Dies ist Teil 1 von 10 der Serie Azubi-Marketing

Viele Unternehmen tun sich schwer, geeignete Azubis zu finden. In dieser mehrteiligen Serie erfahren Ausbildungsbetriebe, warum sie ein gutes Azubi-Marketing benötigen und mit welchen Mitteln sie junge Bewerber gewinnen können. Zunächst geht es um die Vorstellungen der Jugend und das Image des Unternehmens.

Erwartungen der Jugendlichen hinterfragen

Zu Beginn sollten Arbeitgeber herausfinden, welche Erwartungen Jugendliche an Beruf und Ausbildungsunternehmen haben. Betrachtet man die Generation Y, fällt auf, dass das Internet diese Jahrgänge stark geprägt hat. In puncto Beruf sind den Jugendlichen vor allem die Freude an der Arbeit und das Anwenden der eigenen Fähigkeiten wichtig, wie diese Zahlen zu den Erwartungen an die Ausbildung belegen:

  • Freude am Beruf: 85 Prozent
  • Übereinstimmung mit eigenen Fähigkeiten: 65 Prozent
  • mit Privatleben zu vereinbaren: 58 Prozent
  • gutes Einkommen: 51 Prozent
  • Selbstverwirklichung: 48 Prozent

Außerdem ergab diese Studie, dass sich Auszubildende einen Arbeitgeber wünschen, der ein gutes Verhältnis zu seinen Mitarbeitern pflegt und für ein ausgezeichnetes Klima unter den Arbeitskollegen bekannt ist. Zudem sollte der Ausbildungsbetrieb

  • optimale Karrieremöglichkeiten offerieren
  • ein abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld bieten
  • Ansprechpartner nennen
  • im näheren Umkreis des Wohnortes liegen
  • überdurchschnittliche Löhne zahlen

Knapp 30 Prozent der Befragten schätzen flexible Arbeitszeiten und ein regelmäßiges Feedback der Vorgesetzten.

Das Image als Ausbildungsunternehmen überdenken

Im nächsten Schritt sollten sich Arbeitgeber mit dem Image ihres Unternehmens befassen und dabei diese Punkte beachten:

Alleinstellungsmerkmale darstellen

Hier geht es um jene Faktoren des Unternehmens, die sich von der Konkurrenz unterscheiden und die eigenen Mitarbeiter im Betrieb halten. Diesbezüglich sind Maßnahmen zur Mitarbeiterförderung wichtige Erfolgskriterien.

Berufsbild charakterisieren

Ausbildungsbetriebe sollten das Tätigkeitsfeld beschreiben und begründen, warum dieser Beruf reizvoll ist. Außerdem möchten die Auszubildenden erfahren, wie die Zukunftsaussichten aussehen und welche Rolle die Digitalisierung in diesem Berufsbild spielt.

Stellenwert der Berufsausbildung hervorheben

Arbeitgeber können damit werben, dass sie nach dem erfolgreichen Abschluss der Berufsausbildung den Auszubildenden in ein Beschäftigungsverhältnis übernehmen und gute Karrierechancen bieten. Ferner sind die Motive relevant, warum das Ausbildungsunternehmen in diese aufwendige Ausbildung investiert. Falls der Ausbilder keine Übernahmegarantie geben kann, ist es hilfreich, den Nutzen des Ausbildungsprogramms hervorzuheben.

Von Mitbewerbern abheben

Wenn es darum geht, Azubis für das Unternehmen zu gewinnen, sollte man nicht nur die eigenen Angebote, sondern auch jene der Konkurrenz kennen. Jugendliche informieren sich über die unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten im näheren Umkreis, bevor sie ihre Entscheidung treffen. Neben den regionalen Betrieben sind hier auch Hochschulen relevante Optionen. Angesichts dieser Konkurrenz sollten Ausbildungsunternehmen ein attraktives Ausbildungsprogramm konzipieren und zum Beispiel den hohen Stellenwert einer dualen Ausbildung hervorheben.

Checkliste über die Stärken erstellen

Wer sein eigenes Unternehmen als guten Ausbildungsbetrieb charakterisieren möchte, sollte seine Beschäftigten, Azubis und eventuell auch Kunden einbeziehen. Diese Akteure können wertvolle Antworten liefern, die der Arbeitgeber notiert. Alle Stärken und Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens sollten in einer Checkliste zusammengefasst werden. So kann man diese Werte mit den Erwartungen der Auszubildenden vergleichen und herausfinden, welche für die Jugendlichen besonders wichtig sind.

Der nächste Artikel der Serie Azubi-Marketing widmet sich den Ansprüchen, die Ausbildungsbetriebe an die jungen Bewerber stellen.