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Wenn die Temperaturen allmählich steigen, sieht man sie wieder: Mitarbeiter, die die warmen Jahreszeiten als Vorwand nehmen, etwas laxer mit den Kleidervorschriften umzugehen. Was in vielen Startups in der Regel kein Problem darstellt, ist in konservativeren Branchen, in höheren Hierarchieebenen oder im direkten Kundenkontakt absolut untragbar. Denn der Dresscode in einem Unternehmen gilt immer, und zwar winters wie sommers, das wissen Knigge-Experten genauso gut wie fachkundige Personaler. Und auch bei Business Casual und Smart Casual existiert ein klarer Rahmen dafür, was im Büro geht und was nicht.

Konflikt: Wetter versus Wäsche

Nun ist das Klagen der Angestellten aber durchaus nachvollziehbar, schließlich erfährt man es als Personalverantwortlicher, der mit gutem Beispiel vorangehen will, jeden Tag am eigenen Leib: Wenn die Sonne im Zenit steht und die Klimaanlage im Office an ihre Grenzen kommt, staut sich die Wärme unter dem engen Hemdkragen und im Sakko. Dabei leidet nicht nur die Konzentration, peinliche Schweißflecken machen auch den seriösen Eindruck zunichte, den das gebügelte Outfit vermitteln soll. Diese Problematik steht im direkten Konflikt mit den Grundregeln jedes Business-Looks: Je anspruchsvoller der Job, desto mehr Stoff trägt man und desto dunkler müssen die gewählten Farben sein.

Auch im Sommer: So wenig nackte Haut wie möglich

Abgesehen von den offensichtlichen „No-gos“ sollte auch der strengste Personaler deshalb spätestens bei 30 Grad Celsius etwas Milde walten lassen – und ein Auge zudrücken, solange sich der Mitarbeiterstab bezüglich des Dresscodes an folgende Mindestanforderungen hält:

Oberteile – Frauen: Tops sollten grundsätzlich die Schultern bedecken, keinen zu tiefen Ausschnitt haben und zumindest über einen Ärmelansatz verfügen. Eine praktische Alternative zum herkömmlichen Kostüm ist der Blazer. Wenn dieser eine hohe Qualität und einen modischen Schnitt aufweist wie in dieser Auswahl, macht das luftige Kleidungsstück auch aufgeknöpft einen seriösen Eindruck. Bauchfrei ist natürlich absolut keine Option. Ebenso sollte man darauf achten, dass der BH nicht unter dünnen Materialien oder leicht transparenten Stoffen zu sehen ist.

Oberteile – Männer: Auch wenn man(n) das Sakko hinter verschlossenen Bürotüren auch einmal getrost über den Stuhl hängen kann, kommt er doch nicht um das langärmlige Hemd herum, denn nur das passt zur Krawatte. In warmen Meeting-Räumen kann der Personaler, selbst Leidensgenosse, aber auch mal hochgekrempelte Ärmel billigen. T-Shirts oder Unterhemden sind im Business-Umfeld natürlich verpönt.

Unterteile – Frauen: Wenn es für eine Hose zu warm wird, dürfen Frauen gerne auf angemessene Kleider oder auf Röcke zurückgreifen. Für Letztere gilt: nicht zu kurz, am besten knieumspielend oder höchstens eine Handbreit über dem Knie endend. Und auch wenn es mancherorts als altmodisch gilt, sollte Frau laut Knigge-Beratern in jedem Fall Feinstrümpfe tragen.

Unterteile – Männer: Für Männer führt wiederum kein Weg an der langen Hose vorbei, denn Shorts gelten nicht nur im Alltag bei vielen Fashion-Beratern als wahre Modesünden. Somit bleibt nichts anderes übrig, als zu dünneren Stoffen oder helleren Farben zu greifen – Versicherungsvertreter und Consultants können bei sengender Hitze auch einen hellgrauen statt eines schwarzen Anzugs tragen.

Schuhwerk – Frauen: Auch bei den Schuhen haben Business-Frauen etwas mehr Spielraum als ihre männlichen Kollegen. Stilvolle Ballerinas ohne Socken sind in Ordnung, solange sie nur an der Ferse offen und vorne an den Zehen geschlossen sind.

Schuhwerk – Männer: Keine Alternative gibt es dagegen für den Lackschuh. Flipflops, Sandalen und Schlappen fallen ganz klar unter die „Don’ts“ des seriösen Dresscodes. Und am besten auch nicht auf die Socken verzichten – das begünstigt die Geruchsentwicklung nämlich eher noch.