Die Rekrutierung von Personal, also das Suchen, Finden und Einstellen von neuen Mitarbeitern ist nicht erst seit der Digitalisierung aller Wirtschaftsbereiche zur Wissenschaft geworden. Mit jeder kleinen Veränderung auf dem Arbeitsmarkt, in den Unternehmen sowie in der Gesellschaft treten neue Trends, Möglichkeiten und Herausforderungen auf, die es zu beachten gilt. Im Folgenden haben wir Ihnen die Recruiting Trends und Tipps für 2019 zusammengestellt, die Sie als Personal-Manager, HR-Abteilung oder einstellender Einzelunternehmer im Hinterkopf behalten sollten.

Die Wichtigkeit neuer Recruiting-Techniken

Die Berücksichtigung der neuen Entwicklungen und Trends im Bereich Recruiting für das Jahr 2019 ist besonders im Kampf um Fachkräfte sehr wichtig. Das Zusammenspiel der einzelnen Faktoren im internen Ablauf sowie in der externen Kommunikation des Recruitments muss passen. Ansonsten werden Ihnen auf dem Arbeitsmarkt die besonders ehrgeizigen, erfahrenen und innovativen Arbeitskräfte von der Konkurrenz abgefischt. Damit Ihnen dies nicht passiert, setzen Sie die folgenden 7 Recruiting Trends und Tipps für 2019 am besten so schnell wie möglich um. Und falls Sie sich fragen, warum Mobile Recruitment nicht dabei ist – das hatten wir schon bei den Trends für 2018.

Recruiting Trend 1 – Rekrutierungsmarketing

Das im Englischen „Recruitment Marketing“ genannte Zusammenspiel verschiedener Instrumente der Personalverwaltung und außenwirksamer Abteilungen wird immer wichtiger. Vor allem in Unternehmen und Branchen, die hart um die am Markt verfügbaren Fachkräfte kämpfen müssen, ist das richtige Rekrutierungsmarketing unumgänglich. Dabei kann man das Anwerben von potenziellen Arbeitskräften mit der Werbung für potenzielle Kunden vergleichen.

Ob nun AIDA- oder anderes Prinzip, es gilt, die Fachkräfte auf das eigene Unternehmen aufmerksam und es ihnen gleichzeitig schmackhaft zu machen. Das Interesse an der Mitarbeit am und im Unternehmen muss geweckt werden – geht dann eine Bewerbung ein, war man auch erfolgreich.

„Viele Unternehmen, die auf der Suche nach Fach- oder auch Führungskräften sind, stellen zwar die richtigen Ansprüche und können die Anforderungen an den neuen Mitarbeiter gut definieren“, sagt dazu Diana Herpel von der Options Group Deutschland, einem weltweit führenden Unternehmen für die Vermittlung von Führungskräften. „Dabei vergessen sie aber, ihr eigenes Unternehmen zu präsentieren, um gleichzeitig einladend, fordernd und für die individuelle Karriere fördernd zu erscheinen. Wenn ein Unternehmen, beispielsweise im Finanz- oder Bankenbereich, diese Kombination meistert, sind Bewerbungen von interessierten Fachkräften schon fast sicher.“

Recruiting Trend 2 – Arbeitgebermarkenbildung

Das etwas sperrige Wort Arbeitgebermarkenbildung wird im Englischen „Employer Branding“ genannt und beschreibt strategische Maßnahmen, um ein Unternehmen nach außen als attraktiven Arbeitgeber wirken zu lassen. Das Unternehmen wird wie eine Marke behandelt, entsprechend beworben und von Fürsprechern angepriesen. Diese Fürsprecher können auch aus dem eigenen Haus stammen, wobei wir direkt bei der Arbeitnehmermarkenbildung sind.

Recruiting Trend 3 – Arbeitnehmermarkenbildung

Auch hierfür gibt es einen englischen Begriff: „Employee Branding“. Diese Vermarktung von Einzelpersonen ist ebenso ein Trend für Arbeitskräfte, die positiv auf mögliche Arbeitgeber wirken wollen, wie ein Trend für Arbeitgeber und deren Mitarbeiter, um das Unternehmen stets positiv zu repräsentieren. So sollten für die Markenbildung von Unternehmen und Mitarbeitern deren öffentliche Informationen in einem professionellen und positiven Maß gehalten werden.

Denn ein möglicher Bewerber könnte vom CEO bis zum Ansprechpartner der HR-Abteilung jeden in Suchmaschinen und Plattformen wie Facebook, Twitter, XING und LinkedIn ausfindig machen – werden dort negative Aussagen, Aktionen oder Eindrücke vermittelt, überlegt es sich der Bewerber vielleicht doch noch einmal anders.

Recruiting Trend 4 – SEO Recruiting

Bleiben wir kurz im komplett digitalen Bereich. Denn gerade hier in Deutschland, wo ein Großteil der Menschen für die Suche von Informationen die Internet-Suchmaschine Google nutzt, ist die entsprechende Suchmaschinenoptimierung (SEO) nicht zu verachten. Wer also bereits auf Google auf sich aufmerksam machen möchte, sollte dies möglichst organisch – also ohne Google Ads – tun. Dazu müssen Stellenbeschreibungen, Informationen zu bestimmten Jobs und dergleichen in Text und Bild optimiert werden, damit sie als eine der ersten Suchergebnisse erscheinen.

Recruiting Trend 5 – Social Recruiting

Und auch weiterhin kommen Sie nicht am Internet und seinen Größen vorbei. Auf sozialen Plattformen von Facebook hin zu LinkedIn wird der Trend der „Sozialen Rekrutierung“ in 2019 noch wichtiger als er jetzt schon ist. Zudem werden die entsprechenden Bemühungen noch viel weiter reichen als hin zu Facebook-Posts mit Stellenausschreibungen und Anzeigen bei Business-Plattformen. Der Weg wird in Blogs und Foren sowie hin zu digitalen Jobbörsen führen. Dabei wird die Schwierigkeit darin bestehen, die eigene Markenbildung mit den verschiedenen Kommunikationskanälen in Einklang zu bringen.

Recruiting Trend 6 – Einsatz von Recruitment-Firmen

Wir leben in einer globalisierten und offenen Welt, in der Fachkräfte mit entsprechendem Verständnis für die jeweiligen Sprachen und Kulturen in so ziemlich jedem Land arbeiten können, in dem sie die besten Angebote finden. Entsprechend hart kann die Suche nach Fachkräften, Führungskräften und „einfachen“ Arbeitskräften sein – selbst wenn man die bisher schon genannten Recruiting Trends und Tipps für 2019 umzusetzen versucht. Wenn das eben nichts hilft, gibt es immer noch Firmen, die bei der Arbeitnehmersuche helfen, national und international. Mit entsprechenden Kontakten und Beziehungen haben diese meist recht bald eine Lösung parat.

Recruiting Trend 7 – Talentpool als Ass im Ärmel

Damit Sie in Zukunft ähnlich effektiv wie Recruitment-Firmen bei der Arbeitnehmer- und Talentsuche sind, sollten Sie anfangen, einen Talentpool (aus dem Englischen: Talent Pool) anzulegen. Dieser hilft Ihnen dabei, beim Freiwerden oder Entstehen einer Stelle im Unternehmen auf einen bestimmten Kontakt zurückzugreifen. In Ihrem Verzeichnis potenzieller Kandidaten können sich Mitarbeiter, ehemalige Mitarbeiter, bisherige Bewerber, empfohlene Personen und so weiter befinden. Zu beachten ist dabei nur der Datenschutz.

Fazit

Die Recruiting Trends und Tipps für 2019 gehen weiter in die Richtung der digitalen Gesellschaft sowie deren Abholung durch die Bedienung der entsprechenden Kanäle. Neben dem richtigen Marketing und Branding Ihres Unternehmens spielen die Möglichkeiten des Internets eine weiterhin große Rolle. Nichtsdestoweniger ist das Anlegen von Talentpools als Maßnahme, die bei Oldschool-Personalern zum guten Ton gehören dürfte, wieder als Trend zurück. Es lohnt sich also beim Voranschreiten auch ab und an einen Blick zurückzuwerfen.