Führungsinstrumente in der Praxis

Führungsinstrumente sind Methoden, die eine Führungskraft einsetzt und anwendet, um die Führung der Mitarbeiter überhaupt zu ermöglichen, aber auch um diese zu erleichtern.

Dazu gehören unter anderem die Kommunikation, das Unterweisen, die Zielvorgabe, die Kontrolle, das Lob und die Anerkennung, aber auch Korrektur und konstruktive Kritik. So unterschiedlich die einzelnen Mitarbeitergruppen sind, so verschieden müssen auch die Führungsinstrumente sein.

Das Führen von Spezialisten

Spezialisten sind eine besonders qualifizierte Gruppe von Mitarbeitern innerhalb eines Unternehmens und unterscheiden sich aufgrund der Qualität und auch der Quantität ihrer Arbeit von anderen Mitarbeiten. In diesem Fall muss der Vorgesetzte das besondere Potential dieser Mitarbeiter erkennen und ihnen ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Selbstständigkeit übertragen.

Der Vorgesetzte sollte diese Mitarbeiter motivieren und ihre Leistungen entsprechend honorieren, um sie so dauerhaft an das Unternehmen zu binden, denn wirkliche Spezialisten findet so schnell kein Unternehmen. Gegebenenfalls sollte der Vorgesetzte diese besonderen Mitarbeiter auch als Berater bei wichtigen Entscheidungen hinzu ziehen.

Das Führen von jüngeren Mitarbeitern

Alle Jugendlichen und Auszubildenden nehmen einen besonderen Platz in einem Unternehmen ein. Oftmals bedingt durch alterstypische Probleme hat fast jeder jugendliche Arbeitsnehmer einen eher hohen Bedarf an Anerkennung und Rücksichtnahme. Alle Auszubildenden sind durch Verträge besonders geschützt.

Der Vorgesetzte sollte seinen jugendlichen Mitarbeitern stets offen und verständnisvoll gegenüber treten. Bei dieser Gruppe von Mitarbeitern kann es zu vielschichtigen Problemen kommen. Dazu gehören unter anderem Unpünktlichkeit, Faulheit, Widerstand bei Anweisungen, Lügen und die Unfähigkeit sich unterzuordnen.

Von Seiten des Vorgesetzten gehört sehr viel pädagogisches Geschick dazu, jugendliche Mitarbeiter richtig zu führen. Die Auszubildenden müssen mit allen betrieblichen Zusammenhängen vertraut gemacht werden und der Vorgesetzte muss seine jungen Mitarbeiter über alle relevanten Sachverhalte in der Firma informieren. Bei der Führung von jugendlichen Mitarbeitern gilt: Belohnung und Lob auf lange Sicht gesehen ist immer stärker als anhaltende Kritik und fortwährende Tadel. Der Vorgesetzte sollte nie vergessen, dass junge Menschen noch völlig neu in der Arbeitswelt sind.

Das Führen von älteren Mitarbeitern

Als ältere Mitarbeiter gelten die Menschen, die über 50 Jahre alt sind. Sie sind oftmals schon über einen sehr langen Zeitraum im Unternehmen und verdienen deshalb die Wertschätzung und den Respekt nicht nur von ihren Kollegen, sondern im gewissen Maße auch von ihren Vorgesetzten.

Sie haben in den langen Jahren ihrer Betriebszugehörigkeit viele Erfahrungen gesammelt und mit den Jahren hat sich in ihrer Tätigkeit kein Leistungsabfall, sondern ein Leistungswandel vollzogen. Viele der älteren Arbeitnehmer sind empfindlich geworden und haben auch Angst davor, dass ein jüngerer Kollege ihren Posten übernimmt und sie von ihrem angestammten Arbeitsplatz vertreibt.

Der Vorgesetzte, vor allem dann wenn er sehr jung ist, sollte nie die Leistungen eines älteren Mitarbeiters abwerten und ihn vielmehr über alle Neuerungen im Betrieb informieren und so für eine gute Verständigung sorgen. Kommt es aufgrund des Alters zu gesundheitlichen Problemen, wie etwa langes Stehen oder Sitzen oder auch zu Schwierigkeiten bei körperlich schweren Arbeiten, dann sollte der Vorgesetzte alternative Arbeiten anbieten, ohne dabei den älteren Mitarbeiter auf seine Defizite hinzuweisen. Für einen jungen Vorgesetzten sollte es selbstverständlich sein, sich gegenüber dem älteren Mitarbeiter korrekt und einwandfrei zu verhalten.

Das Führen von weiblichen Mitarbeitern

In viele Betrieben und Unternehmen stellen Frauen die Mehrzahl der Mitarbeiter dar und sie sind in zunehmendem Maße für viele Betriebe immer wichtiger geworden. Der Vorgesetzte sollte nie vergessen, dass besonders Frauen, bedingt durch Haushalt, Kinder und Beruf, einer dreifachen Belastung ausgesetzt sind. Innerhalb des Unternehmens sind Frauen, was die Aufgabenverteilung und auch die Entlohnung angeht, ihren männlichen Kollegen gleichgestellt. Besonders für schwangere Mitarbeiterinnen gelten besondere Regeln und erfordern von jedem Vorgesetzten ein großes Maß an Taktgefühl und Verständnis.

Das Führen ausländischer Mitarbeiter

Ausländische Mitarbeiter bilden eine besondere Gruppe innerhalb eines Unternehmens. Sie leiden in den meisten Fällen unter Heimweh und dem Verlust ihrer kulturellen und religiösen Identität und oftmals auch unter dem geringen Ansehen der eigenen Person, das ihnen andere Kollegen entgegenbringen. Häufig kommt es zu Sprach- und damit auch zu Kontaktproblemen und auch innerhalb eines Unternehmens kann es zwischen den Angehörigen unterschiedlicher Nationen zu Spannungen kommen.

Für den Vorgesetzten ist es daher sehr wichtig, die nationale Mentalität des ausländischen Mitarbeiters zu respektieren und im gewissen Maße auch zu tolerieren. Die inländischen Mitarbeiter sollten auf ihre ausländischen Kollegen vorbereitet werden und abwertende, oder sogar rassistische Äußerungen sollten auf keinen Fall geduldet werden. Alle wichtigen betrieblichen Vorgänge müssen den ausländischen Mitarbeitern am besten so anschaulich wie möglich, eventuell auch visuell, dargestellt werden. Wenn es um Kritik geht, darf der Vorgesetzte niemals Unterschiede zwischen inländischen und ausländischen Mitarbeitern machen.