Studien verschiedener Krankenkassen zeigen: Zufriedene Mitarbeiter sind seltener krank und darüber hinaus auch produktiver. Wer in seinem Job unzufrieden ist, der wird hingegen häufiger krank und auch die Krankheitsdauer erhöht sich. Die Gründe für die Unzufriedenheit sind dabei vielfältig und liegen teilweise auf der Unternehmensseite, aber auch beim Arbeitnehmer selbst. Wer den falschen Beruf ausübt, der wird nie wirklich glücklich sein. Auf der anderen Seite spielen aber auch die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsumfeld eine entscheidende Rolle bei der Zufriedenheit der Mitarbeiter. Wer in einem freundlichen und offenen Unternehmen arbeitet, lebt im Übrigen auch länger. Gründe genug, damit der Chef ein wenig umkrempelt.

Streit – ein häufiger Grund für Unzufriedenheit

Streit unter Kollegen kann die Stimmung drücken, nicht nur bei den Beteiligten, sondern auch bei den Außenstehenden. Kommt das häufiger vor, kann das natürlich zu kollektiver Unzufriedenheit führen, bis hin zu Gemeinheiten und Mobbing. Wo viele Menschen zusammenarbeiten, ist Streit oft unvermeidlich. Was aber vermeidlich ist: die Nachwirkungen. Dazu gibt es in vielen Unternehmen sogenannte Mediatoren und Konfliktcoachs, die Spannungen abbauen können und die Streitparteien wieder zum konstruktiven Reden bewegen. Das können extra eingestellte Experten sein, aber auch die Mitarbeiter können ausgebildet werden.

Ausbildungen zum Konfliktcoach und systemisches Konfliktcoaching sind eine Möglichkeit, wie Mitarbeiter lernen können, mit Konflikten umzugehen und solche auch zu lösen. Nicht nur Strategien zur Konfliktlösung stehen auf dem Plan, sondern oft auch Einheiten zur Selbstreflexion. Den Streit entsteht oft schon im Kopf. Bilder, Vorstellungen und Erwartungen sind oft unbewusste Prozesse, die uns anders verhalten lassen, als wir es gerne hätten. Die moderne Arbeitswelt belastet oft das soziale Miteinandersein, sodass Konflikte oft auch ungewollt entstehen. Die Ausbildung zum Konfliktcoach setzt also auch beim individuellen Mitarbeiter an. Oft bezahlen Unternehmen solche Ausbildungen, es kann aber auch ein Einstellungskriterium sein, wenn Mitarbeiter aus Eigeninteresse eine solche Ausbildung in Anspruch nehmen.

Das Arbeitsumfeld wird unterschätzt

Die Macht des Arbeitsumfeldes wird oft unterschätzt. Büroräume wirken oft steril, grau und trist. Kein Ort, an dem man sich wohlfühlt. Die Psychologie spielt hier eine wichtige Rolle. Wo wir uns nicht wohlfühlen, wollen wir weg. Unsere Gedanken schweifen unbewusst zu Hause und an Orten, wo es schön ist. Aber auch das Büro kann man als angenehm empfinden. Hier sollten Unternehmen dringend ansetzen und sich ein Scheibchen von Google abschneiden. Klar, der Großkonzern ist eine Liga für sich und ohnehin innovativ und modern. Aber man erkennt, worauf es ankommt, nämlich Farben und Strukturen.

Farben haben einen Einfluss auf den Menschen und können Emotionen auslösen. Warme Farben, wie rot, orange und gelb, lassen Räume gemütlicher und wärmer wirken. Die Wärme lässt die Räume darüber hinaus kleiner erscheinen, was zum Wohlfühlfaktor beiträgt. Kühlere Farben, wie blau oder grün, lassen Räume großer und luftiger erscheinen. Farben können also einen großen Beitrag zum Unternehmensklima beitragen. Sie wirken auch schon fröhlicher als weiß oder grau. Blaue Farben steigern die Konzentration und machen wach. Gelbe Farben regen das Kommunikationszentrum an und können in Besprechungsräumen Verwendung finden. Rot steht für Aktivität und Produktivität.

Aber auch die Raumstruktur kann erheblichen Einfluss auf das Empfinden haben. Asymmetrisch gegliederte Büroräume wirken offener und weniger langweilig, als symmetrisch aufgeteilte Räume. Trennelemente aus Holz, Milchglas, Buntglas und Pappe können zudem die Geräuschkulisse verändern und so Lärm unterdrücken. Besonders interessant sind auch die Beleuchtungselemente. Morgens sorgt bläuliches Licht dafür, dass alle wach bleiben und konzentriert sind. Abends schont warm temperiertes Licht für Entspannung und schont die Augen. Pflanzen können die Atmosphäre deutlich verbessern und sorgen nebenbei für gute Luft. Apropos Luft: Duftstoffe mit der Lüftung zu verteilen kann das Wohlgefühl verbessern. Zitrone und Fruchtnoten sind besonders beliebt. Geht das nicht mit der Lüftung, reichen auch flüssige Raumdüfte mit Holzstäbchen.