Dies ist Teil 8 von 10 der Serie Azubi-Marketing

Von klassischen Stellenanzeigen und modernen Azubi-Speed-Datings in Teil 1 liegt das Augenmerk nun mehr auf Schulkooperationen, Betriebserkundungen, Aktionstagen und Ausbildungsbotschaftern. Diese Maßnahmen erfordern eine höhere Einsatzbereitschaft und einen größeren Zeitaufwand, können aber vielversprechende Kontakte zustande bringen.

Schulkooperationen eingehen

Es gibt zwei Wege, um eine Schulkooperation zu realisieren. Einerseits können Ausbildungsbetriebe selbstständig die Leiter regionaler Schulen und die betroffenen Lehrer bezüglich einer Zusammenarbeit kontaktieren. Andererseits organisieren auch einige Kammern Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen und ermöglichen so einen einfacheren Zugang zu einer langjährigen Schulkooperation. Als Grundlage dient ein Kooperationsvertrag mit schriftlichen Richtlinien für die Zusammenarbeit.

Mit einer solchen Schulkooperation können Unternehmen

  • über Ausbildungsberufe informieren
  • den Ausbildungsbetrieb näher vorstellen
  • Antworten zum Thema Berufsentscheidung und Ausbildungsweg geben
  • Trainings für Bewerber anbieten

Sie müssen vorab etwas Zeit investieren, um mit den Verantwortlichen zu sprechen und die Einzelheiten zu regeln. Sobald die Schulkooperation fixiert ist, beschränkt sich der Aufwand auf wenige Stunden pro Jahr. Im Gegensatz zu vielen anderen Maßnahmen fallen hierfür keine Gebühren an. Bei Schulkooperationen knüpfen Ausbildungsbetriebe bereits frühzeitig Kontakte zu Schülern, die sich erst beruflich orientieren müssen. Dies bringt aber auch die Gefahr mit sich, dass die Jugendlichen noch unentschlossen sind und schließlich andere Berufswege einschlagen.

Betriebserkundungen durchführen

Betriebserkundungen sind für Unternehmen geeignete Maßnahmen, um

  • Schüler bei Klassenausflügen durch den Betrieb zu führen
  • spannende Aufgaben zu stellen
  • den Jugendlichen den Arbeitsalltag näherzubringen
  • Informationen und Broschüren zu überreichen

Betriebe können die Neugierde und Begeisterungsfähigkeit von Jugendlichen nutzen und ihnen das Unternehmen als Ausbilder schmackhaft machen. Sie verbessern außerdem kostenlos ihren guten Ruf und führen Gespräche mit Lehrern und Eltern. Dafür müssen die Ausbildungsbetriebe allerdings etwas Zeit aufbringen. Abgesehen von Ausgaben für Verpflegung und Broschüren fallen keine Kosten an.

Aktionstage für eine bestimmte Zielgruppe veranstalten

Auf einer ähnlichen Idee basieren die Aktionstage, die Unternehmen für eine spezielle Zielgruppe veranstalten. Sie folgen bewährten Beispielen wie dem Girls’ Day und dem Boys’ Day. Für diese zwei Aktionstage können sich interessierte Betriebe auf der Webseite anmelden. Alternativ kommen auch andere Zielgruppe wie ältere Bewerber und Migranten in Betracht. Wer einen solchen Aktionstag organisiert, sollte Medien, Vereine und Einrichtungen als Partner gewinnen. Außerdem muss das veranstaltende Unternehmen die Ausgaben für Marketingmaßnahmen, Informationsbroschüren und Verpflegung tragen. Solche Aktionstage bringen den Ausbildungsbetrieben aber das Interesse regionaler Medien und die Aufmerksamkeit der gewählten Zielgruppe ein, wenn die Veranstaltung entsprechend angekündigt wurde.

Ausbildungsbotschafter einsetzen

Wer einen oder mehrere Azubis ausbildet und zusätzlich eine Schulkooperation pflegt, kann einen Ausbildungsbotschafter in Schulklassen schicken. Ein Azubi-Botschafter sollte vor der Klasse sprechen und den Schülern seine Begeisterung für die Ausbildung vermitteln können. Dies setzt voraus, dass das Unternehmen den Auszubildenden freistellt und ihn für den Vortrag schult.

Falls noch keine Schulpartnerschaft besteht, muss der Ausbildungsbetrieb vorab entsprechende Kontakte herstellen. Azubi-Botschafter stoßen bei beinahe gleichaltrigen Schülern meist auf offene Ohren. Alternativ können junge Mitarbeiter oder langjährige Beschäftigte als Mentoren auftreten. Diese Maßnahme setzt intensive Vorbereitungshandlungen voraus.

Mit diesen Azubi-Marketing-Maßnahmen können Ausbildungsbetriebe wertvolle persönliche Kontakte knüpfen und das Interesse der Zielgruppe in der Schule oder direkt im Unternehmen gewinnen. Auch soziale Medien sind geeignete Plattformen, um an Jugendliche heranzutreten, wie Teil 9 der Serie Azubi-Marketing zeigt.