhältnis zur Sprache kommt. Diese Bewerber äußern ihren Frust und erwecken den Eindruck, dass sie auch an einem neuen Arbeitsplatz für negative Stimmung sorgen könnten. Sie nehmen im Vorstellungsgespräch eher eine emotionale als eine sachliche Haltung ein.