Wie lässt sich die Mitarbeiterbindung stärken und welche Maßnahmen reduzieren die Fluktuationsrate? Aufschlussreiche Antworten auf diese Fragen können Arbeitgeber in den Ergebnissen einer Mitarbeiterbefragung finden. Allerdings wirkt sich eine solche Umfrage nur dann positiv auf die Arbeitsmotivation und den Verbleib im Unternehmen aus, wenn sie gut vorbereitet ist und zeitnah die gewünschten Veränderungen in Gang setzt. Diese sechs Schritte sind entscheidend, um mit einer Mitarbeiterbefragung erfolgversprechende Effekte zu erzielen:

Schritt #1 Maßnahmen der Mitarbeiterbindung definieren und Fragen formulieren

Es braucht einen professionellen Fragebogen, der wichtige Belange der Mitarbeiterbindung abdeckt und Themen wie Arbeitsplatz, Vergütung, Work-Life-Balance, Arbeitsklima und Unternehmensimage behandelt. Welche Maßnahmen der Mitarbeiterbindung in der Umfrage Erwähnung finden, sollte davon abhängen, wie das Verhältnis von Kosten und Nutzen ausfällt. Verspricht die Maßnahme einen Erfolg und bleiben die Ausgaben im Rahmen, ist es ratsam, sie in die Mitarbeiterbefragung aufzunehmen. Es kommen Anreize in Betracht, die die gesamte Belegschaft betreffen. Denkbar sind auch spezifische Maßnahmen, mit denen Leistungsträger und vielversprechende Talente an das Unternehmen gebunden werden sollen.

In diesen Fällen können die Verantwortlichen für die verschiedenen Zielgruppen Fragebögen mit unterschiedlicher Buchstabenkennzeichnung oder Farbe verwenden. Damit ist es möglich, die Ergebnisse einer bestimmten Zielgruppe auszuwerten und dennoch die Anonymität der Befragten zu wahren.

Schritt #2 Realistische Angaben machen und Zeitplan festlegen

Bevor das Unternehmen die Mitarbeiterbefragung durchführt, sollte es den finanziellen Spielraum klar kommunizieren und einen realistischen Zeitplan veröffentlichen. Jene Anreize zur Mitarbeiterbindung, die der Arbeitgeber aus wirtschaftlichen Gründen nicht offerieren kann, fehlen in der Umfrage, zumal sie falsche Erwartungen schüren würden. Die Mitarbeiter sollten bereits frühzeitig erfahren, welche Maßnahmen machbar sind und in welcher Zeitspanne sie sich umsetzen lassen.

Schritt #3 Für die Umfrage werben

Je mehr Mitarbeiter an der Umfrage teilnehmen, desto höher ist die Aussagekraft der Ergebnisse. Deshalb sollten die Entscheidungsträger für die Mitarbeiterbefragung werben, wofür ihnen diese Wege offenstehen:

  • E-Mails mit einer Einladung zur Teilnahme an der Umfrage versenden
  • Beitrag in der Mitarbeiterzeitschrift veröffentlichen
  • Umfrage am Schwarzen Brett ankündigen
  • Führungskräfte als Werbebotschafter einsetzen

Schritt 4 Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretung einbeziehen

Eine erfolgreiche Mitarbeiterbefragung setzt voraus, dass die Geschäftsführung hinter dieser Entscheidung steht und die Arbeitnehmervertretung in den Prozess eingebunden wird. Der Betriebsrat ist bereits frühzeitig in die Planung der Umfrage einzubeziehen, um seine Mitspracherechte zu berücksichtigen.

Schritt #5 Anonymität der Mitarbeiter sicherstellen

Die Ergebnisse einer Mitarbeiterbefragung können nur dann sinnvoll für die Mitarbeiterbindung eingesetzt werden, wenn die Beschäftigten die Fragen ehrlich beantworten. Unternehmen können diese Ehrlichkeit fördern, indem sie den Mitarbeitern zusichern, dass ihr Feedback anonym bleibt. Dies stärkt zudem die Vertrauenswürdigkeit.

Schritt #6 Ergebnisse der Umfrage kommunizieren und Veränderungen einleiten

Eine Umfrage wirkt sich nur dann positiv auf die Mitarbeiterbindung aus, wenn das Unternehmen die Ergebnisse zeitnah präsentiert und sorgfältig interpretiert. Die Mitarbeiter müssen das Gefühl haben, dass die Führungskräfte und Personalverantwortlichen aus dem Feedback der Beschäftigten konkrete Handlungspläne ableiten und die dazugehörigen Veränderungen einleiten.

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Andernfalls sind die Mitarbeiter enttäuscht, demotiviert und verärgert, weil sich ihr Aufwand nicht gelohnt hat. Dies erweckt den Eindruck, dass die Führungsetage die Anliegen der Beschäftigten nicht ernst nimmt. Umgekehrt kommen angestoßene Veränderungen in der Belegschaft gut an. Studienergebnisse belegen, dass jene Maßnahmen, die Arbeitgeber auf Basis einer Mitarbeiterbefragung einleiten, von den Arbeitern und Angestellten meist positiv bewertet werden.