65 Prozent der Unternehmen haben Schwierigkeiten damit, Bewerber mit der benötigten Qualifikation als neue Mitarbeiter zu gewinnen. Eine aktuelle Studie von Bitkom Research kennt die Gründe, warum es in vielen Fällen zu keiner Einstellung kommt.

Gründe für das Scheitern von Einstellungen

An der Bitkom Research Umfrage haben insgesamt 304 Personalentscheider aus deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe teilgenommen. Diese HR-Manager und Geschäftsführer sind jeweils rund 100 großen, mittleren und kleinen Betrieben zuzuordnen. Den Ergebnissen zufolge scheitern viele Einstellungen, weil die Kandidaten die Anforderungen der Jobanzeigen nicht erfüllen oder zu hohe Gehaltsvorstellungen haben. Außerdem kommt der Sympathie und den Soft Skills ein hoher Stellenwert zu, wie diese Zahlen verdeutlichen:

  • Kandidat erfüllt nicht die Anforderungen der Jobanzeige (97 Prozent)
  • Gehaltsanforderungen des Bewerbers sind zu hoch (97 Prozent)
  • Mangelnde Sympathie (75 Prozent)
  • Soft Skills sind unzureichend (70 Prozent)
  • Mangelnde Berufserfahrung (69 Prozent)
  • Unzureichende Deutschkenntnisse (61 Prozent)
  • Fehlende Hard Skills (59 Prozent)
  • Schlechte Arbeitszeugnisse (52 Prozent)

Mangelnde Berufserfahrung und unzureichende Deutschkenntnisse sind ebenfalls häufige Einstellungshindernisse.

Warum Bewerber absagen

Die Bitkom Research Studie gibt aber auch Anhaltspunkte dafür, warum Unternehmen während des Auswahlprozesses von den Bewerbern Absagen erhalten:

  • Kandidat hat bereits eine andere Stelle angenommen (95 Prozent)
  • Gehalt ist zu niedrig (66 Prozent)
  • Arbeitszeiten sind nicht zufriedenstellend (21 Prozent)
  • Beschäftigungsbeginn passt nicht (12 Prozent)

In diesem Punkt dürfte die Redewendung „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ zutreffend sein. Demnach haben Betriebe, deren Auswahlprozess lange dauert, das Nachsehen, weil sich die Kandidaten oftmals für mehrere Stellen gleichzeitig bewerben. 95 Prozent der befragten Personalentscheider gaben an, dass Jobkandidaten wegen einer Stelle in einem anderen Unternehmen absagen. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass manche Bewerberabsagen andere Gründe haben, die der Kandidat verheimlicht. Mangelnde Sympathie kann eine mögliche Ursache sein.

Eine bereits erfolgte Vertragsunterzeichnung bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Kandidat diese Stelle tatsächlich antritt. Rund 50 Prozent der befragten Personalentscheider bekommen eine Absage, nachdem der Bewerber den Arbeitsvertrag bereits unterzeichnet hat.

Kleinere Unternehmen sind bei der Rekrutierung weniger erfolgreich

Bei kleineren Unternehmen führt ein Vorstellungsgespräch nur in elf Prozent der Fälle zu einer Einstellung. Größere Unternehmen verzeichnen in diesem Punkt eine deutlich höhere Erfolgsquote von 35 Prozent. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass Großbetriebe verstärkt HR-Software in der Rekrutierung einsetzen und klar strukturierte Auswahlverfahren haben.

Softwarelösungen können Erfolgsquote erhöhen

Spezielle Softwarelösungen helfen dabei, eine erste Vorauswahl der Bewerber zu treffen und sich einige, wenig erfolgversprechende Bewerbungsgespräche zu ersparen. Tatsächlich arbeiten jedoch nur 16 Prozent der befragten Unternehmen mit einer Software für das Bewerbermanagement. Betriebe, die eine solche HR-Software nutzen, können doppelt oder dreimal so viele Bewerber als Mitarbeiter gewinnen wie Unternehmen, die auf solche Lösungen verzichten. So ergab die Studie, dass Personalabteilungen mit digitalen Hilfsmitteln 44 Arbeitsverträge verbuchen, während Betriebe ohne digitale HR-Lösungen lediglich 16 Einstellungen erreichen.

Demnach können Unternehmen durch die Nutzung von HR-Software ihre Rekrutierungsprozesse effizienter abwickeln und beschleunigen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es mit der Einstellung neuer Mitarbeiter klappt. Außerdem sind weniger Absagen zu erwarten, wenn die Auswahlentscheidung schnell erfolgt.